Internet-Telefonie
SIP steht drauf, VoIP steckt drin
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Voice-over-IP (VoIP) scheint endlich den Sprung geschafft zu haben vom teuren System, das sich ausschließlich für Unternehmen lohnt, hin zu etwas, das wesentlich preisgünstiger und interessanter ist. Das liegt vor allem an der wachsenden Popularität von Breitband, das die Bandbreite und die Always-On-Konnektivität bietet, die notwendig sind. Zu gleichen Teilen ist dafür aber auch die weitverbreitete Übernahme des Session Initiation Protocol (SIP) verantwortlich, das den Gebrauch von VoIP-Technologie deutlich vereinfacht.
SIP sucht die richtige IP-Adresse für den Empfänger des Internet-Anrufes
Mit SIP “wählt” man einfach die Adresse der Person, mit der man reden möchte, und der SIP-Server, der normalerweise von einem spezialisierten Provider gehostet wird, liefert dann die richtige IP-Adresse und ermöglicht den Anruf. Da die Registrierung ein dynamischer Prozess ist, kann man sich außerdem an einem nahezu beliebigen Ort befinden und trotzdem sowohl Anrufe machen als auch erhalten – vorausgesetzt, man kann eine Verbindung zum Internet herstellen.
Zusätzlich bieten die Provider von SIP-Services in der Regel ein Gateway zum Public Switched Telephone Network (PSTN) an sowie die Zuordnung von gewöhnlichen Telefonnummern zu SIP-Adressen, was es VoIP-Usern ermöglicht, mit Nutzern von Standardtelefonen Anrufe in beide Richtungen zu tätigen.
SIP-fähige Telefone können über jeden DSL-Zugang verwendet werden
Das hat dazu geführt, dass ich derzeit zwei SIP-fähige Telefone auf meinem Schreibtisch habe, zusätzlich zu meinem Standard-Analog-Handset. Beide können verwendet werden, um Anrufe über meine Breitband-ADSL-Verbindung zu machen und zu empfangen. Dabei nutze ich einen SIP-Service-Provider – in diesem Fall SipGate, wobei es aber auch andere gibt, die unter den unten angegebenen URLs zu finden sind. Der Provider übvernimmt die notwendige Registrierung und die Verarbeitung der Adressen.
Ich habe außerdem ein paar Telefonnummern erhalten, eine mit einer Vorwahl, die zu meinem lokalen Übergang gehört, die andere ist eine Telefonnummer in London. Anrufe an diese Nummern werden durch das SIP-Gateway, das SipGate hostet, an meine VoIP-Telefone umgeleitet, und mit Hilfe des selben Gateway-Services kann ich auch selbst PSTN-Nutzer anrufen.
Und die Kosten? Nun, meistens gar nichts: Keine Grundgebühr oder monatliche Abonnementsgebühr, über die man sich Sorgen machen müsste, und keine Kosten für die Einrichtung des SipGate-Accounts oder der Telefonnummern. Statt dessen macht der Service-Provider sein Geld vor allem damit, dass er einen kleinen Betrag davon erhält, was es kostet, jede Nummer anzurufen – manche Provider nutzen 0870/0845-Nummern dafür. Außerdem erhalte ich eine Rechnung für die Anrufe, die ich selbst über das Gateway mache.
Aber selbst hier sind die Raten nicht sonderlich hoch, Ortsgespräche und nationale Anrufe innerhalb Großbritanniens kosten beispielsweise etwa 1,8 Cent in der Minute, Ferngespräche in die USA etwa 2,3 Cent in der Minute. Andere Provider verlangen ähnliche Gebühren. Außerdem gibt es für Intensivnutzer besondere Tarife, die an Handytarife angelehnt sind. Geschäftskunden können gehostete Switchboard-Systeme nutzen.
SIP-Anbieter nehmen zu – VoIP verbreitet sich mehr
Die Tatsache, dass die Zahl der SIP-Provider zunimmt, die solche Angebote machen, hilft der weiteren Verbreitung von VoIP ebenso wie die Verfügbarkeit von erschwinglicher SIP-kompatibler Hard- und Software. Und die Preise sind beachtlich gefallen. SIP-Adapter sind jetzt beispielsweise für etwa 100 bis 120 Euro erhältlich – deutlich mehr als ein Standardtelefon kostet, aber wesentlich weniger als ein weiterer Telefonanschluss kosten würde. Außerdem kann man Anrufe nahezu zum Nulltarif machen und so tun, als sei man an einem beliebigen Ort: Vorteile, die immer mehr Firmen und Privatnutzer dazu bringen, sich die Vorteile von VoIP genauer anzuschauen.
SIP-Anbieter:
www.freeworlddialup.com
www.gossiptel.com
www.sipcall.co.uk
www.sipgate.co.uk
www.voiptalk.org