Weiterbildungssysteme für IT-Fachkräfte
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Weiterbildungssysteme für IT-Fachkräfte

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Jeder Schuljunge weiß, dass ?Learning by doing? eine schnelle und effektive Methode sein kann, sich praktische Fähigkeiten anzueignen. Im IT-Sektor sieht das anders aus, denn hier wird die Ausbildung von Fachleuten sehr theoretisch angegangen. Außerdem besitzen kleine Firmen kaum IT-Experten, die dem Nachwuchs die nötige Praxis vorleben könnten. Das war für das Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik der Ansatz, ein neues Konzept zu entwickeln. Hinter dem gewaltigen Begriff ?arbeitsprozessorientierte Weiterbildung für IT-Spezialisten (APO-IT)? steckt die simple Idee, Quereinsteigern wie Theoretikern den Einstieg in den beruflichen Alltag zu erleichtern und die praktischen IT-Erfordernisse eines (kleineren) Betriebes wirklichkeitsnah zu vermitteln.

Die Fraunhofer-Forscher haben nach eigenen Angaben die Praxistauglichkeit ihres APO-Systems zusammen mit Partnern aus Industrie und Bildung in Pilotprojekten erprobt. Kooperationspartner bei der Entwicklung waren kleine und mittelständische Unternehmen wie auch ein paar Global Player. Die Wissenschaftler glauben, mit ihrem Projekt einen Impuls für einen echten Umbruch in der Weiterbildung auszulösen. Mit APO-IT soll Fachqualifikation in den beruflichen Alltag eingebunden werden. Durch eine Personalzertifizierung bei akkreditierten Zertifizierungsstellen eröffne das Konzept außerdem Karrierechancen mit internationalen Abschlüssen für Absolventen von IT-Ausbildungsberufen sowie für Quereinsteiger.
Das System APO-IT ist die Basis für eine ganze Reihe von elektronischen Werkzeugen, die inzwischen erfolgreich in Unternehmen eingesetzt werden. Vier Prototypen stellte das Institut soeben auf der Learntec-Messe in Karlsruhe vor: Der APO-Pilot navigiert den Nutzer gezielt zu Informationen, die für seine Arbeit wichtig sind. Im APO-Logbuch wird das Gelernte dokumentiert und elektronisch gesichert. Das ?Smart Diary? protokolliert als digitales Tagebuch die projektspezifischen Erfahrungen mit eine Quelle für künftige professionelle Problemlösungen. ?WiKo? schließlich kümmert sich um das verteilte Arbeiten im Team. Damit sind Expertennetzwerke und Wissensdatenbanken aufzubauen und zu pflegen.

Das fliegende Klassenzimmer

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Eine wunderbare Ergänzung zu APO-IT liefert das Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT). Im Rahmen des EU-Projekts RAFT (Remote Accessible Field Trips) entwickelte es eine Softwareplattform, die mit Hilfe innovativer Webtechnologie eine realitätsnahe Lernerfahrung ermögliche. Vor laufender Webcam geht ein kleines Team auf Exkursion zum Beispiel Serverraum oder farm und berichtet live der IT-Klasse. Dabei können praktische Übungen vorgeführt oder theoretische Zusammenhänge visualisiert werden, ohne das jeder Schüler selbst Zugriff auf die komplette IT-Infrastruktur haben muss was ja ohnehin nicht in allen Betrieben der Fall ist. Kostengünstig gibt es mit dieser Methode Einsicht in spezielle Labore, weit entfernte Industriebetriebe oder Internet-Knoten im Ausland.
Die Möglichkeiten der Ausbildung geht dabei laut FIT weit über eine passive Rezeption hinaus. Zu den Fotos oder Webcam-Aufnahmen können sofort Rückfragen gestellt werden. Bestimmte Details oder Bauteile werden auf Anfrage der Schüler ins Bild gerückt. Später lassen sich die gesammelten Bilder, Audiodateien und Texte per Autorensystem aufarbeiten und im Internet publizieren. Spezielle Module zur Integration des Systems mit interaktiven Whiteboards sollen dabei die Zusammenarbeit zwischen Klassenzimmer und Exkursionsziel vereinfachen.

?RAFT bietet eine neue und spannende Form der Wissenserarbeitung, die sich von bisherigen Unterrichtskonzepten klar unterscheidet?, betont Marcus Specht von FIT. Neben der Software erarbeitet sein Team nun Unterrichtskonzepte und -szenarien, die schon bald einen effektiven Einsatz im Aus- und Weiterbildungsalltag erlauben sollen. Beide Lernsysteme der Fraunhofer Institute sollen kostengünstig sein und sich schnell amortisieren, da ja zum Beispiel Fehlzeiten nebst Reisekosten für auswärtige Lehrgänge zum großen Teil wegfallen.

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