Utility Computing
Der Sun CEO bricht eine Lanze für das Netz

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Utility Computing

Sun Microsystems ist dabei, sein Angebot an “Utility Computing” zu erweitern und hat Anfang dieser Woche einen ‘Online Storage Service’ publik gemacht. Außerdem wurde eine Webseite veröffentlicht, wo Verbraucher Rechenzeit für einen Dollar pro CPU-Stunde kaufen können.

Vor der offiziellen Markteinführung sprach vnunet.com exklusiv mit Suns Präsident und leitendem Geschäftsführer Jonathan Schwartz.

Was bringt das Jahr 2005 ?

Der Markt wird wachsen. Das Internet wird sich kontinuierlich ausweiten, nicht nur im Sinne von Nutzern, sondern auch von Geräten. Das Netzwerk wird einen Wertzuwachs erfahren.
Die Vision, der wir seit 23 Jahren folgen – “Das Netzwerk ist der Computer” – hat sich wieder einmal bewahrheitet.

All diese Dinge deuten darauf hin, dass Bandbreite wie Elektrizität und Wasser ist: Ein Gebrauchsgut, das den ganzen Globus umspannt und für das es einen weltweiten Bedarf gibt. Was die Menschen mit der Bandbreite tun, ist so vorhersagbar, wie das, was sie mit Strom oder Wasser tun.

Im vergangenen Jahr haben Sie begonnen, über einen Dollar pro CPU-Einheit zu sprechen, aber seitdem haben wir nicht viel davon gehört.

Wir haben nicht begonnen, über die Gewinne für den Kunden zu sprechen. Wir haben eine große Zahl von Chefs von Technologieabteilungen gesehen, die jetzt ihre Datenzentren bewerten und versuchen herauszufinden, ob sie mehr als einen Dollar pro Stunde ausgeben. Ich habe festgestellt, dass es nachweislich eine riesige Menge von Konzepten gibt, wo die Kunden darauf schauen, was sie für ihr eigenes Netz zahlen oder was sie dem Outsourcer zahlen.
Sie stellen fest, dass sie um den Faktor 10 zu 100 zu viel bezahlen. Der Übergang zur Technologie als eine Dienstleistung ist eine kulturelle Veränderung. Die Anzahl von Menschen, die heute Suchmaschinen verwendet, verglichen mit der Gruppe, die das vor 10 Jahren getan hat, ist ein unglaublich Vielfaches, denn Google hat es einfach gemacht. Aber der Übergang zu Google ist ein kultureller nicht ein technischer.

Die meisten Unternehmen kaufen heutzutage Computer. Ich glaube aber, dass die meisten Unternehmen in fünf Jahren “Computing” kaufen werden. Es ist nicht so, dass das eine das andere ersetzen wird. Es ist einfach so, dass es ein dominantes Modell gibt, das besagt, es ist besser den Strom aus der Wand zu kaufen als ihn mit dem eigenen Generator, den eigenen Leuten und dem eigenen Chef der Elektrizitätsabteilung selbst herzustellen.

Da wir gerade von Google sprechen – wann wird es zu Solaris 10 überwechseln?

Wenn es damit aufhört, seine eigene private Version seines eigenen privaten Betriebssystems zu entwickeln. Und wenn es nicht mehr seine eigene Version seiner eigenen Hardware baut. Google stellt Maschinenbauingenieure ein und ich glaube, dass die meisten meiner Firmenkunden sich nicht mit System Board Layout und Kühlung-Design beschäftigen wollen.
Sie wollen funktionierende Systeme, die andere Leute ihnen zur Verfügung stellen. Google ist ein kleines bisschen eine Besonderheit.

Ist es nicht seltsam, dass eines der skalierbarsten Netzwerke in der Welt – Google’s Suchmaschine – nicht die Vision erkennt, die Sun versucht, den Menschen nahe zu bringen ?

Nein. Für mich ist es wesentlich interessanter, dass nicht mehr Menschen solche Dienstleistungen im Web geschaffen haben wie Google. Ich kenne keine einzige Bank, die ihre eigene Datenbank erstellt, wie Google dies tut oder sein eigenes Application System, wie dies ebenfalls von Google gehandhabt wird.

Ich glaube nicht, dass Google notwendigerweise die Norm darstellt, zu der viele Firmenkunden überwechseln werden.
Google ist nun mal eine Besonderheit, die davon profitiert, Technologien für einen sehr expliziten Geschäftszweck maßzuschneidern.

Welche Fragen sollten sich die Chefs der Technologieabteilungen heutzutage stellen?

Zum Beispiel: ?Welches sind die kulturellen Veränderungen, die ich ankurbeln muss, um verglichen mit dem heutigen Stand nur noch ein Fünftel für IT auszugeben??
Die meisten Herausforderungen im IT-Bereich sind heute nicht technisch – die meisten sind kulturell.

Ob ich einen Dollar pro CPU-Stunde ausgebe oder 100 Dollar pro Angestelltem für Middleware oder einen Linux-Desktop bezahle oder zur Open Source übergehe, das alles sind kulturelle Veränderungen, keine technischen.

Warum ist es so schwierig, diese Kultur zu verändern?

Weil Kultur wesentlich schwieriger zu entwickeln ist, als Technologie. Wir können versuchen, sie sicher zu machen; wir können Signale setzen, oder den Kunden vermitteln, dass sie eine Menge Geld sparen. Aber schließlich und endlich verändert sich die Kultur über Generationen hinweg und nicht in einem Moment.

Selbst das Internet kommt erst jetzt richtig zur Geltung, obwohl es schon 1994 eingeführt wurde. Es dauerte ein ganzes Jahrzehnt, bis es angenommen, vollständig akzeptiert und angewendet wurde.

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