Handys in China nicht billiger – will Siemens von Managementfehlern ablenken?
Nach Einführung der 40-Stunden-Woche in den Siemens-Werken Bocholt und Kamp-Lintfort würden die Lohnkosten weniger als fünf Prozent der Fertigungskosten eines Siemens-Handys ausmachen. Dem Wirtschaftsmagazin ‘Focus-Money‘ zufolge bedeutet dies, dass auch eine komplette Produktionsverlagerung in Niedriglohnländer die Sparte, die derzeit eine Million Euro pro Tag verliert, nicht in die schwarzen Zahlen bringen würde.
“Selbst wenn die Mitarbeiter zu chinesischen Löhnen arbeiten würden, würde das das Problem nicht lösen”, erklärt Wolfgang Müller, Leiter des Siemens-Teams bei der IG Metall. Dass 85 Prozent Materialkosten und 10 Prozent Kapitalkosten seien, habe ein Unternehmenssprecher dem Magazin gegenüber zugegeben. Für Gewerkschaftsmann Müller heißt das: “Die Aufmerksamkeit des Managements war auf das falsche Problem gerichtet.” (mk)