Branchenverband im Bäumchen-wechsle-dich-Spiel
Der Verband der deutschen IT-Industrie fürchtet Belastungen von bis zu einer Milliarde Euro: Neue Gebühren und Verordnungen drohen, was die Menge der neu geschaffenen Arbeitsplätze dramatisch verringern würde.
Verbandschef Willi Berchtold, der vorige Woche noch offiziell frohlockte, die deutsche IT-Industrie wachse schneller als der Rest der Wirtschaft, setzt nun wieder einen Dämpfer. Entgegen der ursprünglichen Mitteilung redet er nun von hohen finanziellen Einbußen der Branche durch neue Gebühren und Verordnungen.
Die geplante Urheberrechtsabgabe für Computer und Drucker, die Rundfunkgebühren für internetfähige PC und Handys sowie verlängerte Abschreibungsfristen für betrieblich genutzte Software würden zu Mehrbelastungen und Umsatzausfällen führen. “Wenn all das kommt, was die Politik plant, werden wir mit mehr als einer Milliarde Euro belastet”, sagte Berchtold gegenüber der ‘Welt am Sonntag‘. Das vorhergesagte Wachstum der IT-Branche liegt damit noch bei 3,4 Prozent, nicht wie in der Jubelmitteilung zuvor bei 5 Prozent. Ohne die Gebühren könnten Technologie-Unternehmen in Deutschland 50.000 neue Stellen schaffen, mit den Gebühren gerade mal ein Fünftel. (mk)