CeBIT: China drängt auf weltweiten IT-Markt
Der einst schlafende Riese China agiert immer aufgeweckter auf dem Weltmarkt. Für die IT-Branche ist hierbei die CeBIT 2005 in Hannover ein guter Indikator. Mit 300 Unternehmen aus dem Reich der Mitte kamen dieses Jahr zehnmal mehr zur international wichtigsten IT-Messe als noch im Jahr 2001. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Weitere Indikatoren für wirtschaftliches Machtstreben aus Fernost sind in der kürzlichen Übernahme der IBM-Computersparte durch Lenovo, sowie den milliardenschweren Investitionen der Haier Electronics Group oder Huawei Technologies auf westlichen Märkten auszumachen. So stellte die Haier Group ihre offensive Strategie für den europäischen TV-Markt auf der CeBIT klar heraus: “Unser Ziel ist es, bis 2008 die Nummer drei unter den Flachbildschirmhersteller in Europa zu sein”, so Europa-Chef Paolo Mainardi in Hannover.
Und auch auf dem Mobilfunkmarkt möchte man bei der Haier Electronics Group mit zwei Kamerahandys ins Geschäft einsteigen. Die Zertifizierungsverhandlungen mit europäischen Mobilfunkbetreibern laufen, hörte man auf der CeBIT.
Bei allem chinesischem Selbstbewusstsein glauben die Experten jedoch nicht an einen schnellen Erfolg. “Die chinesischen Hersteller haben bei der Produktion von Mobiltelefonen noch einiges zu lernen”, analysiert Ben Wood vom Marktforschungsinstitut Gartner. Allerdings sei die stets langfristige Ausrichtung chinesischer Unternehmen zu beachten, was sie auf lange Sicht zu einem ernsthaften Gegner machen könne. So scheint es möglich, dass, nachdem Haier eine Übernahme der momentan angeschlagenen Siemens-Handysparte abgelehnt hat, die Huawei-Gruppe hier noch ein Wörtchen mitreden wird. (ah)
CeBIT 2005:
- Haier Elecronics Group: Halle 26, Stand C60
- Huwai Technologies: Halle 13, Stand D20