Lesefehler bei Reisepass-Chips: Bundesregierung versucht zu beruhigen

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Die Bundesregierung hat heute versucht, die Öffentlichkeit wegen Schwachstellen in der RFID-Technologie in künftigen Reisepässen zu beruhigen. Die Angabe einer Fehlerrate von 23 Prozent durch die “International Biometric Group” beziehe sich auf Tests biometrischer Produkte in der Zeit von August bis September 2003. Unabhängig von der Tatsache, dass sich die Leistungsfähigkeit der biometrischen Technologie ständig erhöhe, handele es sich bei den angegebenen Fehlerraten nicht um Übermittlungsfehler der Daten des RFID-Chips. Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion. Die Übertragung zwischen den in den Pässen integrierten RFID-Chips und den Lesegeräten leiste 100 Prozent der Daten.

Im Falle einer fehlerhaften Kommunikation würden dagegen gar keine Daten übertragen. Im Übrigen werde durch die spezielle Konstruktion des Chip-Inlays und dessen Integration in den Passeinband das Problem der äußeren Einwirkung auf den RF-Chip und eine daraus möglicherweise resultierende Funktionsstörung minimiert.

Durch den speziellen Aufbau und die Position des Chips im Pass werde eine Haltbarkeit des Moduls von zehn Jahren gewährleistet. Zur angesprochenen Problematik eines möglichen Mitlesens der Kommunikation zwischen Chip und Lesegeräten räumte man ein, dass dies “bis zu einem Abstand von mehreren Metern möglich” sei. Eine Entschlüsselung biometrischer Daten durch Dritte sei dabei aber – nach derzeitigem Stand der Technik – nicht möglich.

Die verwendete Verschlüsselung finde zwingend in allen künftigen EU-Pässen Anwendung und werde für die internationalen Grenzkontrollen optional angeboten. Im Übrigen, so die Antwort, seien biometrische Abgleichmethoden weiterhin Hilfsmittel für die bisherige Grenzkontrolle. Falls die Biometrie-Komponente ausfalle, führe der Grenzbeamte die Kontrolle ohne die technische Unterstützung aus. (mk)
(de.internet.com – testticker.de)

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