Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden
Kontrolle ist besser

E-CommerceMarketing

Spaßbieter und Zechpreller

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Bei Ebay sind es die Spaßbieter, die den Handel beeinträchtigen, den Online-Shops machen die schlechte Zahlungsmoral der Kunden und die so genannten Spaßkäufer zu schaffen. Dabei handelt es sich um Leute, die entweder eine Bestellung aufgeben und sie ins Nirwana versenden lassen oder ihre Adresse angeben und die Ware entgegennehmen, aber nicht im Traum daran denken, sie auch zu bezahlen. Dabei werden häufig eine falsche Bankverbindung oder erfundene Kreditkarteninformationen bei der Bestellung angegeben.

Das Resultat: Dem geprellten Webshop entstehen Kosten, und auch der Arbeitsaufwand ist keineswegs unerheblich. Die nicht zugestellten Waren müssen auf Kosten des Händlers wieder zurückgeschickt werden. Wird die Ware angenommen, aber nicht bezahlt, rollt das Mahnwesen an, das wiederum Zeit und Geld kostet. Entstandene Kosten zurückzuerhalten oder die Bezahlung von Waren zu forcieren, bedeutet nicht nur Mühe, sondern auch nochmalige Kosten für ein Inkasso-Unternehmen oder einen Anwalt, so dass sich dies für kleinere Shops gar nicht lohnt.

Payment-Service-Provider (PSP) und Dienstleister für den Adress-Check schaffen Abhilfe. Ein Online-Shop bindet die Prüfroutinen in seinen Bestellvorgang ein und kann so schwarze Schafe oder einfach nur Schreibfehler sofort erkennen. Außerdem erledigen die PSPs für den Shop teilweise die Akzeptanzverträge mit den Zahlungsanbietern.

Alles aus einer Hand: Mpay 24

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Der Payment-Service-Provider Mpay 24 (www.mpay24.com) bildet die Schaltzentrale zwischen dem Shop und dem Zahlungssystem. Hier können zum Beispiel Kreditkarte oder Bankeinzug angeboten werden. Der Dienstleister prüft während der Bestellung die zahlungsrelevanten Eingaben des Kunden. Mit einem Logarithmus wird beispielsweise eine Kreditkartennummer auf Plausibilität abgeklopft. Verläuft die Überprüfung positiv, wird die Transaktion eingeleitet. Der Vorteil dabei ist, dass der Händler sofort darüber informiert wird, dass alles seine Ordnung hat und das Geld unterwegs ist. Auch der Kunde erhält eine positive Rückmeldung.

Für die Integration in den eigenen Shop stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Die erste verwendet ein Browser-Fenster: Wenn der Kunde zu dem Teil des Bestellablaufs kommt, an dem er seine Zahlungsinformationen eingeben soll, öffnet sich auf der Website ein Popup. In diesem Fenster wählt der Kunde seine Bezahlart und gibt die Daten in das Formular ein. Das Fenster kann komplett an das Corporate-Design der Shop-Site angepasst werden.

Mpay 24 übermittelt die Eingaben des Kunden an den jeweiligen Zahlungsanbieter, wo sie überprüft werden. Der Kunde erhält bei Erfolg die Information »Transaktion erfolgreich«. Wenn die Eingaben nicht korrekt sind, wird der Grund hierfür angegeben, zum Beispiel »Ungültige Kreditkartennummer«.

Sicherheit auf dem Weg

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Das Popup liegt auf dem Server von Mpay 24. Die Zahlungsinformationen werden von Mpay 24 per Verisign-SSL-Zertifikat verschlüsselt übertragen. Der Shop-Betreiber benötigt also kein eigenes SSL-Zertifikat.

Die zweite Option für die Einbindung von Mpay 24 ist die Integration in die eigene Site. Die Feldfunktionen werden dabei ebenfalls komplett im Corporate-Design des Shops in die Anwendung integriert. Das Shop-System sendet die Zahlungsdaten SSL-verschlüsselt an Mpay 24, die Antwort kommt binnen Sekunden zurück. Voraussetzung dafür ist allerdings ein eigenes SSL-Zertifikat.

Es gibt zwei Produktlinien. Mpay 24 Standard ist die professionelle Lösung für das Online-Payment mit einem echten Online-Check. Die Einrichtungsgebühr kostet ab 600 Euro. Mpay 24 Light kostet nur 290 Euro Einrichtungsgebühr, dafür gibt es aber keinen Datenaustausch zwischen dem Shop und der Zahlungslösung. Dazu kommen jeweils noch Transaktionsgebühren zwischen 15 und 39 Cent. Mpay 24 kann auch als Plug-in in OS Commerce und XT-Commerce integriert werden.

Wirecard: Trust Center

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Wirecards Corporate Trust Center (www.wirecard.de) unterstützt Händler mit einer Vielzahl an Services rund um Abwicklung von Zahlungen und den Schutz vor Zahlungsausfällen. Bei Kreditkartenzahlungen prüft Wirecard die Echtheit der Kreditkartennummer und checkt diese auch anhand von Blacklists. Dabei werden die Daten RSA- oder SSL-verschlüsselt übertragen.

Außerdem bietet Wirecard dem Händler Unterstützung beim Abschluss der Kreditkartenakzeptanzverträge. Zusätzlich steht ein Adress-Verifikations-Service zur Verfügung, bei dem die vom Kunden angegebenen Adressdaten mit den Adressdatenbanken der Kreditkartenanbieter abgeglichen werden.

Die Services werden für alle Unternehmensgrößen angeboten. Für kleine und mittlere Online-Händler gibt es für die Kreditkarten-Zahlung die Paypro-Produkte in drei Ausbaustufen. Die Einstiegsvariante Paypro Classic kostet einmalig 49 Euro, dazu sind eine Monatspauschale von 29 Euro und Transaktionskosten in Höhe von 35 Cent fällig. Die gehobenen Varianten sind mit höheren Pauschalen, dafür aber auch mit niedrigeren Transaktionskosten verbunden.

Auf große Unternehmen und Callcenter zugeschnitten ist die C3-Plattform, die neben der Zahlungsabwicklung und Risikomanagement auch das Beschwerdemanagement ermöglicht.

Rate One: Kombi-Check

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Der Payment-Spezialist Rate One (www.rate-one.de) bietet ebenfalls eine breite Palette an Produkten für die Zahlungsabwicklung sowie Vorkehrungen gegen Betrug an. Im Angebot sind als Zahlungsmethoden Kreditkarte und Lastschrift, aber auch spezielle Abrechnungsmethoden
wie ein eigenes Live-Payment-System, mit dem Premium-Inhalte im Web abgerechnet werden können.

Das wichtigste Produkt für Shops ist CC/ELV, das für die einfache Abwicklung von Zahlungen per Kreditkarte und Bankeinzug sorgt. Dieses System wird in den Shop oder auch ein Content-Management-System eingebaut und kann mit Modulen um die Fraud-Management-Funktionalität erweitert werden. Zur Verfügung steht zum Beispiel ein Modul für den Adress-Check, das die Existenz der vom Kunden angegebenen Adresse verifiziert, und ein Scoring-Modul, das es erlaubt, die Kreditwürdigkeit eines Kunden zu beurteilen.

Schufa-Auskunft

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Eines der bekanntesten Unternehmen in diesem Bereich ist die Schufa (www.schufa.de), das auf die Kombination mit der Zahlungsabwicklung verzichtet, dafür aber über die umfangreichsten Datenbanken und Kontakte für die Auskunft über Zahlungsmoral und Kreditwürdigkeit verfügt. Die Schufa kann derzeit auf einen Datenbestand von 343 Millionen Einzeldaten zu 62 Millionen Personen zurückgreifen.

Die Schufa sammelt personenbezogene Daten wie Name und Geburtsdatum sowie die aktuelle und frühere Adressen. Wenn Informationen fehlen, dann werden diese bei der Post oder bei Behörden angefordert oder gekauft. Diese Daten werden ergänzt durch Informationen von Banken, die Partner der Schufa sind. An die Schufa wird beispielsweise übermittelt, in welcher Höhe vom Kunden Kredite aufgenommen wurden.

Der Händ
ler benötigt im Grunde nur den Namen und das Geburtsdatum des Käufers, um ein Schufa-Score zu erhalten. Beim Schufa-Score handelt es sich um einen Wahrscheinlichkeitsindex über mögliche Forderungsausfälle auf Basis mathematisch-statistischer Methoden. Die Kosten dafür variieren je nach Branche und Pauschale und betragen mehrere Euro. Die Integration der Schufa-Services ist über verschiedene branchenspezifische Schnittstellen möglich, ebenso wie per XML.

Adress-Check

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Auf die Validierung von Adressen hat sich Bonk Consulting (www.bonk-consulting.de) spezialisiert. Dabei wird die Existenz der Postadressen und Namen von Kunden anhand der Datenbanken der Deutschen Post Direkt geprüft und online bereitgestellt. Der Basic Address Check beinhaltet die Prüfung und gegebenenfalls die Korrektur von Postleitzahl, Ort und Straße. Ein Premium Name Check leistet außerdem die Berichtigung von falsch geschriebenen Vor- und Nachnamen und die Kennzeichnung von unzustellbaren Adressen. Das Modul Move Professional liefert auch aktuelle Umzugsadressen.

In den Finanzsektor schlagen dann wieder die Abfragen Credit Check, bei dem es eine Bonitätsprüfung in Zusammenarbeit mit Creditreform oder Infoscore gibt, und Bank Account Check hier prüft Bonk Consulting die Plausibilität von Bankdaten anhand der eingegebenen Kontonummer und der Bankleitzahl. Im Einsatz ist der Service von Bonk Consulting zum Beispiel bei Yello Strom und bei Vorwerk Deutschland.

Ohne Dienstleister: die Klassiker

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Wer nicht die Ressourcen hat, um sich einen Payment-Service-Provider zu leisten, kann auch auf altbewährte Vorgehensweisen setzen und kleine Tricks anwenden, um an sein Geld zu kommen. Die einfachste Methode ist noch immer die Praxis, bei Neukunden nur Vorauskasse als Zahlart anzubieten. Erst wenn sich der Käufer bewährt hat, stehen ihm weitere Zahlungswege zur Auswahl. Das ist natürlich nicht kundenfreundlich und auch nicht todsicher: Wer zweimal per Vorkasse gezahlt hat, kann es sich durchaus bei der ersten Rechnungszahlung anders überlegen und den Händler trotzdem prellen.

Einige Shops setzen auch auf Abschreckung: Nach Bestellabschluss oder besser noch davor gibt das Shop-System die IP-Adresse des Kunden am Bildschirm aus und weist darauf hin, dass diese vorsorglich gespeichert wird, um Missbrauch bei der Bestellung zu verhindern.

Kombiniere: Doppelt hält besser

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Da eine einzelne Prüfung immer noch fehleranfällig ist, ist es ratsam, eine Kombination aus verschiedenen Prüfungen einzusetzen. Sonst könnte ein Spaßkäufer zum Beispiel eine echte Adresse aus dem Telefonbuch oder einer anderen Quelle heraussuchen, wogegen ein einfacher Adress-Check machtlos ist. Prüft man aber beispielsweise gleichzeitig die Kreditkartennummer und die beim Kreditinstitut hinterlegte Adresse des Kunden, sieht das Ergebnis schon viel besser aus. Außerdem kann es bei hochwertigen Produkten sinnvoll sein, neben der Prüfung der Kreditkartennummer auch noch den Schufa-Score eines Kunden abzufragen. So weiß man nicht nur, dass man die richtigen Daten hat, sondern auch, wie es der Kunde mit der Zahlungsmoral hält.

Fazit

Zahlungsausfälle und Falschlieferungen vermeiden

Ein Payment-Service-Provider erleichtert es E-Shops, verschiedene Zahlungswege anzubieten, und übernimmt oft auch gleich die Verifizierung der Kundendaten zu Zahlung und Versand. So werden Tippfehler und Betrugsversuche rechtzeitig erkannt und Zahlungsausfälle sowie irregeleitete Warenlieferungen vermieden. Das spart mitunter erhebliche Kosten und Arbeitszeit für das Mahnwesen und den Rechtsweg. Händlern muss aber auch klar sein, dass nichts im Leben sicher ist. Auch Kunden mit blütenweißer Schufa-Weste können plötzlich säumig werden, und für plausibel befundene Bankdaten können sich womöglich als Reinfall erweisen, weil das Konto zwar echt ist, aber gerade aufgelöst wurde.

Lesen Sie auch :