8 PDAs im TestPDAs mit VGA-Auflösung

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Portable Videobetrachter

8 PDAs im Test

Als PDAs noch ausschließlich dem Verwalten von Terminen, Adressen und Aufgabenlisten dienten, war eine Display-Auflösung von 240 x 320 Pixeln völlig ausreichend. Doch mittlerweile sind die elektronischen Begleiter auch portabler Bild- und Videobetrachter oder dienen als Mini-Navigationssystem. Mancher Business-Anwender zeigt auch schon mal eine Powerpoint-Präsentation per VGA-Adapter auf seinem Pocket-PC. Ohne hohe Auflösung ist das aber nicht zu machen.

Pocket-PCs mit VGA-Auflösung
Also müssen Geräte mit höherer Display-Auflösung her. Jetzt gibt es die erste Generation von Pocket-PCs (PPC) mit VGA-Display und einer Auflösung von 480 x 640 Pixeln. Die Darstellungsqualität ist Spitze: Noch nie waren Fotos so knackig, noch nie waren derart viele Informationen gleichzeitig auf dem Display eines Handhelds unterzubringen. Auch die Textdarstellung von E-Books und PDFs profitiert von der zusätzlichen Auflösung erheblich. Ein kantenloses Schriftbild gibt es jetzt auch ohne Pixeltricks der Cleartype-Technik.
Dabei müssen diese Geräte wie der rundum empfehlenswerte Testsieger Ipaq rx3715 von HP gar nicht mal teurer sein als bisherige Oberklasse-PDAs. Für die 600 Euro, die der Ipaq kostet, gab es bislang häufig nur PDA-Standardkost.

Bild: HP Ipaq rx3715
Testwertung: sehr gut
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Detailtreue

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Besonders die Pocket-Ausgaben der Office-Programme Word und Excel profitieren von der neu gewonnenen Anzeigefläche. Die Dokumente sind auch in relativ kleinen Ansichten (75 Prozent oder weniger) noch gut lesbar, so dass größere Textmengen oder mehr Excel-Zellen sichtbar sind. Fotos und Geschäftsgrafiken gewinnen an besserer Detailtreue durch die höhere Auflösung.
Systemweit lässt sich die Darstellung zudem vom PDA-üblichen Hochformat auf Querformat umschalten perfekt für Excel und Powerpoint.

Keine VGA-Navigation
Während die Pocket-Office-Applikationen in der für VGA-Unterstützung notwendigen Windows Mobile 2003 Second Edition bereits auf die höhere Auflösung vorbereitet sind, müssen die meisten Anwendungen von Drittherstellern dies erst noch lernen. So gibt es bis dato keine VGA-kompatible Navigationssoftware für PPC. Erst die kommende Version 4 des Tomtom Navigators soll dieses Kunststück als erste beherrschen.

Bild: Dell Axim X50v
Testwertung: gut
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Software & Updates

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Der Internet Explorer zeigt grafische Elemente momentan nach wie vor in der groben Auflösung. Schriften und HTML-Tabellen sehen dagegen bereits deutlich besser aus. Abhilfe schaffen Freeware-Tools wie SE_VGA (Download unter www.pocketgear.com) oder Oz VGA (unter http://207.153.195.134). Die Programme verhelfen dem Internet Explorer zur echten VGA-Darstellung.
Besser kann es der alternative Browser Thunderhawk 2.0 (auf www.bitstream.com), der auf VGA-Geräten volle Display-Auflösung auch für Bilder unterstützt. Allerdings schlägt dieses Programm nach einer 30-Tage-Testphase mit einer stolzen Lizenzgebühr von 50 US-Dollar zu Buche.
Probleme mit VGA hat auch noch der mobile Windows Media Player 9. WMV-Videoclips, die in der typischen PPC-Auflösung von 320 x 240 Pixeln kodiert wurden, erscheinen auf VGA-PDAs unskaliert mit einem dicken schwarzen Rand. Wer die Filme auf solchen Geräten bildschirmfüllend sehen will, muss sie mit 640 x 480 Pixeln kodieren dann sind die Videos aber selbst mit leistungsstarken PDA-Prozessoren kaum ruckelfrei abzuspielen.

Abhilfe schafft ein System-Update
Dass die Microsoft-Entwickler diese Probleme in Angriff nehmen, zeigt die neueste Systemversion (Build 14260), die bereits auf dem Dell Axim X50v installiert ist. Sie enthält den Windows Media Player 10 Mobile, der mit Dateien im WMV-10-Format klarkommt und über die Skalierungsfunktion verfügt.
Wie bei Pocket-PCs üblich ist ein System-Update allerdings nur über den Gerätehersteller, nicht jedoch von Microsoft erhältlich. Wann und welche Modelle nachgerüstet werden, konnten die Produzenten bis Redaktionsschluss nicht sagen.

Bild:
Palm One Tungsten T5
Testwertung: gut

Marktübersicht

8 PDAs im Test

Das konkurrierende PDA-System Palm OS hat dieser Entwicklung im Augenblick nicht sonderlich viel entgegenzusetzen. Seitdem Sony als letzter wichtiger Lizenznehmer in Europa ausgestiegen ist, sind die Palm One Tungsten- und Zire-Serien sowie die Treo-Smartphones die letzten Produkte des einstigen Marktführers. Das Marktforschungsinstitut Gartner weist für Windows Mobile im Jahr 2004 einen Marktanteil von 48,1 Prozent aus, wohingegen Palm von 46,1 im Vorjahr auf 29,8 Prozent zurückfiel. Palm One blieb daher gar nichts anderes übrig, als noch rasch mit auf den Multimedia-Zug aufzuspringen und von seinem ursprünglichen Konzept extrem schlanker Geräte abzulassen. Diese hatten gerade genug Leistung für einfache PDA-Aufgaben und glänzten mit entsprechend langen Akkulaufzeiten und intuitiv-einfacher Bedienung.

400 MHz XScale-CPU

Im aktuellen Test tritt Palm One mit den beiden Modellen T3 und T5 aus seiner Highend-Baureihe Tungsten an. Beide Geräte haben leistungsfähige XScale-CPUs mit mindestens 400 MHz und Displays mit mindestens 320 x 480 Pixeln. Der Handschrift-Eingabebereich macht bei Bedarf der Darstellung von Applikationen Platz.
Mit Unterstützung für Audio- und Videowiedergabe, höherer Display-Auflösung, sowie Kommunikationsausstattung wie Bluetooth und WLAN versucht Palm OS, mit der PPC-Welt gleichzuziehen. Einige historisch bedingte Grenzen wie die Einschränkung des für Applikationen nutzbaren Arbeitsspeichers auf 64 MByte erweisen sich hierbei allerdings als Hemmschuh. Der edel ausgestattete Tungsten T5 stellt beispielsweise den größten Teil seiner 256 MByte Arbeitsspeichers als interne Flash-Disk zur Verfügung.

Fazit
Auch wenn der Kampf zwischen Palm OS und Windows Mobile noch ein wenig tobt, ist bereits offensichtlich: Das ursprünglich von Microsoft verfochtene Multimedia-Konzept, das PDAs eher als Notebooks im Ultra-Mini-Format versteht, hat gegenüber dem Nur-was-man-wirklich-braucht-Ansatz von Palm klar gewonnen.

Bild:
Asus My Pal A730
Testwertung: gut
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Pocket-PC oder Palm?

8 PDAs im Test

Für mobile Navigation, Musik- und Videowiedergabe ist Windows Mobile auf aktueller PDA-Hardware klar im Vorteil. Windows-XP-Anwender die ihren Alltag mit Outlook, Word und Excel organisieren, sind deshalb mit einem Pocket PC besser beraten.
Apple-User, die mit Mac OSX arbeiten, sollten dagegen zu Palm-Geräten greifen. In das Macintosh-System mit seinen Komponenten wie iSync oder der Bluetooth-Anbindung ist die Unterstützung von Palm-PDAs ab Werk eingebaut. Pocket-PCs lassen sich von dieser Plattform aus allenfalls mit Zusatzsoftware wie etwa The Missing Sync (www.markspace.com) verwenden.

Bild:
Fujitsu-Siemens Pocket Loox 720
Testwertung: sehr gut

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