Geld und Fußball setzen eBay unter Druck
eBay-Manager und die Investmentbank Goldman Sachs müssen Gewinne aus zweifelhaften Aktien-Deals aus der Gründerzeit an die Firma und damit die Aktionäre zurückzahlen. Die eBay-Chefin Meg Whitman, Firmengründer Pierre Omidyar und der Ex-Vice President Jeffrey Skoll bezahlen 3 Millionen US-Dollar zur Beilegung einer Aktionärsklage. Im Vergleichsangebot an klagende Aktionäre werden die Beteiligten Gewinne an das Online-Auktionshaus zurückgegeben, die sie mit Wertpapieren machten, die die Investmentbank Goldman Sachs in den Jahren 1999 und 2000 an die Führungskräfte ausgegeben hatte. Solche “Aktien-Aktionen” sollten der Investmentbank auch künftige Aufträge absichern. Goldman Sachs beteiligt sich deshalb mit zusätzlichen 395.000 Dollar an der Ausgleichszahlung. Das zuständige Bezirksgericht muss dem Einigungsvorschlag aber noch zustimmen.
Dieses finanzielle “Spinning” von Investmentbankern und Managern blühte in der Dotcom-Zeit – ist inzwischen aber finanzrechtlich untersagt.
In Ihrer Klage bemängelten die Aktionäre zudem die Begünstigung von Managern bei der Wertpapier-Ausgabe. Nicht einmal alle Investoren erhielten die Möglichkeit, Aktien zu erwerben.
Fußball für 10.000 Euro
Die Geldmacherei ist auch lange schon bei eBay-Verkäufern angesagt, etwa bei Verkuf von Wahrsgereien rund ums Lotto oder bei Devotionalien rund um den aktruellen Papst.. Neben einigen Betrugsfällen blüht zum Beispiel der Schwarzmarkt-Handel – etwa mit Tickets zur Fußball-WM 2006. Das erzürnt Franz Beckenbauer. Seit Ende des Losverfahrens vor einer Woche sind WM-Ticketpakete zu Höchstgeboten von mehr als 10.000 Euro Online versteigert worden. Der höchste Originalpreis beträgt aber nur 600 Euro für ein Endspiel-Ticket.
Der Chef des WM-Organisationskomittees des DFB nun hat angekündigt, juristische Schritte gegen die Versteigerung von Tickets über eBay prüfen zu lassen.
Wie üblich beim Fußball-Kaiser, zieht er gleich den Erfolg der eigenen Aktionen in Zweifel. “Wir prüfen zwar rechtliche Schritte”, sagte er der Tageszeitung ‘Rheinische Post‘. “aber ich glaube, das geht negativ aus.” Die geplanten extra günstigen Preise für “normale Fans” können die Geschäftemacher eben nicht aufhalten. (mk)