Multimediageräte verbinden
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Mehrkanalton

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Zweikanalton ist leicht. Da genügt zur Integration von Fernseher, DVD-Player, Spielekonsole und PC ein einfacher AV-Umschalter im Wohnzimmer. Der verfügt für jede vorgesehene Signalquelle über drei Cinch-Buchsen, eine für Video und zwei für die beiden Stereo-Kanäle. An den Ausgang kommt der Fernseher oder eventuell zusätzlich ein Verstärker, damit der Sound auch über die Hi-Fi-Boxen zu hören ist. Der grausame Nachteil: Dabei wird schlicht und einfach Qualität verschenkt.
Denn wer will freiwillig auf digitalen 5.1-Sound verzichten, den nahezu jede aktuelle DVD bietet? Spätestens bei fetzigen Games ist das unvorstellbar. Deshalb ist ein moderner AV-Receiver praktisch unerlässlich, um die Multimediageräte zusammenzubringen.Sein Hauptvorteil gegenüber der antiquierten Umschaltbox ist, dass die Eingänge von Bild und Ton für jede Signalquelle individuell konfiguriert und an die vorhandenen Speaker angepasst werden können.

Umstieg auf 5.1-Sound
Steigt man zum Beispiel von einem Lautsprechersystem mit normalen Hi-Fi-Boxen, zusätzlichem Center-Speaker und rückwärtigen Effektboxen auf ein System mit Subwoofer und fünf Satellitenboxen um, genügt es, im Setup des AV-Receivers den Subwoofer zu aktivieren und die Pegel aller Boxen aufeinander abzustimmen. Die nun anders ablaufende Verteilung der sechs individuellen Tonsignale auf die Lautsprecher erledigt der Receiver dann automatisch.
Auch die Erweiterung der Eingangsquellen um den Computer macht keine große Mühe. Eine Grafikkarte findet über TV-out an einem freien Video-Eingang des Receivers Anschluss, der analoge oder digitale Sound an einem Toneingang. Im Receiver-Setup definiert man dann einmalig, welche Quellen für die Eingangssignale verwendet werden sollen. Der Computer ist von da an einfach über den Source-Wahlschalter des Verstärkers anzuwählen.

Receiver

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Bei Schwierigkeiten mit dem richtigen Ton helfen die meisten Receiver ebenfalls, weil sie bei digitalem Sound anzeigen, ob ein Datenstrom überhaupt vorliegt und, wenn ja, welche Kanäle er hat. Kommt beispielsweise aus den hinteren Surround-Lautsprechern kein Mucks, lässt sich damit leicht entscheiden, ob der DVD-Player diese Signale überhaupt liefert oder ob der Fehler anderswo zu suchen ist.

PC-Sound kommt im Wohnzimmer
Vorausgesetzt, der Receiver hat digitale Eingänge, ist die hochwertige digitale Ankoppelung des Sounds eines Computers an die heimische Stereoanlage kein sonderlich großes Problem. Denn die meisten aktuellen Mainboards haben einen Ausgang Digital-out, der genauso SPDIF verwendet wie die AV-Geräte untereinander. Wer also den Hi-Fi-Sound vom PC also auf der Stereoanlage hören will, geht so vor: Zuerst eine Verbindung zwischen dieser Buchse und einem freien digitalen Eingang des Verstärkers herstellen. Dann den SPDIF-Ausgang der Soundkarte aktivieren. Dazu in der Systemsteuerung die Sound- und Audiogeräte aufrufen und auf den Button Erweitert klicken. Dort sollte es eine oder mehrere Checkboxen geben, die mit SPDIF bezeichnet sind. Einfach alle aktivieren.

Ein AV-Receiver ist die Schaltzentrale für Multimedia-Anwendungen daheim. Er kann auch einen PC als Ton- und Bildquelle integrieren.

AV-Reveiver trennen die Tonkanäle

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Normalerweise sendet der DVD-Player die Toninformationen als digitales Rohsignal, das die einzelnen Tonspuren enthält. Ein AV-Receiver teilt dann diesen digitalen Datenstrom über seinen integrierten Dolby-Digital-Dekoder in die einzelnen Tonkanäle auf. An fünf analogen Tonausgängen kann ein DVD-Player erkannt werden, der selbst über einen solchen eingebauten Dekoder verfügt. Diese Alternative zur digitalen Audiokopplung sollte allerdings nur dann verwendet werden, wenn der Receiver dies nötig macht, zum Beispiel weil er nur analoge Eingänge besitzt. Denn die Dekoder in DVD-Playern sind meist nicht so hochwertig, was sich in unsauberen Höhen und schwachem Tiefbass auswirkt.

Für Klinke gibt es Adapter auf Cinch
Der analoge Stereoausgang von portablen CD- und MP3-Spielern ist genauso wie der einer PC-Soundkarte als so genannte Klinkenbuchse mit einem Durchmesser von 3,5 Millimetern ausgeführt. Um ihn an die Wohnzimmeranlage anzuschließen, benötigt man einen Adapter auf Cinch. Der vermittelt wirklich nur zwischen den beiden physikalischen Formaten, denn elektrisch sind beide Varianten identisch.
Es gibt zwar auch kleine Steckeradapter, die zwei Cinch-Buchsen an der Rückseite aufweisen, aber praktischer sind die fertigen Kabel, die den Klinkenstecker auf der einen und zwei Cinch-Stecker auf der anderen Seite haben.

Bild:
Einige DVD-Spieler und Streaming-Clients verfügen über Y-UV-Anschlüsse, die die Basis für hochwertige Bilddarstellung im Progressive-Scan-Modus sind.

Verbinden über Scart

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Fast alle Videorekorder, Fernseher und DVD-Player haben Scart-Stecker, die eine ganze Palette möglicher Verbindungsarten unter einen Hut bringen. Für moderne digitale Signalübertragungen ist Scart allerdings nicht ausgelegt, es eignet sich also lediglich für analoge Verbindungen.
Wenn Fernseher und beispielsweise der DVD-Player mehrere der bei Scart möglichen Videovarianten beherrschen, sollte man möglichst RGB oder wenigstens S-Video verwenden. Dazu muss im Setup des DVD-Players der entsprechende Modus ausgewählt werden. Der Fernseher sollte den gewählten Modus selbstständig erkennen. Falls nicht, muss eventuell auch hier eine Einstellung im Setup getätigt werden.
Es gibt Scart-Kabel, die nicht nur einen Teil der Pins beider Stecker tatsächlich verbinden. Verwendet man ein solches Kabel, um zwei Geräte zu verbinden, kann die Zusammenarbeit schief gehen. Um zu prüfen, ob es an der Leitung liegt, ist ein probeweiser Austausch dann auf jeden Fall sinnvoll.

Bild:
Neben analogen Tonausgängen haben moderne Geräte auch digitale Ausgänge in unterschiedlichsten Kombinationen.

Input und Output

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Um ein Gerät, das für Audio und Video nur Cinch-Buchsen aufweist, mit einem anderen Gerät zusammenzuschließen, das nur Scart-Buchsen hat, muss ein Adapter her. Beispielsweise verfügt kaum ein AV-Receiver über zusätzliche Scart-Anschlüsse, da sie relativ viel Platz einnehmen, der auf der Rückseite dieser Schaltzentralen meist ein kostbares Gut ist. Außerdem ist Scart in den USA kaum verbreitet.
Ein Adapter von Scart auf Cinch ist üblicherweise in der Form eines kurzen Scart-Steckers mit drei Cinch-Buchsen auf der Rückseite ausgeführt. Eine ist für das Videosignal vorgesehen und je eine für die beiden Audiokanäle. Da bei Scart alle Signalvarianten doppelt auftauchen einmal als Ausgang und einmal als Eingang für das jeweilige Gerät, müssten es eigentlich doppelt so viele Buchsen sein doch die hat kaum ein Adapter. Stattdessen verfügen diese Mittler im besten Fall über einen Schiebeschalter. Der entscheidet dann, ob der Adapter für ankommende oder abgehende Signale geschaltet werden soll.
Es gibt aber auch einige Adapter, bei denen einer der beiden Wege einfach fest verdrahtet ist. In diesem Fall muss man die Steckrichtung beachten: Manchmal steht dann noch je nach der Richtung ?Input? oder ?Output? auf dem Adapter. Die Richtung bezieht sich dabei immer auf das Scart-Gerät. Handelt es sich dabei es beispielsweise um einen Fernseher, der mit den Ausgängen eines AV-Receivers verbunden werden soll, muss es ein Adapter vom Typ Input sein.

Datenverlust ab 2 Meter

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Falls der Scart-Adapter außerdem noch eine S-Video-Buchse hat und falls beide anzuschließenden Geräte auch über S-Video verfügen, dann sollte aus Gründen der Qualität diese Verbindung vorrangig Verwendung finden. Dann kann die gelb markierte Cinch-Buchse am Adapter unbeschaltet bleiben, nachdem ja das S-Video-Kabel mit den üblichen Hosiden-Steckern zur Bildübertragung verwendet wird.
Für diese Soundverbindung genügt eigentlich ein beliebiges Cinch-Kabel, wie etwa die Kabelpärchen mit rotem und weißem Stecker, die man von normalen Audioverbindungen her kennt. Dabei bleibt eine der beiden Leitungen unbelegt oder man kann auch ein Paar auseinander ziehen und einfach auftrennen. Denn meistens sind die beiden Adern nicht allzu stabil miteinander verbunden.
Allerdings genügt ein solches Kabel nur bis Längen von etwa eineinhalb bis zwei Metern. Denn der digitale Datenstrom erfordert eigentlich eine andere, deutlich bessere Kabelqualität. Bei größeren Entfernungen muss daher ein spezielles Kabel für digitale Audiosignale eingesetzt werden, sonst kann es zu unliebsamen Datenverlusten und damit zu unerwünschten Soundeffekten kommen.

Aktive Umschalter

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Es gibt manchmal Fälle, da möchte man etwa den AV-Receiver mit den digitalen Audiosignalen eines DVD-Players beschicken, aber die Anschlussarten sind physikalisch einfach verschieden. Hat der Receiver etwa nur noch einen optischen Digitaleingang frei, und der DVD-Spieler besitzt lediglich einen Cinch-Ausgang, klappt das nicht ohne weiteres.
Zwar ist das digitale Signal auf beiden Leitungen vom Inhalt her vollkommen identisch, aber die Umsetzung eben grundverschieden. Es gibt zu diesem Zweck aktive Adapter, die diese notwendige Umsetzung schaffen. Da dabei ein wenig Arbeit zu erledigen ist, bewältigen sie das leider nicht ohne Stromversorgung. Diese ist dann in der Regel über ein externes Netzteil gelöst. Es gibt im Elektronikversand sowohl Wandler von optisch auf Koax als auch in der anderen Richtung. Die günstigsten Adapter sind für unter 30 Euro im Elektronikversand zu haben.

Toslink-Umschalter schaffen Platz
Es kommt auch immer wieder vor, dass schon alle optischen Eingänge eines Receiver belegt sind, und trotzdem soll der Digitalsound einer Spielekonsole oder eines anderen Gerätes noch ohne manuelles Umstecken in den Receiver gelangen. Diesem Zweck dienen manuelle Umschalter für Toslink-Verbindungen. Diese Kästchen sind im Elektronikversand erhältlich und haben meist einen praktischen Drehschalter, der von einem Optikeingang zum anderen wechselt und ihn am Ausgang zur Verfügung stellt. Auch sie kosten unter 30 Euro.

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