Beamer im Dauertest
Projektoren werden billiger
Erster Ausfall
Beamer im Dauertest
Sein Vorgänger, der Benq PB6100, ist der erste Projektor, der den Dauertest vorzeitig verlässt. Allerdings ist daran weder die Qualität des Projektors noch die mangelhafte Lampenlaufzeit schuld, sondern der Transporteur: Das Gerät funktionierte zwar als es in der Redaktion ankam, das Bild war aber leicht verzogen. Nach knappen 100 Betriebsstunden gesellte sich ein flackernder, weißer Streifen in die Projektion.
Der Nachfolger PB6110 hat die Position eingenommen und bereits fast 140 Betriebsstunden auf dem Buckel. Vorher musste er sich dem Vergleichstest stellen, den bereits neun Konkurrenten passiert haben (siehe PC Direkt 2/2005 und 3/2005). Den meisterte er mit Bravour: Mit 81% Leistung ist er Gesamtsieger über alle Konkurrenten. Auffällig ist, dass er die Farben für ein DLP-Gerät sehr gut präsentiert. Mit 38,6 db(A) ist er noch zu hören, stört aber nicht bei üblicher Sounduntermalung. Der leiseste Projektor im Testfeld ist der Acer mit 38,0 db(A).
Preise fallen weiter
Beamer im Dauertest
Interessant entwickelt sich der Markt: Mittlerweile hat sich die Zahl der Videoprojektoren für unter 700 Euro auf vier verdoppelt. Wer sich so ein Gerät zulegen möchte, sollte es sich allerdings vor dem Kauf im Laden genau ansehen und möglichst auch ausprobieren. Immerhin handelt es sich um Auslaufmodelle, die technisch überholt sind.
Benqs PB6110 etwa kostet mit seinen knappen 850 Euro nicht so viel mehr, ist dafür aber auf der Höhe der Zeit.
S-Video-Eingang verwenden
Häufig werden DVD-Player, Spielekonsolen oder sogar PCs über das gelbe Composite-Kabel mit dem Projektor verbunden. Manchmal liegen auch meterlange Leinen zwischen Bildquelle und Ausgabeeinheit. Dann grießelt das Bild, die Farben flimmern und stimmen nicht, und es wirkt unscharf. Alle Geräte im Test verfügen über einen S-Video-Eingang. Den sollte man Composite Video gegenüber unbedingt vorziehen.
Info: Bei LCD-Projektoren wird das Licht der Lampe in die RGB-Grundfarben aufgeteilt und durch je ein eigenes LC-Panel geschickt. Dann treffen die Farben wieder aufeinander und werden durch das Objektiv vergrößert und auf die Wand geworfen.
Bild: Benq BP6110
Anschluß des Beamers
Beamer im Dauertest
Gilt es, ein Gerät mit Scart-Anschluss mit dem Beamer zu verbinden, verrichten simple Adapter gute Dienste. Sie kosten je nach Ausführung zwischen einem und zehn Euro. Goldene Kontakte müssen es nicht unbedingt sein (besonders, wenn die Buchse des anzuschließenden Gerätes nicht ebenfalls goldene Kontakte hat). Ein Schalter kann, muss aber nicht sein. Er dient dazu, die Richtung des Scart-Adapters umzustellen je nachdem, ob er eine Spielekonsole mit dem Videorekorder verbindet (Eingang am Videorekorder) oder den Rekorder mit einem Beamer (Ausgang am Videorekorder). Wichtig am Adapter ist in jedem Fall der S-Video-Ausgang. Nur so lässt sich ein hässliches Bild weitgehend vermeiden.
PCs anschließen
Computer sollten möglichst über den Sub-D- oder DVI-Ausgang mit dem Projektor verbunden sein, der TV-out-Anschluss kostet unnötig Qualität. Hat die Grafikkarte nur einen Ausgang, bietet sich ein Monitorumschalter an. Günstige analoge Modelle kosten aber ebenfalls Bildschärfe.
Wenn die Grafikkarte einen Sub-D- und einen DVI-Anschluss hat, aber sowohl Monitor als auch Beamer nur einen analogen Eingang, hilft ein DVI auf Sub-D-Adapter. Die Option Klonen bei den Eigenschaften der Anzeige legt fest, dass Monitor und Projektor auch tatsächlich das gleiche Bild zeigen. Je nach Grafikkarte ist auch ein primäres Ausgabegerät festzulegen: Videos erscheinen dann nur hier.
Info: Farbunterschiede sind nicht so druckbar, wie sie auf der Leinwand zu sehen sind. Dennoch sind Unterschiede zu erkennen: Der LCD-Beamer (hier Canon LV-S3) präsentiert leuchtende Farben, dafür bringt das DLP-Gerät (Toshiba TDP-S20) schwarz zur Geltung.
Bild: Canon LV-S3
Technik & Fazit
Beamer im Dauertest
Im Inneren eines LCD-Projektors sitzt nur im seltensten Fall lediglich ein Display zwischen Lampe und Optik. Das findet man bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich in Selbstbau-Projektoren (Anleitungen und Schaubilder unter www.diybeamer.ch). Bei professionell gefertigten Geräten zerlegen drei dichroitische Spiegel das weiße Licht der Lampe in die RGB-Farben rot, grün und blau. Dichroitisch bezeichnet man Filter, die bestimmte Wellenlängen des Lichts durchlassen und alle anderen reflektieren.
So aufgeteilt treffen die drei Farben jeweils auf ein eigenes, etwa briefmarkengroßes LC-Panel. Letztlich handelt es sich dabei um ein schwarz-weißes Dot-Matrix-Display mit jener Auflösung, die der Projektor zu bieten hat. Mittels elektrischer Energie werden die Flüssigkristalle zwischen den beiden Glasscheiben eines LC-Displays angeregt. So lässt sich die Lichtdurchlässigkeit für jedes Pixel auf jedem Panel somit für jede Farbe einzeln festlegen. In der Optik treffen alle Farben wieder aufeinander, das Bild wird umgedreht und vergrößert an die Wand geworfen.
Als Nachteil ist vor allem der im Vergleich zu DLP-Projektoren (siehe PC Direkt 3/2005) niedrige Kontrast auffällig, denn LC-Panels können niemals vollständig lichtdicht sein. Außerdem haben diese Panels Schwierigkeiten, eine große, farbige Fläche über die gesamte Größe gleichmäßig zu halten. Auch Helligkeitsunterschiede sind möglich.
Dafür präsentieren LCD-Projektoren aber farblich hervorragende Bilder, was speziell bei hellen Farben auffällt. Die DLP-Konkurrenten mischen häufig nur ein liebloses Braun.
Fazit: Im Dauertestumfeld hat sich bislang nicht viel getan. Alle Projektoren funktionieren problemlos. Massive Helligkeitsdifferenzen oder Geräuschunterschiede seit Testbeginn konnten wir nicht feststellen.
Bild: Infocus Screenplay 4805