Vermüllt Internet-Jargon unsere Kommunikation?
Bedrohung durch m0d3rne Sprache

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Vermüllt Internet-Jargon unsere Kommunikation?

Sprachexperten in den USA – was kein Widerspruch in sich ist – sind der Meinung, dass sich die Kritiker des !leet netspeak! irren. Es scheint, als würde das Online-Chatten der englischen Sprache eher nutzen als schaden.

Bei den Jugendlichen ist heute vieles populär: Netspeak, wie das oben stehende “leet”, das bei Menschen mit gepiercten Augenbrauen für “Elite” steht; Akronyme wie “lol”, was für
“laughing out loud” (laut lachend) steht; ein Konglomerat von Smiley-Gesichtern wie ;-), was für Blinzeln steht. Und so müllen Netspeak-Wörter und -Symbole E-Mail und Instant Messaging zu wie McDonalds-Verpackungen einen Park.

Ich könnte zum Beispiel schreiben: “This is an article about the prevalence of leet speak in modern Communication”. (Dies ist ein Artikel über die Verbreitung von Leet-Speak in der modernen Kommunikation). In den Händen eines Leet-Speakers würde daraus: “7his is 4n 4rtic13 4b0u7 7h3 pr3v413nc3 0f 1337sp34k in m0d3rn c0mmunic47i0ns.” Den bereits erwähnten “3xp3rt3n” zufolge ist das nicht so schlimm, wie es sich anhört oder liest.

“Wörter und Symbole aus dem ‘Netspeak’ müllen E-Mail und Instant Messaging zu wie McDonalds-Verpackungen einen Park”

Auch wenn die Kritiker zusammenzucken, wenn sie das Fehlen der richtigen Interpunktion bemerken und die allgegenwärtigen Abkürzungen, Akronyme und “modernen” Schreibweisen sehen, meinen die Experten, wir sollten nicht so wählerisch sein. Bei einer Veranstaltung in Washington wurde kürzlich über die Sprache diskutiert, die im Internet verwendet wird, und man kam zu dem Schluss, dass zwar ein Großteil dieser Kommunikation für Uneingeweihte unzugänglich ist, sie aber eher eine Ergänzung des Standard-Englisch darstellt statt einer Beschädigung.

For einigen Wochen schrieb ich in meiner Kolumne über die Bedeutung von Kommunikation in einfacher Sprache – dafür wurde ich von einem Leser heftig kritisiert, der offensichtlich über zuviel Zeit und zu viele Wörterbücher verfügt. Mein Punkt, der sein Ziel so weit verfehlte wie ein Wurfpfeil von Stevie Wonder, war, dass man mit den Leuten in einer Art und Weise reden muss, die sie verstehen, wenn man will, dass sie begreifen, wovon man redet.

Ich persönlich denke schon, dass es im Englischen immer einen Platz für altmodische Wörter wie “betwixt (eine altmodische Form von “between”, deutsch “dazwischen”) geben wird. Ich bin aber auch ein großer Fan von neuen Wörtern. Zu den jüngsten Beispielen zählen da Verben wie “to google” und Wörter wie “cyberslacker”, “phreak” (was bedeutet, dass man einen Gratis-Telefonanruf kriegt) und “fuzzy logic”, die alle ihren Eintrag im Oxford English Dictionary bekommen haben und ihren Weg in die Alltagskonversation gefunden haben. Und das ist nicht allein ein Phänomen in der englischen Sprache. Auch in anderen Sprachen, die Anglizismen verwenden, tauchen diese Wörter im Original oder in Abwandlungen auf, wie zum Beispiel “googlen” (oder “googeln?”) – na, in jedem Fall “gurgeln” wir anderswo diese Wörter auch.

Ich will nun nicht vorschlagen, dass auch Unternehmen auf diese Art und Weise kommunizieren sollten, aber es könnte sein, dass es nicht mehr lange dauert, bis sie dazu gezwungen sind. In den USA wurde das relativ neue Wort “Blog” von einem Wörterbuch-Herausgeber zum Wort des Jahres 2004 gewählt. Diese Platzierung hat das Wort dadurch verdient, dass es eines der am häufigsten nachgeschlagenen Wörter des Jahres 2004 war, einem Zeitraum, in dem Gebrauch und Bedeutung von Blogs wuchsen. Das Wörterbuch Merriam-Webster definiert ein Blog als: “eine Website, die ein persönliches Online-Tagebuch ist, mit Reflektionen, Kommentaren und oft Hyperlinks.”

Je mehr Unternehmen Blogs verwenden, um ihre Kunden und Mitarbeiter zu informieren, desto normaler wird es, dass dies ein Suchbegriff auf ihren Websites wird. Liegen “leet” und andere Begriffe da soweit zurück?

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