XML-Features von Open Office 2.0
Die XSLT-Variante

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Standards und Kompatibilität

XML-Features von Open Office 2.0

Open Office bietet eine imponierende Vielfalt von unterstützten Dateiformaten. Insbesondere die Kompatibilität mit Microsoft-Office-Formaten wird groß geschrieben. Das bietet auch für das Webdesign interessante Optionen. Word-Dokumente mit Open Office zu öffnen und mit vorhandenen Filtern in XML-Formate zu konvertieren ist beinahe schon Standard. Auch für das spezielle XML-Format von Word 2003 stellt Open Office geeignete Filter zur Verfügung. Nützlich ist auch die Option, mit der Sie zum Beispiel ein HTML-Dokument durch einfaches Öffnen und Exportieren in den XHTML-Standard konvertieren können.

Auch die Unterstützung des Docbook-Standards bietet dem Webdesigner interessante Perspektiven. Er kann zum Beispiel ein Docbook-File öffnen, dieses wie ein normales Textdokument bearbeiten und formatieren und dann zur Veröffentlichung im Web als XHTML exportieren, ohne dass neue Stylesheets oder Transformationen definiert werden müssen. Der Docbook-Standard spielt vor allem bei der Produktion von Büchern und Dokumentationen eine gewisse Rolle. Das bedeutet, dass bereits zahlreiche Publikationen in diesem Format vorliegen. Es bedarf dank Open Office daher keiner aufwendiger Publishing-Frameworks, um solche Ressourcen schnell und unkompliziert ins Web zu bringen.

In der künftigen Version 2 von Open Office wird das Oasis-XML-Dateiformat das Standard-Dateiformat beim Speichern sein. Dies gilt für sämtliche Module, also Writer, Writer Web, Calc, Draw, Impress, Math, Chart und die neue Datenbankanwendung Base. Während diese Neuerung vor allem im typischen Büroeinsatz ihre Vorteile ausspielen kann, ist eine andere Erweiterung vor allem für Autoren von Vorteil, die fürs Web schreiben.

Ein integrierter XML-Filter transferiert Open-Office-Dokumente in das Format XHTML 1.0 Strict. Das macht die Office-Suite zu einem interessanten Werkzeug für Web-Entwickler. Zuerst gilt es zu prüfen, ob die entsprechenden XHTML-Filter auch installiert sind. Rufen Sie dazu über das Menü Extras die XML-Filtereinstellungen auf. Im angezeigten Dialogfenster müssten dann die Filter für Calc-, Draw-, Impress- und Writer-Files zu sehen sein.

Ist dies nicht der Fall, installieren Sie die Filter über das Setup-Programm von Open Office nach. Unter Windows XP geht dies am schnellsten über die Systemsteuerung, Software. Wählen Sie dort die installierte Beta-Version von Open Office aus und starten Sie mit einem Klick auf den Ändern-Button den Installations-Wizard. Über die Option Optionale Komponenten und XSLT-Beispielfilter können Sie eventuell fehlende Filter nachinstallieren.

Transformation eines Dokuments

XML-Features von Open Office 2.0

Die eigentliche Transformation eines Dokuments erfolgt dann über das Menü Datei und die Funktion Export. Sie öffnen damit einen Dateidialog, über den Sie das geöffnete Open-Office-Dokument als XHTML-File abspeichern können. Zur Überprüfung des Ergebnisses können Sie sich das angelegte File entweder in einem Browser ansehen oder es zur weiteren Bearbeitung mit einem Tool wie Dreamweaver aufrufen.

Die zweite Variante zeigt auch die Details des angelegten XHTML-Files. Aus den Absatzformaten des Dokuments werden im XHTML-Dokument CSS-Klassendefinitionen. Die einzelnen Absätze des Originaldokuments werden mit dem p-Tag markiert, ergänzt um die jeweilige CSS-Klasse. Ein Standard-Writer-Dokument wird damit weitgehend eins zu eins umgesetzt.

Interessant ist, welche Ergebnisse die Transformation erzeugt, wenn man das Originaldokument mit einigen Formatierungs-Spezialitäten anreichert. Eingefügte Bilder und Grafiken sowie Tabellen tauchen auch im XHTML-Dokument korrekt auf. Ebenso werden Nuancen wie unterschiedliche Schriftfarben, Rahemn oder Hintergründe korrekt umgesetzt. Wählt man für die Seite jedoch zum Beispiel einen mehrspaltigen Aufbau, versagt die Transformation ihren Dienst.

Open Office stellt auch für die Module Calc, Draw und Impress XHTML-Filter zur Verfügung. Damit ließen sich interessante Webdesign-Varianten erstellen. Problemlos geht dies mit Tabellen. Open-Office-Tabellen werden weitgehend verlustfrei in XHTML-Tabellen umgesetzt. Auch Designvarianten wie Hintergründe und Rahmen werden problemlos übernommen. Nach innerhalb einer Tabelle erstellten Diagrammen sucht man im Export-File allerdings vergeblich.

Auch die XHTML-Exporte von Zeichnungen, die mit Draw erstellt, und von Präsentationen, die mit Impress angelegt wurden, sind fürs Webdesign weitgehend unbrauchbar, da praktisch nur die reinen Textelemente in der XHTML-Ausgabe auftauchen. Hier bedarf es also offenbar noch einiger Nacharbeiten an den XSLT-Files.

Eigene Filter

XML-Features von Open Office 2.0

Die in der Beta-Version von Open Office 2 implementierten XML-Filter verstehen sich derzeit nur als Testfilter. Daher stellen sie noch nicht das ultimativ Mögliche in Sachen XML-Transformation dar. Open Office bietet jedoch die Option, jederzeit eigene Import- und Export-Filter zu entwicklen, zu testen und zu implementieren.

Beim Erstellen von XML-Filtern für Open Office müssen Sie ein XSLT-Stylesheet entwerfen, das Daten von und in das Open-Office-XML-Format konvertiert. Ist diese Arbeit erledigt, können Sie über Extras und XML-Filtereinstellungen den neuen Filter aktivieren. Klicken Sie dazu im Dialogfenster auf Neu und dann auf das Register Allgemein. Dort können Sie die Eigenschaften des neuen Filters genauer definieren.

Zuerst geben Sie dem neuen Filter einen Namen. Dieser Name wird später im Dialog XML-Filtereinstellungen angezeigt. Dann wählen Sie über das Pulldown-Menü die Anwendung aus, für die der Filter gelten soll. Es werden alle Open-Office-Module angezeigt. Nun geben Sie in das Feld Name des Dateityps den Dateinamen ein, für den der Filter vorgesehen ist. Bei einem Filter für den XHTML-Export müssten Sie hier also XHTML eintragen. Dieser Name wird in der Dateitypenliste der Dialoge Öffnen, Exportieren und Speichern unter angezeigt. In das Feld Dateiendung geben Sie schließlich noch die Erweiterung für die exportierte Datei ein. Beim XHTML-Beispiel wäre dies wiederum XHTML.

Wechseln Sie dann in das Register Transformation, um die Transformationseigenschaften für den Filter zu definieren. Die Felder DocType und DTD sind optional. Im ersten Feld können den Dokumenttyp-Bezeichner für das externe Dateiformat eintragen, der zum Erkennen des Dateityps beim Importieren dient. Im zweiten Feld können Sie den Pfad und den Dateinamen der DTD für das externe Dateiformat eingeben. Diese DTD dient zum Validieren von Dateien beim Exportieren. Wichtig sind die Felder Export-XSLT beziehungsweise Import-XSLT. Hier tragen Sie den Pfad und Dateinamen des XSLT-Stylesheets ein, das die Konvertierung vornehmen soll.

Optional können Sie bei einem Import-Filter im Feld Import-Dokumentvorlage noch den Pfad und den Namen der Dokumentvorlage festlegen, die die in der importierten Datei verwendeten Open-Office-Formatvorlagen definiert.

Filter testen

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Für einen ersten Test eines neu definierten Filters stellt Ihnen Open Office ein geeignetes Tool zur Verfügung, ohne dass das getestete Dokument dabei verändert wird. Sie finden das Test-Tool ebenfalls in den XML-Filtereinstellungen. Zuerst wählen Sie aus der Filterliste den Filter aus, den Sie testen wollen. Dann klicken Sie auf den Button XSLTs testen. Im folgenden Dialog wählen Sie dann über den Button Auswählen das Dokument, mit dem Sie den Filter testen wollen. Alternativ können Sie auch zuerst das zu testende Dokument in Open Offic
e öffnen. In beiden Fällen erscheinanschließend in einem neuen Fenster das Ergebnis der mit dem getesteten XSLT-File erzeugten Transformation. Klicken Sie abschließend auf Validieren, um die Datei gegen eine DTD zu validieren.

Arbeiten mit Assistenten

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Schließlich bietet die neueste Version von Open Office auch für konventionelles Webdesign passende Werkzeuge. Für das schnelle Publizieren im Web gibt es einen Web-Assistenten. Sie können ihn über das Menü Datei und die Option Assistenten aufrufen. Der Web-Assistent eignet sich hervorragend dafür, schnell eine ganze Serie von Open Office- oder Microsoft-Office-Dokumenten ins Web zu bringen.

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