Die finanziellen Risiken von Push-E-Mail
Nur keine Eile mit mobiler E-Mail
Die finanziellen Risiken von Push-E-Mail
Der neueste IT-Hit heißt “mobiler E-Mail-Versand”. Nicht wenige Anbieter streiten sich um den Platz des Hauptrivalen von Research In Motion (RIM) mit seinen BlackBerry-Produkten. RIM gelang es, sich früh als Markführer zu platzieren, vor allem was die Aufmerksamkeit der geschäftsführenden Liga großer Firmen betrifft, die den größten Einfluss auf Kaufentscheidungen hat.
Jeder will ein Stück vom Kuchen
Obwohl RIM seine jährlichen Verkaufszahlen verdoppeln konnte, wird es sein Marktmonopol nicht halten können. Einige der anderen Großen erheben ebenfalls Anspruch auf ein Stück vom Kuchen “Mobilisierung des Unternehmens”. Vodafone kündigte erst kürzlich an, es werde in seinen Mobiltelefonen E-Mail-Funktionalität mit Visto-Technologie anbieten, in allen oder zumindest den meisten Ländern, in denen es seine Geräte vertreibt.
Das europäische Unternehmen Smartner wurde gerade von der US-Firma Seven übernommen, um einen mobilen Mail-Provider mit globaler Präsenz aufzustellen.
Auch Microsoft hat gerade erst die Funktionen seines Mobile Information Server in die neueste Version von Exchange Server integriert, was die Verbindung mit Drahtlosgeräten, die mit Windows Mobile Software bestückt sind, wesentlich vereinfacht. In den nächsten Versionen wird vermutlich Push E-Mail hinzukommen, und Anbieter wie Nokia und PalmOne erwarben bereits Lizenzen für Microsofts ActiveSync-Technologie, um ihren eigenen Mobiltelefonen den Anschluss an Exchange Server zu ermöglichen.
Was erwarten Unternehmen von E-Mail-Push-Technik?
Beobachtet man dieses Treiben auf dem Markt, könnte man denken, der große Run der Firmen auf mobile E-Mail-Systeme für ihr Personal hätte bereits eingesetzt. Nun, sollte es so sein, könnte sich das als großer Fehler herausstellen. Die Unternehmen tun gut daran, sich gründlich zu überlegen, was sie von einem mobilen Datenzugriff erwarten, bevor sie in aller Eile BackBerry Enterprise Server oder eines der alternativen E-Mail-Systeme installieren.
Wie steht es mit anderen Anwendungen? Eine übereilte Bereitstellung mobiler E-Mail-Systeme könnte bedeuten, dass Ihr Unternehmen innerhalb von ein oder zwei Jahren in eine weitere Lösung investieren muss, um auch einen mobilen Zugriff etwa auf Einkaufs-Abwicklungssysteme oder Kundendatenbanken zu ermöglichen.
Die Einrichtung einer umfassenden Mobiltechnologie macht es unerlässlich, die Arbeitsbereiche zu identifizieren, die von einem mobilen Datenzugriff in Zukunft profitieren könnten, sowie die Anwendungen, die zur Unterstützung des externen Personals gebraucht werden.
Ein bisschen Support für diverse Enterprise-Anwendungen?
Manche Anbieter von Mobiltechnologie haben ihren Support bereits für den Zugriff auf einige Unternehmens-Anwendungen erweitert. Extended Systems bietet zum Beispiel mit seiner Produktreihe OneBridge für Mitarbeiter im Außendienst Applikationen für Verkauf, Kundendienst, Inspektion und E-Mail-Versand mit mobiler Datenerfassung an, während Good Technology dieses Jahr sein Produkt GoodAccess ankündigte, das mit Anwendungen wie Salesforce.com und Siebel zusammenarbeitet und gleichzeitig die Fähigkeit zur Erstellung benutzerdefinierter Anwendungen bietet.
Abhängig von einem Anbieter? Abwarten!
Ein anderer Grund, bei der Planung einer “Mobilisierung” nichts zu überstürzen, ist die Tatsache, dass dies auch die Wahl der Client-Geräte für die Mitarbeiter beeinflusst. Unternehmen, die sich sofort zu einer Installation des BackBerry Enterprise Server entschieden haben, hängen nun mit den BlackBerry-Mobilgeräten fest, während diejenigen, die auf Microsoft .NET Web Services setzten, feststellen müssen, dass sie nun für ihren mobilen Zugriff auf PocketPC-Telefone beschränkt sind.
Lassen Sie Ihre Konkurrenzunternehmen ruhig vorpreschen, und nehmen Sie sich Zeit. Treten Sie einen Schritt zurück und schauen Sie sich das Gesamtbild an. Eine darauf begründete Entscheidung verspricht mehr Erfolg und größeren Spielraum.