Microsoft wegen Tabellenkalkulationen verklagt
Carlos Armando Amado behauptet in seiner Klage, dass er bereits 1990 ein Patent für Code eingereicht habe, der Microsofts Excel mit Access verbindet oder Spreadsheeet-Mappen untereinander verlinkt, berichtet der Nachrichtenservice AustralianIT. Mit der Behauptung alleine hätte er nicht viele Chancen. Doch hinzu kommt, dass er 1992 erfolglos versucht hatte, diese Erfindungen an Microsoft zu verkaufen und genau diese Funktionen vom Software-Riesen später angeboten wurden.
Amado möchte vor dem Bezirksgericht von Zentralkalifornien einen Schadensersatz von über 500 Millionen Dollar erstreiten. Laut dem Guatemaltekischen Programmierer würde MS den Code ohne seine Einwilligung in verschiedenen Programmen nutzen, darunter Access 95, 97, 2000 und 2002. Amado entwickelte die Technik, während der Student an der Stanford University war – es handelt sich also nicht nur um einen Bastler aus Südamerika, sondern einen Kenner der US-Software-Industrie.
Die wahrscheinliche Schadensersatzsumme von mehr als 500 Millionen Dollar errechnet sich aus einer Forderung von 2 Dollar pro verkauftem Produkt.
Microsofts Anwalt Joel Freed hält die Behauptungen für Humbug. Microsoft könne nachweisen, an derartigen Routinen schon seit 1989 zu arbeiten. Der Fall sei nur für Forderungen vor Gericht “neu erfunden” worden, meint Freed. Das ist beim US-Rechtssystem durchaus möglich; Microsoft kämpft zurzeit mit 35 weiteren Patentklagen – welche davon nun wahre Forderungen sind und welche erfunden, lässt sich so leicht nicht herausfinden. (mk)