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Musik im ganzen Haus

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Das eigene Radioprogramm im Netzwerk ist perfekt für die nächste Party oder für Musikgenuss im ganzen Haus. Der Vorteil: Alle Räume werden mit Zimmerlautstärke beschallt die Wände bleiben stehen und die Nachbarn ruhig. Oder wie wäre es mit einer zusätzlichen Chillout-Zone, die nach dem anstrengenden Tanzen im Partykeller für Beruhigung sorgt? All das ist kein Problem, wenn Sie Shoutcast einsetzen.

Musikserver
Shoutcast ist ein spezieller Server für das Netzwerk, mit dem Sie Musikstücke senden können. Alle im LAN angeschlossenen PCs können sie empfangen. Selbst Sendungen ins Internet sind mit Shoutcast möglich viele Webadios arbeiten tatsächlich mit diesem Programm. Die eigene Radiostation im Internet zu eröffnen, wird allerdings wegen der fälligen Urheberrechts- und Traffic-Gebühren ziemlich teuer. Bleiben Sie also besser in Ihrem eigenen Heimnetz.

Auch WLAN möglich

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Für Shoutcast brauchen Sie zunächst ein Netzwerk. Es ist praktisch egal, welches: Da nur Audiodaten über das Netz gehen, reicht sogar das gute alte 10-MBit-Netz, und auch mit einem einfachen Funknetzwerk mit 11 MBit/s Übertragungsleistung bekommen Sie einen guten Empfang. Als Sendecomputer eignet sich noch ein alter Pentium 90 mit Windows 95. Für Stabilität und Performance sollten es aber schon ein Pentium 3 mit 700 MHz und Windows 2000 oder XP sein. Wichtiger ist, dass Sie ausreichend Platz für Ihre Musikdateien reservieren, die im Idealfall im MP3-Format vorliegen sollten.

Die Software-Kombination gibts im Web
Shoutcast ist gratis im Internet zu haben. Zusätzlich benötigen Sie das ebenfalls frei erhältliche Programm Winamp sowie ein kostenloses Plug-in. Winamp hilft beim Zusammenstellen der Sendungen und überträgt die Musikstücke mit Hilfe des Plug-ins an Shoutcast. Von da aus geht es weiter zu den angeschlossenen Computern.
Einen kleiner Haken ist dabei: Das Plug-in arbeitet nicht mit Winamp 3.x zusammen. Falls Sie diese Version noch verwenden, sollten Sie auf Winamp 5 upgraden. Als Empfänger eignen sich Winamp 2, 3 und 5 (eine Version 4 gibt es nicht). Auch mit vielen anderen Musikabspielprogrammen wie iTunes sollte der Empfang gelingen.

MP3-Software

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Winamp gibt es unter www.winamp.com/download zum Herunterladen. Die Buttons Get Free, Download Now und Full führen zur Setup-Datei. Dazu brauchen Sie das Broadcasting-Plug-in, das Sie auf www.shoutcast .com/download/broadcast.phtml finden. Klicken Sie unter Download the Shoutcast DSP Plug-in for Winamp 2.x auf click here. Oder Sie geben gleich die direkte Download-Adresse ein: www.shoutcast.com/downloads/shoutcast-dsp-1-8-2b-windows.exe.
Nun fehlt noch der Server. Den gibt es ebenfalls kostenlos unter www.shoutcast.com/download/files.phtml. Klicken Sie neben Shoutcast WIN32 Console/GUI server v1.9.5 auf Download und die Datei wird übertragen.
Installieren Sie zunächst Winamp und danach das Plug-in. Schließlich folgt der Shoutcast-Server selbst. Damit Sie später schneller vorankommen, öffnen Sie gleich nach der Server-Installation den Ordner c:/Programme/Shoutcast und erzeugen vom Programm sc_serv.exe eine Verknüpfung auf dem Desktop Ihres Rechners.

Info: Auf www.shoutcast.com finden sich jede Menge Internet-Radios kostenloses Reinhören ist ausdrücklich erwünscht.

Rasche Konfiguration

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Jetzt kann es losgehen. Zunächst ist das Starten des Winamp Players und das Laden einer Playlist nötig. Falls Sie keine haben, öffnen Sie einen Ordner mit MP3-Dateien und ziehen einige Files oder einen Ordner mit Musikdateien auf das Winamp-Programmfenster. Danach beginnt Winamp, die Musik abzuspielen. Dieser Schritt ist wichtig, und zwar zur Kontrolle, ob Plug-in und Übertragung funktionieren. Außerdem kann ein wenig Musik bei der Arbeit nicht schaden.
Als Nächstes drücken Sie die Tastenkombination [Strg P]. Wählen Sie im Menü links den Eintrag DSP/Effect aus der Rubrik Plug-ins. Im Fenster rechts gibt es zwei Einträge. Ein Klick auf Nullsoft Shoutcast Source DSP öffnet sofort ein neues Fenster mit der Beschriftung Shoutcast Source. Auf dem linken und rechten Kanal des Input Meters auf dem Registerreiter Main sollte jetzt ein Ausschlag sichtbar sein als Beweis, dass zumindest die lokale Wiedergabe klappt.

Minimum 128 kbps
Ist kein Pegel zu sehen, schalten Sie einmal auf Input. Hier sollte unter Input Device der Eintrag Winamp (Recommended) zu sehen sein. Falls nicht, schalten Sie auf diesen Eintrag um.
Der nächste Schritt ist ein Klick auf den Reiter Encoder. Hier sollte der Eintrag Encoder 1 markiert sein. Unter Encoder Type geht es bei MP3 Encoder weiter. Die Encoder Settings sollten auf mindestens 128 kbps, 44 100 kHz, Stereo stehen. Das sorgt für ausreichend gute Soundqualität. Und in einem lokalen Netzwerk reicht Ihre Bandbreite dafür allemal aus.
Weiter geht es mit einem Klick auf Output. Hier sollte Output 1 markiert sein. Weiter unten im Fenster gibt es den Knopf Connection. Falls dieser nicht gedrückt ist, klicken Sie einmal darauf, so dass darunter Output Configuration erscheint. Die bereits eingetragenen Informationen bleiben erhalten. Wichtig ist, dass unter Encoder eine eins steht. Damit ist alles für den Start vorbereitet.

Tipp: Mit Winamp, einem Plug-in und der Server-Software verwandeln Sie Ihren PC in einen Radiosender fürs Netzwerk.

Shoutcast verbindet

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Nach dem Start des Shoutcast-Servers erscheint ein großes Fenster mit der Bezeichnung Monitor. Schieben Sie es zunächst beiseite und klicken Sie im Plug-in-Fenster Shoutcast Source auf Connect. Im Monitor-Fenster erscheint danach die Meldung connected from 127.0.0.1
Diese 127.0.0.1 ist die sogenannte Local-Loopback-Adresse; sie steht immer für den eigenen Computer es wurde also vom eigenen Computer aus eine Verbindung zum Shoutcast-Server aufgebaut. Diese Adresse ist immer vorhanden, unabhängig von der IP-Adresse, die der Computer im lokalen Netzwerk hat.
Im Fenster Shoutcast Source steht unter Status, wie das Plug-in die gesendeten Bytes hochzählt. Der Server ist auf Sendung.

Der PC geht auf Sendung
Nun fehlt noch ein Empfänger. Der sitzt an einem anderen PC, der mit demselben Netzwerk verbunden ist. Dort ist ein Internet-Browser mit folgender Adresse zu starten: http://192.168.0.10:8000. An Stelle von 192.168.0.10 geben Sie die IP-Adresse des Computers ein, auf dem der Shoutcast-Server läuft.
Im Browser erscheint Shoutcast D. N. A. S. Status und eine Meldung, dass der Server einsatzbereit ist.
Mit einem Klick auf Listen stellt der Browser die Verbindung zum Server her. Falls auf dem Empfänger-PC Winamp oder ein irgendein anderes Abspielprogramm installiert ist, startet dieses anschließend und spielt die Musik ab.

Playlisten verwenden

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Im privaten Netzradio läuft immer die Musik, die Winamp auf dem Sendecomputer gerade spielt. Das Programm ist am besten über Playlists zu steuern. Die öffnen sich mit der Tastenkombination [Alt E]. Um weitere Musikstücke zur Playlist hinzuzufügen, klicken Sie unten links im Editor auf Add und danach auf Add file oder Add folder. Anschließend suchen Sie die gewünschten Dateien oder den Ordner aus. Nach einem Klick auf OK fügt Winamp
die Dateien der Abspielliste hinzu. Sind alle Musikstücke beieinander, ist die Liste mit File/Save playlist zu speichern. Später lädt diese Liste wieder mit File /Open Playlist.

123 spielt Zufallsmusik
Sollen die Stücke der Playlist in zufälliger Reihenfolge gespielt werden, gibt es zwei Möglichkeiten: Klicken Sie auf den kleinen Button mit der Aufschrift 123 rechts neben den Abspielinformationen. Damit schalten Sie die zufällige Wiedergabe ein und aus. Oder Sie sortieren die Playlist selbst nach dem Zufallsprinzip, indem Sie das Menü Sort/Randomize list bemühen. Wer schnell von einem Lied zum anderen springen möchte, verwendet die Vorwärts- und Rückwärtstasten des Winamp-Players.
Eines sollten Sie als Live-DJ allerdings beachten: Das neue Stück wird immer erst einige Sekunden später bei den Empfängern angespielt. Denn jeder speichert Musikdaten zwischen, um eventuelle, kurze Übertragungsunterbrechungen auszugleichen. Und dieser Zwischenspeicher wird immer erst abgespielt, bevor ein neues Lied startet.

Titelinfos mitsenden

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Sollen Namen und Interpret eines Stücks mit an die Empfänger übertragen werden? Dann öffnen Sie im Shoutcast-Plug-in-Fenster den Registerreiter Output; weiter geht es darin mit Yellowpages. Unten im Fenster findet sich daraufhin die Option Enable Title Updates. Aktivieren Sie diese und stellen Sie außerdem sicher, dass neben Title und URL jeweils die Option Auto aktiv ist. Mit dem nächsten Stück werden jetzt die Informationen übertragen. Falls das nicht auf Anhieb klappt, so hilft meistens ein kurzer Klick auf Disconnect und gleich danach einer auf Connect.

Ein cooler Name gibt den letzten Schliff
Im selben Gelbe-Seiten-Fenster kann der frisch gebackene DJ seinem eigenen Radiosender auch einen Namen geben das geht unter Description.
Die Option Make this server public, die sich gleich darüber befindet, sollte jedoch ausgeschaltet bleiben. Denn anderenfalls versucht Shoutcast, Ihr Privatradio übers Internet in die Liste öffentlicher Webradios einzutragen. Die gibt es für Neugierige übrigens unter www.shoutcast.com.

Portkonflikte lösen

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Falls auf dem Sendecomputer neben dem Shoutcast-Server ein zweiter Webserver in Betrieb ist, kann es zu Problemen kommen. Ein Beispiel: Die Showcenter-Software kommuniziert mit dem Showcenter über den gleichen Port, auf dem auch Shoutcast seine Musik sendet. In diesem Fall müssen Sie Shoutcast auf einen anderen Port umzustellen.

INI-Datei öffnen
Dazu öffnet der Anwender mit einem Editor die Datei sc_serv.ini. Achtung: Notepad ist hier nicht geeignet, da es die Zeilenumbrüche der Konfigurationdatei nicht korrekt darstellt! Wordpad oder ein anderer Editor hilft weiter, etwa der klassische Edit in der Eingabeaufforderung.

Port umstellen
Suchen Sie in der Konfigurationsdatei nach dem Eintrag PortBase und ändern Sie diesen Wert, beispielsweise auf 8005.

Datei speichern
Danach ist die Datei zu speichern. Falls der Shoutcast-Server gerade läuft, muss er vorher mit Kill server beendet und neu gestartet werden. Anschließend ist er am neuen Port aktiv.

Adresse ändern
Entsprechend der neuen Portnummer müssen die Radiohörer auch eine andere URL eingeben, jetzt zum Beispiel http://192.168.0.10:8005/.

Die eigene IP-Adresse finden

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Sie wissen nicht, wie die IP-Adresse Ihres Computers lautet? Dann klicken Sie am besten auf Start/Ausführen und geben cmd ein. Klicken Sie anschließend auf OK und geben Sie im Fenster, das daraufhin erscheint, den Befehl ipconfig ein. Und schon zeigt sich die IP-Adresse Ihres Rechners. Unter Windows 98 gibt es diesen Befehl ebenfalls, nur heißt er dort winipcfg.

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