Netzwerke im Haushalt
Die heilenden Eigenschaften von IP

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Netzwerke im Haushalt

Als ich das erste Mal von Kühlschränken hörte, die auf Internet- und IP-Basis funktionieren, war mein Gedanke, welcher Spaßvogel sich das wohl ausgedacht hat. In meiner jetzigen Situation allerdings ist jede Art von Kühlschrank besser als einer, der nicht funktioniert.

Voriges Jahr hatten wir uns dafür entschieden, alle Elektro-Haushaltsgeräte, die wir zu Hause haben, gegen einen Besuch von zerstörerischen Kobolden zu versichern. Wir hatten bereits unseren Heizungskessel versichert – weshalb also nicht Nägel mit Köpfen machen? Als der Kühlschrank dann vor fast einem Monat den Geist aufgab, entschieden wir uns, die Spezialisten zu rufen.
Während ich dies schreibe, schweigt uns alter Kühlschrank allerdings noch immer. Aber wir haben jetzt ein neues System und das ist in Bezug auf den Energieverbrauch kein Vergleich mit dem alten. Es ist in der Tat so stromsparend, dass es überhaupt keinen Strom verbraucht. Es ist ein älteres Modell, das schon vor langer Zeit aus der Mode kam und funktioniert nach dem Prinzip kalter Luft – man lasse das Zeug nächtens vor der Tür stehen und hoffe, dass es am nächsten Tag keine Hitzewelle gibt.

Es sieht ganz offensichtlich so aus, dass wie bei unserem guten alten Kühlschrank auch, die Kundendienstsoftware auch diesmal ein Schlag ins Wasser war. Wie dem auch sei – als ich dann kürzlich im Internet surfte, um nach einem möglichen Ersatz zu suchen, bin ich auf den Internetkühlschrank von LG gestoßen, der sich solcher Funktionen wie Tagebuchführung,UKW-Radio, und Komponenten für den Fernsehanschluß rühmen konnte – Dinge, auf die ich wahrscheinlich Hände ringend verzichten kann.

Selbstkontrollierende Kühlschränke

Was aber tatsächlich meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war sein automatisches Wartungssystem, wobei sich der Kühlschrank in Echtzeit auf Gerätefehler prüft und Ihnen eine Email schickt, wenn es ein Problem gibt. Die Webseite sagt, dass man, falls erforderlich, zur nächsten Kundendienstzentrale weitergeleitet wird.
Es wäre allerdings besser, wenn der Kühlschrank – anstelle mir eine Email zu schicken – diese an LG senden würde oder über einen IP-Link mit der Firma kommunizieren würde, wobei er dann seine MAC-Adresse und ein paar Bytes an Daten mitteilt, einschließlich der Durchschnittstemperatur seiner einzelnen Fächer. Wenn irgendwelche von den Messungen deutliche Abweichungen zeigen, könnte an einen Monteur von LG eine vollständige Liste der Parameter des Kühlschranks per Email geschickt werden. Wahrscheinlich wären die Messwerte für den Thermostaten und die Temperaturen von Motor und Pumpe am nützlichsten.

Es könnte also durchaus bald der Tag anbrechen, dass ein Kühlschrankmonteur an Ihrer Türschwelle steht, bevor die Eiscreme zu Matsch geworden ist. Man stelle sich die Kundenbindung vor, die bei dieser Art von Kundendienst aufgebaut werden würde.
Wenn ein IBM eServer sich “selbst überwachen, schützen und praktisch auch reparieren kann” sehe ich keinen Grund, weshalb das nicht auch mein Kühlschrank können sollte. Natürlich gibt es hierbei Fragen der Geheimhaltung – vielleicht müssen Sie etwas unterschreiben, das es Ihrem Anbieter gestattet, ferngesteuert die Fehlersuche an Ihrer Hardware vorzunehmen. Ein anderer Nachteil könnte die Möglichkeit sein, dass Hacker einen Denial-of-Service Angriff auf Ihre Nahrungsmittel starten.

IP im Haushalt

Das Finden und Beseitigen von Problemen mittels IP-Verbindungen ist nicht neu. Auch, dass Geräte Ihnen eine Email schicken, ist keine Neuigkeit. So gestattet beispielsweise die Netzwerk Management Software, die wir diese Woche prüfen, den Netzwerk- oder Systemadministratoren Alarmsysteme im Falle von Gerätefehlern einzurichten, und diese Sicherheitsmaßnahmen können dann verstärkt werden, bis sie geregelt sind. Wenn die Internetprovider zu einen vollständigen IP-Netzwerk überwechseln und wenn man davon ausgeht, dass die IP Version 6 wesentlich mehr MAC-Adressen zur Verfügung stellt, könnte es bald passieren, dass es zuhause wie bei den Unternehmensnetzwerken zugeht, nämlich dass fehlerhafte Hardware Alarmmeldungen per Email erzeugt.

Telearbeiter, die sich auf IT-Anlagen und Schokoladeneis verlassen, würden diese Entwicklung begrüßen.

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