Hardware-Fortschritt
Werden mehrkernige Prozessoren Moores Gesetz aushebeln?
Hardware-Fortschritt
In diesem Jahr ist der 40. Jahrestag des Moore’schen Gesetzes, das aus einem Artikel hervorging, den Gordon Moore für das Electronics Magazine von Intel geschrieben hat. Dieses Gesetz besagt, dass die Anzahl von Komponenten, die auf einen Chip gequetscht werden kann, sich regelmäßig verdoppelt, aber seither wurde es auch auf andere technologische Verfahren angewendet.
Die Hersteller hatten bald gemerkt, dass dieses Gesetz ihnen helfen könnte, eine Art Plan für Produkte, wie z.B. Speicherhardware, zu entwickeln, obwohl manchmal die wichtigen Verbesserungen eher im Viererpack als im Doppelpack kamen.
Beispiel Speicherentwicklung
Als beispielsweise den dynamischen Speichern mit 1kB bald darauf die Speicher mit 2kB folgten, haben sich diese nicht sonderlich gut verkauft. Als aber die 4kB Speicher auf den Markt kamen, gingen sie weg wie warme Semmeln. Dieses mal vier ergaben 16kB und wurde ebenfalls ein Verkaufsschlager, was meine Regel der Vervierfachung unterstützt. Diesen Speichern folgten die mit 64kB und 256 kB, die sich auch als echte Renner erwiesen.
IBM verkauft seit einiger Zeit mehrkernige Prozessorensysteme und andere IT-Riesen unterstützen jetzt diese Technologie. In den letzten Wochen haben Intel und AMD zweikernige Versionen ihrer x86 Prozessoren auf den Markt gebracht und zwar Opteron und Pentium.
Diese zweikernigen Systeme sind nur der Anfang eines wichtigen neuen Trends für die allgemein üblichen Serversysteme. Die Leistungserhöhung erfolgt jetzt eher, indem man den Chips Kerne hinzufügt und nicht mehr durch das Auswechseln eines Chip Designs gegen ein anderes.
Für die Käufer von IT Produkten ist dies eine gute Neuigkeit.
Obwohl die Experten häufig über die neuen Technologien ins Schwärmen geraten, ziehen viele Unternehmen es doch vor, die Systeme zu verbessern, die sie schon haben. Sie wollen eine Kombination aus guter Leistung, Zuverlässigkeit und einer Technologie, die sie verstehen, insbesondere in Bezug auf die Software – sowohl für die Betriebssysteme als auch für die Anwendungen.
Der Anfang einer neuen Technik
Zweikernige Chips werden deshalb für die Firmen attraktiv sein,
denn sie bieten mehr von der gleichen Sache – nur besser. Jedoch werden die zweikernigen Systeme nur der Anfang von zunehmend mehrkernigen Prozessoren sein oder – um das Ganze mit einem Schlagwort auszudrücken – “einem Gitter auf dem Chip”. Was wird wohl der nächste Schritt sein? Nun, sowohl Intel als auch AMD entwickeln vierkernige Prozessoren – Whitefield und K9.
Frühere Benchmark Zahlen zeigen, dass ein einkerniger Potomac MP Xeon, der bei 3,3GHz läuft, auf die Stufe 20 des SPECint2000rate Benchmark kommt. Ein zweikerniger Dempsey Xeon, der bei 3,8 GHz läuft, kommt auf 41 – mehr als das Doppelte. Dazu kommt, dass der Dempsey bei 3,8 GHz um 12 Prozent schneller läuft, was ebenfalls zu dem besseren Benchmark Ergebnis beiträgt.
Aber ein vierkerniger Whitefield MP Xeon (der aber nicht vor dem dritten Quartal 2007 auf den Markt kommt) erreicht bei 2,6GHz die Stufe 86 der gleichen Benchmark Skala, was dann schon ein echter Fortschritt bezüglich des Verhältnisses ist.
Wenn solche Zahlen der Wahrheit entsprechen, dann könnte es sein, dass die wichtigen Verbesserungen in Vierersprüngen kommen. AMD hat letzten Monat angedeutet, dass sie in zwei Jahren vierkernige Prozessoren liefern werden.
Während man darauf wartet, dass die Software-Anbieter ihre Preisgestaltung für Anwendungen, die auf der mehrkernigen Technologie laufen, geregelt bekommen, werden die Unternehmen wahrscheinlich das neue zweikernige System verwenden, um es genau zu prüfen und zu beurteilen. Wenn dann im Jahre 2007 vierkernige Hardware verfügbar ist, könnten viele Käufer bereit sein, diese für Produktionssysteme einzusetzen.
Am Ende dieses Jahrzehnts haben wir vielleicht 16-kernige x86 Chips und zu diesem Zeitpunkt könnten mehrkernige Systeme ihre Anwendung bei der breiten Masse von Nutzern gefunden haben.