Digital Logic MiniMediaCenter
Konkurrenz für den Mac mini
Kompakt und leise
Digital Logic MiniMediaCenter
Auf den ersten Blick würde man nicht vermuten, dass es sich bei dem kompakten Gerät um einen kompletten PC handelt. Das Microspace Entertainment Center sieht eher wie eine etwas klobig geratene externe Festplatte aus. Lediglich die Rückseite mit PC-typischen Anschlüssen zeigt, dass es sich dabei um einen Computer handeln muss. Und wenn dann die Frontabdeckung mit einem leisen Surren nach oben fährt und den Blick auf den dahinter liegenden DVD-Brenner freigibt, kommt auch von vorne Computer-Feeling auf.
Die kompakte maSSe und die ansprechende Optik passen ideal zu Mikro-Hi-Fi-Komponenten, auch wenn das Microspace Entertainment Center diese nahezu überflüssig macht. Sind die analogen Audioausgänge mit einem 5.1-Lautsprechersystem verbunden, spielt das Gerät Audio-CDs, Sounddateien und Radiosender. Per Netzwerkschnittstelle drahtgebunden oder WLAN holt sich der Mini-PC zusätzliche Informationen oder Musik aus dem Internet.
Das Empfangsteil der analogen TV-Karte verarbeitet Programme via Antenne oder Kabelanschluss. Dank Hardware-MPEG-Encoder nimmt der Mini-PC beispielsweise eine Fernsehsendung in MPEG-2-Qualität auf, während er eine DVD wiedergibt oder
E-Mails abruft, ohne dass der Rechner dabei in die Knie geht.
Mit der Infrarotfernbedienung ist die Windows XP Media Center Edition 2005 ausreichend komfortabel zu bedienen. Für E-Mail oder das Surfen im Web sind aber zusätzlich Tastatur und Maus notwendig.
Überzeugendes Konzept
Digital Logic MiniMediaCenter
Die Bildschirmausgabe erledigt der Mini-PC via VGA, DVI oder S-Video. Herkömmliche Fernsehgeräte finden nur über die letztgenannte Verbindung Anschluss. Dabei patzt das Gerät mit schlechten Signalen. Moderne LCD- oder Plasmabildschirme verarbeiten dagegen VGA- oder DVI-Signale. Dann zeigt der kleine Rechner ein tadelloses Bild.
Mit rund 1 GByte Hauptspeicher ist der PC mehr als gut ausgestattet. Die 80 GByte der 2,5-Zoll-Notebookfestplatte sind dagegen zu wenig. Dient das Gerät nicht nur als Videorekorder und DVD-Player, sondern auch als Musikarchiv, wird es eng.
Der Erweiterung sind jedoch Grenzen gesetzt: Bedingt durch die kompakten Maße passt keine zweite Platte hinein. Da bleibt nur der Griff zu externen Lösungen mit USB-2- oder Firewire-Anschluss.
Pentium-M-CPU hat wenig Abwärme
Für Den geräuschlosen Betrieb setzt Digital-Logic auf moderne Notebooktechnik. Die gegenüber anderen Mediacenter-PCs mit Athlon-64- oder Pentium-4-Prozessoren vergleichsweise geringe Taktung der Pentium-M-CPU von 1,8 GHz bringt deutliche Vorteile. Die geringe Wärme des Prozessors und anderer Komponenten führt das als Kühlkörper dienende Gehäuse ohne Lüfter ab. Das externe Netzteil hat ebenfalls keinen Lüfter. Damit bleibt der Entertainer mit 22 dB(A) so leise wie kein anderer PC. Das Konzept des unauffälligen Winzlings ist überzeugend, auch wenn die Leistung der Grafikkarte nicht gerade berauschend ist. Als Mediencenter fürs Wohnzimmer reichts allemal.
Testergebnisse
Digital Logic MiniMediaCenter
Produkt: Microspace Entertainment Center
Hersteller: Digital-Logic
Internet: www.digitallogic.com
Preis: EUR 3500
Technische Daten:
Maße (H x B x T / mm): 159 x 66 x 245
Prozessor/Sockel: Intel Pentium M 1,8 GHz/745
Arbeitsspeicher/maximal: 1024/2048 MByte
Festplatte (GByte): 80/P-ATA 2,5″-Notebookfestplatte
DVD-Laufwerk/-Brenner: nein/-RW
Grafikkarte/Anschlüsse: Intel Extreme onboard, VGA, DVI, S-Video, Composite
Soundkarte/Anschlüsse: AC’97 5.1 onboard/analog, optisch, Coax
TV-Karte/Anschlüsse: onboard/Antenne
Schnittstellen und Zubehör:
Seriell/parallel: 1/nein
USB/Firewire (Rück./Front): 4/1/2/nein
Bluetooth/WLAN/Netzwerk: nein/11, 54 MBit/s/10, 100 MBit/s
Kühlsystem: passiv
Tastatur/Maus/Fernbed.: nein/nein/Infrarot
Betriebssystem: Windows XP MCE 2005
Bewertung:
Die Leistung ist für ein Mediacenter angemessen. Die Grafikkarte ist für Spiele zu schwach. Mit 21,2 dB(A) im Normalbetrieb und 22 dB(A) unter Volllast erzielt das System Spitzenwerte. Nur das DVD-Laufwerk ist ein klein wenig zu laut. Die Qualität des S-Videoausgangs ist miserabel. Die Signale für Luminanz und Chroma sind nicht korrekt getrennt. Das analoge Tonsignal weist Verzerrungen in den Höhen auf und kommt mit einem schwachen Pegel.
An der Rückseite sind alle erdenklichen Anschlüsse vorhanden. Im Standby ist der Stromverbrauch mit 19 Watt zu hoch.