LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52
DVD-Rekorder im Test

Data & StorageKomponentenStorageWorkspaceZubehör

Digitale Recorder

LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52

Videokassette war gestern, heute ist DVD plus Festplatte. Anders als Vinylplatten, die gerade wegen des unromantischen Wesens der digitalen CD ein zeremonielles Comeback feiern, bieten VHS-Kassetten keinerlei Retroreiz, sondern lediglich schlechte Bilder. Allerdings gab es lange Zeit kein mit der VHS-Kassette vergleichbares flexibles, archivtaugliches und dennoch billiges Aufzeichnungsmedium. Festplatten sind zwar flexibel, aber für die Archivierung zu teuer, und beschreibbare DVDs lassen sich bei weitem nicht so leicht manipulieren wie Kassetten.
Erst Kombigeräte mit Festplatte und DVD-Brenner in einem Gerät bieten vergleichbaren Komfort. Letztes Hindernis für den Wechsel zum digitalen Rekorder ist für viele Interessenten noch die verwirrende Formatvielfalt und mangelnde Kompatibilität der DVDs. Mit welchem Format kann man seine Videosammlung auch morgen noch genießen? Der Streit der Formate ist immer noch nicht entschieden. Aber endlich gibt es auch bei den DVD-Festplattenrekordern Geräte, die alle Formate brennen können. Die beiden derzeit erhältlichen Modelle, den DMR-EH52 von Panasonic und den LVW-5045 von LiteOn, haben wir technisch aufwendig testen lassen. (Sony ersetzt gerade seine bisherigen Multiformatrekorder durch neue Modelle.)

LiteOn LVW-5045:
Für wenig Geld bietet er eine große Festplatte mit langer Aufnahmezeit, eine sehr einfache Bedienung und gute Videoqualität. Alles in allem: ein echtes Schnäppchen.

Panasonic DMR-EH52:
Durch seinen Funktionsreichtum und umfangreiche Ein-/Ausgabemöglichkeiten eignet er sich auch für fortgeschrittene Benutzer. Ein Highlight: der einmalig detailreiche Vier-Stunden-Modus.

LiteOn LVW-5045

LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52

Ein richtiges Schnäppchen ist der LVW-5045 von LiteOn angesichts seiner Ausstattung und Wiedergabequalität. Die technischen Daten der Wiedergabe sind für die Preisklasse unter 400 Euro exzellent und die Ausstattung mit einem DV-Eingang für Camcorder an der Gerätefront ist ebenfalls bemerkenswert. Er punktet darüber hinaus in den drei Bereichen Bedienung, Aufzeichnungskapazität und Multiformatfähigkeit.
Besonders Anfänger und technische Laien profitieren vom einfach gehaltenen Menü des Rekorders, das den Namen Easy Guide tatsächlich verdient. Trotz der vielen Funktionen, die ein solches Kombigerät bietet, gelingt es LiteOn, alles unter einen logischen Hut zu bringen.
Neben der einfachen Bedienung gehört die sehr große Aufzeichnungskapazität zu den Highlights. Die 160 GByte große Festplatte erlaubt in der höchsten von fünf möglichen Qualitätsstufen 33 Stunden Aufzeichnung, in der niedrigsten sogar 198 Stunden. Bei Timeraufnahmen steht zusätzlich ein variabler Modus zur Verfügung, der die Kompression der Restkapazität der Platte oder der DVD anpasst ideal vor allem für Aufzeichnungen auf DVDs, weil damit der gesamte Platz für optimale Qualität nutzbar wird.

Geniale Fähigkeiten

LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52

Zum wahren Sorglosrekorder avanciert der LiteOn durch die Fähigkeit, sowohl bei der Aufzeichnung als auch bei der Wiedergabe sämtliche DVD-Rohlingsformate zu meistern. Besitzer dieses Geräts können daher vollkommen unbesorgt in die Regale der Schnäppchenmärkte dieser Welt greifen, ohne dass sie sich um das passende Format Gedanken machen müssten.
Ein wahrer Funktionsbolide für besonders anspruchsvolle Nutzer ist der DMR-EH52 von Panasonic. Er bietet deutlich mehr Funktionen als der LVW-5045, darunter das Rekodieren, das aufgezeichnete Videos nachträglich an die Kapazität eine DVD angleicht. Passend dazu ist eine Schnittfunktion eingebaut, die Werbeblöcke in Aufzeichnungen entfernt. Im Komfort ist diese Schneidemöglichkeit allerdings nicht mit entsprechenden Funktionen eines PCs mit TV-Karte zu vergleichen. Sie eignet sich auch nur für das Entfernern ganzer Blöcke.

Panasonic DMR-EH52

LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52

Ein Glanzlicht des DMR-EH52 ist der Vier-Stunden-Modus, eine Aufzeichnungsart, welche die Videodaten derart stark komprimiert, dass vier Stunden auf eine herkömmliche
4,7-GByte-DVD passen. Dieser Modus ist besonders für einige der cineastisch wichtigsten Filme mit Überlänge interessant. Außerdem passen so bei vergleichbarer Qualität auf die 80-GByte-Platte des DMR-EH52 ebenso viele Videodaten wie auf die 160-GByte-Platte des LVW-5045.

Der Trick:
Der DMR-EH52 ist der erste Rekorder für Heimanwender mit einem Multipass-Encoder. Bei der Aufnahme speichert er Videosequenzen vor dem Brennen häppchenweise zwischen und komprimiert sie in mehreren Durchläufen. Ein erster Durchlauf dient der Analyse der zwischengespeicherten Sequenz. Ein zweiter Durchlauf wendet denjenigen Algorithmus an, der die beste Komprimierung mit den geringsten Qualitätsverlusten ergibt.
Multipass-Encoding in Heimgeräten scheiterte bisher an den Kosten für einen ausreichend schnellen Zwischenspeicher und Encoder, da beide Komponenten die Daten in doppelter Echtzeit verarbeiten müssen.

Kaum Startverzögerung

Dem bei VHS-Rekordern gewohnt fixen Start setzt der Panasonic einen 1-Sekunden-Quickstart entgegen. Und tatsächlich: Die Startverzögerung liegt lediglich im Sekundenbereich. Abgeschnittene Filmvorspanne sollten damit der Vergangenheit angehören. Es wäre ein Segen, zögen andere Hersteller hier nach. Besitzer einer digitalen Kamera mit SD-Karte profitieren von einem zusätzlichen SD-Kartenlaufwerk an der Gerätefront, das Fotos direkt von der Speicherkarte auf das TV-Gerät ausgibt oder auf die Festplatte überträgt.

Fazit des Tests

LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52

Bei allem Glanz und allen positiven Überraschungen, die der Test erbrachte, trüben ein paar Details die guten Eindrücke:
Beim LiteOn LVW-5045 stört das einfallslose schwarze Plastikdesign der Fernbedienung, auch wenn Beschriftung und Gliederung der Tastatur durchaus akzeptabel sind. Ganz so billig sollten Fernbedienungen zu Geräten dieser Preiskategorie nicht aussehen.
Am Panasonic-Rekorder enttäuscht der Mangel eines DV-Eingangs für Camcorder. Immerhin dürften gerade potenzielle Käufer eines Panasonic DMR-EH52 zur Gruppe der Camcorder-Besitzer zählen. Unverständlich auch, warum der Apparat bei der Aufzeichnung das DVD+RW-Format nicht beherrscht, obwohl er es abspielen kann.
Keine Überraschung ist die, verglichen mit dem einfacher ausgestatteten LiteOn-Rekorder, deutlich kompliziertere Bedienung. Das liegt in der Natur der Sache. Um die vielfältigen Möglichkeiten des DMR-EH52 per Bedienungsanleitung auch nur kennen zu lernen, müssen ein bis zwei Stunden eingerechnet werden. Diese Zeit ist aber gut investiert, denn richtig programmiert läuft später vieles umso automatischer ab. Geübte Anwender werden mit dem Menü des DMR-EH52 auf Dauer keine Probleme haben.

Die Leistung stimmt

Unterm Strich ist die Bilanz dennoch überraschend positiv: Beide Geräte bieten für ihr Geld viel Leistung, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der LiteOn LVW-5045 ist ein einfach bedienbarer Sorglosrekorder für Menschen, die sich wenig Gedanken um die Technik machen, aber möglichst viele TV-Sendungen und Videos in guter Qualität aufzeichnen wollen. Der Panasonic DMR-EH52 hingegen befriedigt die Ansprüche ambitionierter Cineasten und Technikfans.
In der Wiedergabequalität erreichen beide Rekorder am TV-Bildschirm durchaus die Qualität sehr guter DVD-Player. Dazu passend liefern beide eine ausgezeichnete Soundqualität.
Die zusätzlichen Funktionen des Panasonic DMR-EH52 sind den deutlich höheren Preis durchaus wert. Für die Entscheidung
pro oder contra ist viel wichtiger, wie viele Funktionen man um den Preis einfacher Bedienung tatsächlich braucht.

Die nächsten Modelle

LiteOn LVW-5045 & Panasonic DMR-EH52

Die nächste Rekordergeneration wird zwar keine fremden Galaxien ansteuern, aber interessante Neuerungen bieten. Die ersten Geräte von Sony, RDR-HX710 und RDR-HX910, sollen noch im Mai in den Handel kommen. Mit ihren großen Festplatten (160 und 250 GByte) fassen sie bis zu 269 und 428 Stunden Video. Zusätzlich verfügen beide Rekorder über ein Brennlaufwerk für Double-Layer-DVD+R-Medien mit 8,5 GByte Speicherkapazität. Das reicht für unterbrechungsfreien Genuss auch der längsten Spielfilme. Die Laufwerke verkraften zusätzlich sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe alle klassischen DVD- und CD-Medien (DVD+/-R/RW, CD-R/RW).
Eine große Erleichterung für TV-Aufzeichnungen verspricht Sony durch eine »Intelligent Capturing« genannte Technik, die Werbeblöcke automatisch erkennt und mit Kapitelmarken zum späteren Überspringen markiert. Endlich wird auch eine simultane Aufzeichnung auf Festplatte und DVD möglich sein! Gleiches gilt für die Wiedergabe. Die Preise sollen laut Sony irgendwo zwischen 600 und 900 Euro liegen.

Lesen Sie auch :
Autor: swasi