DSL-Flatrates
Pauschalzugang
2000 kBit ist der Trend
DSL-Flatrates
Schnelles Surfen heißt die Devise! Das wollen uns zumindest die derzeitigen Werbekampagnen aller großen Internet-Provider weismachen. 768 kBit sind schon lange out, langsamere Zugänge als 1 MBit sind gar nicht mehr erhältlich – von einigen raren Ausnahmen für spezielle Zielgruppen abgesehen. Sonderangebote gibt es derzeit massenhaft für Anschlüsse mit Doublespeed, also 2000 kBit/s im Downstream: Bei 1&1 etwa kostet der Tarif unabhängig von der Geschwindigkeit keinen Aufpreis.
Die hübsche Alice aus Italien eigentlich ja Hamburg ~bewirbt das gleichnamige DSL-Produkt mit ganzen 5 MBit für 34 Euro; Versatel hat gar Flatrates mit 6000 kBit für Privatkunden im Angebot.
Gesamtsumme
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Wer sich für diese Dienste interessiert, wird aber überrascht: Ganz so billig ist es am Monatsende dann doch nicht. Schließlich setzt sich der Gesamtpreis aus der Grundgebühr von Telefon beziehungsweise ISDN, dem eigentlichen DSL-Anschluss und dem Flatrate-Tarif zusammen. So ist es zumindest bei den Providern, die Zugänge für T-DSL anbieten oder den Breitbandanschluss der T-Com selbst unter eigenem Namen weiterverkaufen. Auf der anderen Seite stehen Anbieter mit eigenem Netz; etwa Arcor, Alice oder Versatel. Bei ihnen verschwimmt die Grenze zwischen den drei gebührenpflichtigen Komponenten, die die Breitbandkommunikation daheim ermöglichen. Um Preise vergleichen zu können, hat AVDC bei diesen Anbietern die Kosten vom analogen T-Net-Telefonanschluss (15,95 Euro) beziehungsweise T-ISDN (23,95 Euro) abgezogen.
Übrig bleiben Preise, die nicht ganz der Wahrheit entsprechen, aber zumindest untereinander vergleichbar sind. Unabhängig davon liefern sich die Provider eine Preisschlacht, die den Kunden freut: Immerhin werden die schnellen Zugänge günstiger. Auf der anderen Seite leidet die Transparenz. Die Geschwindigkeiten und Ausstattungsmerkmale unterscheiden sich teils gravierend und sind nicht für jeden nutzbar: 1&1 gibt Großstädtern beispielsweise drei Euro Rabatt; die preislich interessanten Provider Alice und Versatel bieten ihre Leitungen nicht überall an.
3 Szenarien
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Um dem Preis- und Angebotswirrwarr Grenzen zu setzen, haben wir uns auf drei typische Szenarien konzentriert. Im Ersten geht es darum, für möglichst wenig Geld einen Breitbandzugang zum Pauschaltarif zu erhalten. Ins Auge sticht Versatel; mit 16,04 Euro ist das Angebot das zweitgünstigste und gleichzeitig schnellste in diesem Szenario. Im Vergleich zu den Telekom-basierten Anbietern surft man hier doppelt so schnell. Arcors Angebot ist elf Cent billiger, dafür aber nur halb so schnell. Alice bietet 1,5 MBit für 21,95 Euro. Der billigste Provider, der auf T-DSL basiert und seine Dienste somit bundesweit anbietet, ist 1&1: Großstädter surfen für 23,98 Euro; wer nicht in einer der beworbenen Citys wohnt, muss drei Euro mehr investieren. Dann ist Strato 13 Cent günstiger.
Szenario Nummer zwei vergleicht die momentan stark beworbene Doublespeed-Leitung mit 2 MBit im Downstream. Auch hier führt Versatel preislich mit demselben Angebot wie in Szenario eins. Danach folgen Arcor und 1 & 1.
Das dritte Szenario richtet sich an Poweruser und Sauger: Downloads so schnell wie möglich ist das Stichwort. Im Vergleich befinden sich Angebote von 3 bis 6 MBit;
wobei T-DSL-Reseller derzeit nicht über 3 MBit hinaus kommen. Die schnellste Leitung mit 6000 kBit/s kommt von Versatel und kostet 28 Eur0. Danach folgt Alice mit 5 MBit für 33,95 Euro. Der günstigste Anschluss mit 3 MBit kommt von Arcor und kostet knapp 30 Euro. T-DSL mit 3 MBit bietet 1&1 zum Preis von 33 Euro an; Landbewohner müssen wieder einmal etwas tiefer in die Tasche greifen.
Natürlich kommt es nicht nur auf Preis und Geschwindigkeit an. Interessant sind auch die sonstigen Vertragsbedingungen: GMX beispielsweise bietet ein Modem nicht nur für die viel umworbenen Neukunden, sondern auch für Wechsler umsonst. Letztere erhalten sogar ein Startguthaben in Höhe von 100 Euro für die ersten drei Monate. Außerdem wirbt der Münchener Provider damit, Dienste wie Filesharing oder Newsgroups nicht auszubremsen.
Tarife im Überblick
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Trafficmanagement reduziert Geschwindigkeit
Manche Anbieter regulieren den Traffic, der über Verbindungen zu Newsgroups oder Peer-to-Peer-Tauschbörsen entsteht, und reduzieren die Verbindungsgeschwindigkeit. Diese beträgt dann beispielsweise nur noch 750 kBit statt 3 MBit/s. Das schützt bei Volumentarifen zwar vor unliebsamen Überraschungen am Monatsende, nervt aber Flatrate-Kunden gewaltig.
DSL-Anschluss ohne Telefon
Telefonie per Internet und Handy machen den herkömmlichen Telefonanschluss obsolet. Es gibt drei Provider, die einen DSL-Anschluss ohne Zwangsbindung an einen Telefonanschluss anbieten. Bei Broadnet kostet die 1000er-Flatrate 46,98 und die 6000er 86,98 Euro. CMO verlangt 79,94 Euro für die MBit-Leitung.
Bei QSC kostet eine Flatrate mit 1,5 MBit 59 Euro im Monat.
Szenario 1: Günstig
Hier steht nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund Hauptsache günstig und 24 Stunden am Tag verfügbar. Die meisten Verbindungen sind 1000 kBit/s schnell, lediglich spezielle Gamer-Flatrates von NGI und Tlink bieten von vornherein nur die doppelte ISDN-Geschwindigkeit an.
Szenario 2: Mittelklasse
Die meisten aktuellen Angebote sind 2 MBit schnell. Sie kosten nur ein paar Euro mehr als eine 1-MBit-Leitung. Die Performance ist allerdings doppelt so hoch. Viele Provider verzichten ab dieser Geschwindigkeit auf die Einrichtungspauschale;
bei T-DSL sind das immerhin 99 Euro.
Szenario 3: Superschnell
Für Poweruser ist nur die Geschwindigkeit ausschlaggebend. Und bei 3 MBit/s ist noch lange nicht Schluss. Alice bietet eine 5000er-Flatrate; Versatel sogar eine Verbindung mit 6000 kBit/s. Beide sind jedoch nur in einigen Großstädten verfügbar.