Amazon Marketplace
Modernes Antiquariat
Vielfältige Möglichkeiten
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Amazon hat ein Herz für Online-Verkäufer, die ohne eigene Plattform operieren wollen, und bietet eine Vielfalt von Kooperationsmodellen. Am bekanntesten ist das klassische Partnerprogramm, über das Provisionen an den ausgeschüttet werden, der von Amazon angebotene Waren auf seiner Website bewirbt und damit Verkäufe erzielt.
Ein weiteres Angebot, mit dem sich dieses Partnerprogramm noch rationalisieren und verfeinern lässt, sind die Webservices, die Amazon ebenfalls im Programm hat. Über diese Programmschnittstelle (API) lassen sich komplexe E-Commerce-Lösungen realisieren, die auf dem Amazon-Warenangebot basieren.
Daneben gibt es noch die Services Marketplace, Z-Shops und Auktionen, die eine weitere Palette an Optionen bieten, um im Schlepptau von Amazon Geld zu machen.
Begriffserklärungen
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Bei dieser Vielfalt an Begriffen ist es notwendig, die einzelnen Termini genauer zu erklären. Auktionen sind nichts weiter als die Amazon-Variante des Ebay-Prinzips. Auch dort kann ein Verkäufer seine Waren für eine virtuelle Versteigerung anbieten. Das Regelwerk ist ähnlich dem des großen Vorbilds. Allerdings zeigt ein Blick auf die entsprechende Seite (über den Link Auctions auf der Amazon-Startseite) und ein Stöbern im Angebot, dass in diesem Bereich Amazon dem Marktführer Ebay nicht das Wasser reichen kann. Bei den Z-Shops stellt Amazon seine Plattform Handelspartnern zum Verkauf ihrer Waren und Dienstleistungen zur Verfügung. Dies ist in etwa das Verfahren, das Konkurrent Ebay mit seinen Shop-Angeboten ebenfalls praktiziert. Dieses Angebot stellt eine attraktive und in vielen Fällen preiswertere Alternative zum Aufbau eines eigenen Online-Shops dar. Die Amazon-Plattform ist ausgereift und die Verknüpfung mit dem zugkräftigen Markennamen ist ein Garant für hohe Besucherzahlen.
Anmelden und loslegen
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Schließlich gibt es für Verkäufer noch den Marketplace. Hier können Interessenten Waren, die im Amazon-Hauptkatalog gelistet sind, auf genial einfache Weise an den Mann bringen. Vor allem bei Büchern, mit denen Amazon ja groß geworden ist, stellt diese Plattform eine Verkaufsplattform dar, die an Einfachheit in der Bedienung kaum zu unterbieten ist.
Stark vereinfacht lässt sich ein Buchdeal über Marketplace so darstellen: Als einzigen Parameter benötigen Sie die ISBN des Buches, das Sie verkaufen wollen. Die ISBN und den gewünschten Preis geben Sie ein und listen damit Ihr Angebot im Hauptkatalog von Amazon. Beim entsprechenden Katalogeintrag erscheint anschließend der Zusatz »Gebraucht kaufen für?«. Schlägt ein Interessent bei Ihrem Angebot zu, erhalten Sie eine E-Mail von Amazon mit der Versandadresse. Sie bringen das Buch zum Versand und warten, bis das Geld auf Ihrem Konto eingeht.
Natürlich müssen Sie noch einige Vorarbeiten erledigen und ein paar Tipps beachten, damit der Marketplace für Sie ein voller Erfolg wird. Der erste Schritt zum Online-Antiquariat ist natürlich ein Account bei Amazon. Dazu müssen Sie in die entsprechenden Formularseiten alle notwendigen Angaben, insbesondere Ihre Bankverbindung, korrekt eintragen. Erst dann können Sie loslegen. Sollten Sie einen Verkauf starten und noch keinen Account besitzen, werden Sie automatisch auf die entsprechende Anmeldeseite weitergeleitet.
Das Kleingedruckte
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Weiterhin ist es empfehlenswert, vor dem Start einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu werfen, um späteren Ärger zu vermeiden. Teilnehmen können als Verkäufer zum Beispiel nur voll geschäftsfähige natürliche Personen ab dem 18. Lebensjahr sowie juristische Personen (also GmbHs oder AGs). Außerdem gilt für Verkäufer, dass sowohl eine natürliche als auch eine juristische Person ihren Sitz in Deutschland haben, die angebotene Ware sich in Deutschland befinden und der Erfüllungsort ebenfalls in Deutschland liegen muss.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Datenschutz. Im Zuge einer Verkaufsabwicklung erhalten Sie natürlich die persönlichen Daten des Käufers wie seine Anschrift und E-Mail-Adresse. Diese Daten dürfen Sie nur für die konkrete Transaktion benutzen. Der Aufbau eines eigenen E-Mail-Verteilers für Werbezwecke oder gar die Weitergabe dieser Daten an Dritte könnten Ihnen also großen Ärger bereiten.
Auch ein Blick in die Liste der verbotenen Artikel ist empfehlenswert. Allerdings sind diese Gefahren im Rahmen von Marketplace nicht so gravierend, da Sie darüber nur bei Amazon gelistete Produkte verkaufen können.
Ehrlichkeit und Schnelligkeit
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Mit die wichtigsten Konditionen für den Handel über Marketplace sind natürlich der Zustand der verkauften Ware und der schnelle und korrekte Versand. Hier kann man sich am leichtesten Ärger einhandeln, wenn zwischen der Beschreibung und dem realen Zustand zum Beispiel eines Buches eine eklatante Diskrepanz besteht. Auch für Verzögerungen beim Versand muss der Verkäufer gerade stehen. Amazon erwartet den Versand einer verkauften Ware innerhalb von zwei Werktagen. Da Amazon über sein Payments-Verfahren ja das Inkasso übernimmt, ist dies ein besonders kritischer Punkt. Amazon macht in seinen Geschäftsbedingungen vorsorglich darauf aufmerksam, dass hier unter Umständen Schadensersatzforderungen auf den Verkäufer zukommen können, wenn zum Beispiel ein Käufer auf Grund von falschen Angaben zu der Ware eine Zahlung storniert oder Entschädigung verlangt.
Los gehts
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Nach dieser Lektüre des Kleingedruckten können Sie Ihre erste Verkaufsaktion starten. Es gibt zwei Wege, ein Buch über Marketplace an den Mann zu bringen. Der erste Weg führt über Ihr Verkäuferkonto. Loggen Sie sich dazu bei Amazon ein und wählen Sie den Punkt Mein Verkäuferkonto im Kasten am rechten Seitenrand. Die Seite Verkäuferkonto ist in mehrere Rubriken unterteilt. Wählen Sie hier Einzelne Artikel anbieten. Auf der folgenden Seite müssen Sie die Plattform ? also Marketplace ? auswählen, über die Sie den Verkauf realisieren möchten. Auf der folgenden Seite tragen Sie im Feld Suche anhand ISBN, UPC, EAN oder ASIN: die ISBN des Buches ein, das Sie verkaufen wollen. Jetzt wird Ihnen die Fundstelle angezeigt. Über ein Pulldown-Menü können Sie den Zustand des Buches angeben. Die Palette reicht von Neu bis zu Sammlerstück ? akzeptabel. In einem weiteren Feld können Sie mit maximal 200 Zeichen den Zustand der Ware noch präzisieren. Wenn der Bucheinband also beschädigt ist oder die Seiten vergilbt, sollten Sie das hier erwähnen.
Der richtige Preis
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Mit Weiter kommen Sie auf eine Seite mit höchst interessanten Informationen. Sie erfahren hier zum einen den offiziellen Amazon-Preis und daneben auch das niedrigste Angebot, zu dem dieses Buch vorliegt. Weitere für den Verlaufserfolg wichtige Infos gibt es rechts in dem Kasten Preisinformationen für Ihren Artikel. Sie können an dieser Stelle nachlesen, wie viele Marketplace-Angebote für dieses Produkt vorliegen und zu welchem Preis. Außerdem erfahren Sie dort den aktuellen Verkaufsrang des Buches. An Hand dieser Informationen legen Sie Ihren Preis fest und tragen ihn in das entsprechende Feld ein, oder Sie steigen zu diesem Zeitpunkt ganz aus dem Deal aus. Dies kann oftmals die bessere Wahl sein. Die Faustformel ist einfach: Viele Angebote, niedrige Preise und ein Verkaufsrang im sechsstelligen Bereich bieten die besten Voraussetzungen dafür, dass Ihr Angebot zum Ladenhüter wird.
Sie können hier allerdings auch einen Volltreffer landen. Dann nämlich, wenn ein Interessent das Buch schon vorbestellt hat und ein anständiges Preislimit dafür genannt
hat. Sie können natürlich noch ein wenig pokern, ein paar Euro draufschlagen und darauf hoffen, dass der Interessent trotzdem anbeißt. Die besten Chancen, das Buch innerhalb weniger Stunden zu verkaufen, haben Sie jedoch, wenn Sie auf die Preisvorstellung des Vorbestellers eingehen.
Der Preisvorschlag, den Ihnen Amazon an dieser Stelle macht, dient nur zu Ihrer Orientierung und ist nicht verbindlich.
Buchpreisbindung
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Ein Problem kann beim Preis noch auftreten. Haben Sie ein Buch, das Sie verkaufen wollen, als neu definiert, tritt die Buchpreisbindung in Kraft, das heißt, der gültige Listenpreis ist in diesem Fall verbindlich. Vor allem, wenn Sie als Unternehmen diesem Geschäft nachgehen, kann ein Verstoß gegen die Bestimmungen der Buchpreisbindung juristische Konsequenzen nach sich ziehen.
Drei Dinge sind jetzt noch zu erledigen. Sie müssen die Menge eingeben, über die Postleitzahl Ihren Standort spezifizieren und schließlich noch die Versandregionen festlegen. Zum Beispiel können Sie damit einen Versand außerhalb Deutschlands ausschließen. Nach dem Klick auf Weiter wird Ihnen noch einmal eine Zusammenfassung Ihres Angebots präsentiert. Nach einer neuerlichen Bestätigung ist das Buch auch schon im Amazon-Verkaufskatalog gelistet.
Eine andere Variante für das Einstellen eines Produkts in den Amazon Marketplace führt über die Suche im Hauptkatalog. Haben Sie das Buch, das Sie verkaufen wollen, auf diese Weise gefunden, klicken Sie auf den Button Diesen Artikel verkaufen in dem Kasten rechts.
60-Tage-Grenze
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Sie kommen dann auf die oben beschriebenen Seiten, über die Sie das Geschäft abwickeln können. Dieses Verfahren hat vor allem bei Produkten aus den Nicht-Büchern-Segmenten von Marketplace Vorteile. Dort lassen sich die Produkte nicht an Hand einer ISBN, über die sich ein Buch eindeutig identifizieren lässt, finden.
Über die Aufnahme der Ware in den Amazon-Katalog werden Sie anschließend per E-Mail informiert. Die Angebotsphase ist damit abgeschlossen. Jetzt heißt es warten, bis ein Interessent anbeißt. Allerdings zieht sich das nicht endlos lange hin. Nach 60 Tagen zieht Amazon gewissermaßen den Stecker, wenn bis dahin noch niemand auf Ihre Angebot reagiert hat. Auch darüber werden Sie per E-Mail informiert. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie die Ware nach der Herausnahme nicht umgehend wieder online stellen können.
Der Verkauf
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Hat ein Interessent zugeschlagen, erhalten Sie ebenfalls eine E-Mail von Amazon, in dem Sie über den erfolgreichen Verkauf informiert werden. Die Nachricht enthält alle für den Versand relevanten Daten: die Versandanschrift, einen Packzettel und alle Abrechnungsdaten. Gleichzeitig ergeht an Sie die Aufforderung, die Ware innerhalb von zwei Tagen zu versenden. Sie haben ferner die Möglichkeit, mit dem Käufer per E-Mail direkt in Verbindung zu treten.
Wie Sie auf der E-Mail entnehmen können, kassiert Amazon von dem Verkaufserlös eine Provision. Die beträgt zehn Prozent bei Elektronik- und Fotoartikeln und 15 Prozent bei Artikeln in den Produktlinien Bücher, Musik, DVD, VHS, Software, PC-&Videospiele, Küche, Haus&Garten und Spielwaren. Außerdem fallen noch 1,14 Euro pro erfolgreichen Verkauf an. Eine Einstellgebühr gibt es bei Marketplace dagegen nicht. Amazon kassiert also erst dann, wenn auch Sie Geld sehen. Über die Bezahlung des Käufers brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Die erfolgt ebenfalls über Amazon-Payments. Das heißt, Amazon kassiert von dem Kunden den Verkaufspreis und schreibt Ihnen den Betrag abzüglich der Provisionen auf Ihrem Payments-Konto gut. Dazu kommt noch die Versandkostenpauschale, die Ihnen Amazon zur Deckung Ihrer Unkosten spendiert. Die Pauschale von 3 Euro für ein Buch deckt natürlich nicht in jedem Fall die realen Kosten, die entstanden sind. So fällt zum Beispiel ein voluminöser Wälzer mit mehr als einem Kilogramm Gewicht bei der Post nicht mehr unter den günstigen Tarif für Büchersendungen. Das ändert jedoch nichts an der Höhe der Versandkostenpauschale von Amazon. Sie müssen also den Differenzbetrag gegebenenfalls in den Verkaufspreis einkalkulieren und diesen entsprechend höher ansetzen. Das Guthaben, das sich hoffentlich durch zahlreiche Verkäufe kontinuierlich auf Ihrem Payments-Konto ansammelt, wird automatisch alle 14 Tage auf Ihr Bankkonto überwiesen.
Kaufpreis erstatten
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Das ganze Verfahren ist sehr rationell und in jedem Fall auch äußerst verkäuferfreundlich. Im Unterschied zu Auktionen bei Ebay, wo Sie sich von Einstellen der Waren bis zum Versand und dem Inkasso buchstäblich um jedes Detail selbst kümmern müssen, sind Marketplace-Verkäufe fast völlig stressfrei.
Natürlich kann es nicht ausbleiben, dass der gut geölte Verkaufsmotor auch einmal ins Stottern kommt. Wenn Sie bei der Angabe des Zustands der Ware ehrlich waren, können Sie den daraus resultierenden Ärger weitgehend vermeiden. Auf andere Umstände wie Beschädigungen oder gar den Verlust der Ware auf dem Versand hingegen haben Sie keinen Einfluss. Kurz: Es kann durchaus die Situation eintreten, dass Sie dem Käufer den Kaufpreis zurückerstatten müssen.
Das kann zwar ärgerlich sein, ist aber über das von Amazon zur Verfügung gestellte Instrumentarium kein großer Aufwand. Gehen Sie dazu auf Ihr Verkäufer-Konto und in Ihr Payments-Konto. Durchsuchen Sie dort die in dem fraglichen Zeitraum aufgelaufenen Transaktionen nach dem zu bearbeitenden Verkauf und wählen Sie dann die Option Kaufpreis rückerstatten. Buchungstechnisch ist der Fall damit erledigt. Amazon bucht den Betrag natürlich wieder von Ihrem Payments-Konto ab. Oft muss es jedoch gar nicht so weit kommen, wenn Sie bei Problemen per E-Mail mit dem Käufer in Kontakt treten und nach einer Lösung suchen.
Urlaubsregelung
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Vorprogrammiert ist Ärger natürlich dann, wenn Sie zum Beispiel als Einzelkämpfer auf dem Marketplace zu Gange sind, Hunderte von Büchern gelistet haben und dann für vier Wochen in Urlaub verschwinden. Der Versandverpflichtung innerhalb von zwei Tagen können Sie da nur schwer nachkommen. Aber auch für diese Situation bietet Amazon eine elegante Lösung an.
Rechtzeitig vor Antritt des Urlaubs gehen Sie auf Ihr Verkäufer-Konto und wählen dort die Option Urlaubseinstellungen aktualisieren. Mit einem Klick auf den Urlaub-Button stornieren Sie vorübergehend Ihr gesamtes Angebot. Mit einem neuerlichen Klick nach der Rückkehr stellen Sie es wieder live. Allerdings sollten Sie schon einige Tage vor der Abreise diese Aktion starten, denn es kann bis zu 36 Stunden dauern, bis alle Ihre Waren aus dem Marketplace entfernt sind.
Überblick über das Konto
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Über Ihr Verkäuferkonto haben Sie jederzeit den Überblick über abgeschlossene Verkäufe, aktuelle Angebote und den Stand Ihres Payments-Kontos. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Stammdaten (Bankverbindung, et cetera) zu ändern.
Auch fürs Marketing können Sie einiges tun. Zum Beispiel gibt es auch bei Amazon ein Bewertungssystem, in dem Käufer Sie benoten können. Sorgen Sie dafür, dass Sie durch die prompte Lieferung guter Ware möglichst viele Punkte sammeln. Ein dezenter Hinweis in der Mail, in der Sie zum Beispiel den Käufer vom Versand informieren, kann auch beim Punktesammeln behilflich sein.
Bei speziellen oder alten Büchern, die Sie im Marketplace platzieren, kann es vorkommen, dass nur sehr magere Informationen zu diesem Buch im Amazon-Katalog zu finden sind. Diese Situation können Sie durch eine eigene Buchrezension, die natürlich realitätsnah ausfallen sollte, verbessern.
Wenn Sie eine eigene Website mit einigem Traffic besitzen, melden Sie sich beim Partnerprogramm von Amazon an und s
etzen auf Ihren Seiten Werbebanner zu Produkten, die Sie auf dem Marketplace gelistet haben. Sie können damit sicher den einen oder anderen Interessenten zu einem Besuch der Amazon-Katalogseite mit Ihrem Angebot animieren.