Spielen mit DSL
Erfolgreich im Team
Onlinegames
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Ulrich Wickert brachte den Zungenbrecher »Massively Multiplayer Online Roleplaying Games« erstaunlich flüssig über die Lippen. Keine Frage, das Phänomen »World of Warcraft« sorgt für Aufsehen und brachte es hierzulande sogar in die ehrwürdigen ARD-Tagesthemen. Mehr als eine Viertelmillion deutscher Helden tummelt sich mittlerweile in der Sagenwelt Azeroth, und täglich werden es mehr.
Kostenmodelle
Die ungewohnten Kostenmodelle der Online-Rollenspiele schrecken derzeit noch viele potentielle Kunden vom Einstieg ab. Denn mit dem Kauf der rund 50 Euro teuren Datenträger ist es noch nicht getan. Nach einer kostenlosen Testphase wird der Abenteurer monatlich zur Kasse gebeten. Je nach Vertragsdauer und Zahlungsweise sind zwischen 10 und 13 Euro pro Monat fällig. Hinzu kommen die Gebühren an den Internet-Provider. Deshalb sollte jeder, der sich ernsthaft mit einem Online-Spiel beschäftigen will, über einen günstigen Flatrate-Tarif verfügen. Viele Spieler halten diese Kosten für überzogen doch bei genauerer Analyse fällt der Quotient »Unterhaltungszeit pro Cent« überaus günstig aus. Denn wer sich voll auf eines der Rollenspiele einlässt, verbringt gut und gern zwei Stunden und mehr pro Tag in den virtuellen Welten, was sich im Monat auf rund 60 Stunden Spielzeit summiert zum Preis einer Kinokarte.
World of Warcraft
Neben dem Blockbuster WoW von Blizzard Entertainment buhlen derzeit noch zwei weitere große Vertreter des MMORPG-Genres um die Gunst der fantasybegabten Kundschaft: Sony will den Nachfolger zum Klassiker »EverQuest« an den Mann bringen, und die japanische Softwareschmiede Square lockt Abenteurer mit einer Online-Variante der sehr erfolgreichen Serie »Final Fantasy«.
Bild:
Ein Lenkrad eines Formel-1-Boliden kostet etwa 25 000 Euro. Im Schnitt wird pro Rennen 2600 Mal geschaltet. beim Onlinegaming kommt es auf eine ausgeklügelte Belegung der Tastatur an.
Rollenspiele
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Hunerttausende Spieler tummeln sich allein auf den deutschen Servern von »World of Warcraft«. Neben dem enormen Hype um das erste echte Online-Rollenspiel der Macher von »Diablo« und »Warcraft« sorgen die leichte Zugänglichkeit und das vergleichsweise rasante Gameplay dafür, dass WoW so attraktiv ist. Der kunterbunte Comic-Stil von »World of Warcraft« sieht cool aus, ist aber nicht jedermanns Sache. Doch dank der relativ simplen Grafikdarstellung läuft das Spiel auch auf schwächeren Rechnersystemen überaus flüssig.
Die Charakterauswahl könnte vielfältiger sein. In WoW trifft der Spieler sicherlich des öfteren auf eineiige Zwillinge seiner eigenen Figur die Variationsmöglichkeiten bei der Charaktererstellung erschöpfen sich in einer Handvoll vordefinierter Gesichtsmodelle und Haarfarben. Dagegen ist der Einstieg leicht. Auch Anfänger finden sich binnen weniger Stunden gut in Azeroth zurecht. Profis können das Interface weitläufig konfigurieren im Web gibt es bereits hunderte Erweiterungen für die Standard-Benutzeroberfläche.
Das Spiel
Das Gameplay ist schnell und rasant. Die meisten Quests lassen sich im Alleingang erledigen, und das Monsterkloppen bringt überaus viele Erfahrungspunkte ein. Nur größere Gegner oder schwierige Dungeons erfordern die Bildung einer Kämpfergruppe mit anderen Spielern. Bei Level 60 ist im Moment Schluss . Im Bereich Player versus Player zeigt WoW seine größte Stärke. Das gesamte Spiel ist um den Konflikt zwischen der bösen Horde und der guten Allianz aufgebaut. WoW bietet insgesamt acht Völker, je vier auf der Seite der Horde und der Allianz. Die Horde wird von düsteren Orks, Trollen, Untoten und Tauren vertreten. Auf Seiten der Allianz kämpfen Menschen, Nachtelfen, Zwerge und Gnome um Ruhm und Ehre. Mit lediglich neun Klassen (fünf Magieklassen, drei Nahkämpfer, ein Fernkämpfer) und einer Festlegung auf die anfangs gewählte Klasse ist WoW in dieser Disziplin sehr übersichtlich.
Für Einsteiger
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Alchimie, Schmiedekunst und andere Hauptberufe sind relativ schnell und unkompliziert zu erlernen. Aufgrund des rasanten Gameplays und der Möglichkeit, das gesamte Spiel im Alleingang zu bewältigen, ist das Gemeinschaftsgefühl in WoW nicht besonders stark ausgeprägt. Gruppen finden sich oft gerade mal für fünf Minuten zusammen, um schnell mal einen harten Elitegegner zu erledigen. Erst ab Level 30 wird es wichtig, sich einer großen Gilde anzuschließen, um die schwierigsten Dungeons im Spiel gemeinsam meistern zu können.WoW ist insgesamt einfach das ideale Online-Rollenspiel für Einsteiger. Das Leveln geht angenehm schnell vonstatten, die Quests sind vielfältig und abwechslungsreich, die Bedienung ist einfach und das Interface eingängig.
Final Fantasy
Wenn die Worte »Final Fantasy« fallen, bekommen Videospielveteranen glänzende Augen. Teil elf der überaus erfolgreichen, asiatisch angehauchten Rollenspielreihe ist ein waschechtes MMORPG. Im vergangenen Jahr kam das mittlerweile schon vier Jahre alte Game zusammen mit zwei Erweiterungen auch in Deutschland auf den Markt. Deutsche Server sucht man jedoch vergeblich Square setzt auf den Multikultigedanken, und wirft Europäer, Amerikaner und Japaner in einen Topf.
Das Spiel präsentiert sich in zurückhaltenden Farben und edlem Design. FFXI steht in Sachen Realismus zwischen dem schlichten WoW und dem prächtigen EQ2. Die Charaktere selbst sind im besten Anime-Stil gehalten. Animation und Darstellung der Welt sind für ein bereits vier Jahre altes Spiel immer noch beeindruckend gut. Ähnlich wie WoW bietet auch FFXI nicht gerade eine große Auswahl, wenn es darum geht, das Erscheinungsbild seines Charakters zu ändern.
Für Profis
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Einsteiger sind schnell überfordert. Zwar ist das Interface auf den ersten Blick wegen der Konsolenvergangenheit des Titels sehr schlicht und eingängig, doch die meisten Aktionen erfordern die Herstellung von komplexen Makros. Auch das überaus anspruchsvolle Gameplay verwehrt Anfängern den schnellen Zugang. Es ist extrem langwierig und anspruchsvoll. In FFXI geht fast nichts ohne Gruppe. Daraus resultieren lange Wartezeiten, zwei Stunden oder mehr untätiges Rumstehen sind in FFXI keine Seltenheit. Auch zum Leveln bis hin zur maximalen Stufe von 75 sind gut organisierte Gruppen absolut notwendig. Durchschnittliche Spieler sind über ein Jahr damit beschäftigt, die maximale Erfahrungsstufe zu erreichen.
5 Völker und 15 Klassen
Universelle Menschen, stolze Elfen, niedliche Tarutarus sowie Galkas und Mithras sind die fünf Völker von FFXI. Sie können 15 Klassen erlernen, ob Magier, Kämpfer oder Mönch, und jederzeit zwischen den Berufen wechseln. Auch die Kombination zwischen Haupt- und Unterklasse ist möglich, etwa als Hybrid aus einem schlagkräftigen Schwarzmagier und einem Weißmagier mit Heilkräften.
Die neun Berufe von FFXI, vom Koch über den Goldschmied bis hin zum Alchimisten, sind extrem schwer zu erlernen und erfordern viel Zeit und Geld. Dementsprechend floriert die Ökonomie in VanaDiel. Die Spieler produzieren einige der besten Ausrüstungsgegenstände selbst und verkaufen sie. Aufgrund der starken Gruppenorientierung und der langen Erfahrungspunkte-Sessions bilden sich tiefe Freundschaften. Ohne enge Beziehungen zu anderen Spielern geht in FFXI gar nichts. Es ist ein Titel für all jene Profizocker, die extrem viel Zeit in ein Online-Spiel investieren können und wollen. Wer viel Geduld mitbringt und sich für Jahre an ein MMORPG binden will, trifft mit FFXI die richtige Wahl.
EverQuest 2
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»EverQuest 2« ist ein prachtvolles Abenteuer. Die Macher des bislang erfolgreichsten MMORPGs »EverQuest« präsentieren mit Teil 2 eine Spielwelt, die in Sachen Grafikpracht ganz allein dasteht. Wer in EQ2 einsteigen will, muss einen enorm leistungsstarken Rechner mitbringen. In Sachen Spielbarkeit und Zeitaufwand liegt das Sony-Game genau in der Mitte zwischen WoW und FFXI. Die wunderschöne Spielwelt präsentiert sich mit extrem vielen Details, spektakulären Spezialeffekten und realistisch animierten Protagonisten in Sachen Grafik eindeutig das schönste der drei Toprollenspiele. Anders als bei WoW und FFXI dürfen Spieler in EQ2 das Alter Ego sehr individuell gestalten, von der Ohrengröße bis hin zur Nasenlänge. So erschaffen sie einen unverwechselbaren Avatar, den es in der Spielwelt Norrath kein zweites Mal geben dürfte.
Flache Steigerungskurve
Auch das Interface von »EverQuest 2« kommt Einsteigern mit klarer Strukturierung entgegen, lässt sich aber von Profis individuell anpassen. Die Schwierigkeitskurve ist sehr flach gehalten, so dass die Ansprüche Einsteiger nicht überfordern und fortgeschrittene Spieler sich im weiteren Verlauf an komplexen Quests und Raids erfreuen.
Das Gameplay stellt die goldene Mitte zwischen dem simplen WoW und dem überaus anspruchsvollen FFXI dar. Auch in Norrath ist viel Erfahrung durch das Lösen von Quests zu gewinnen, und auch das Solospiel verspricht in beschränktem Maße einige Erfolge. Doch EQ2 setzt mehr auf das Gruppenspiel als WoW, wodurch das allgemeine Gameplay zeitaufwendiger und komplexer ausfällt. In Norrath geht es darum, die mächtigsten computergesteuerten Monster und Drachen gemeinsam zu erledigen. Mit 16 Völkern, vom Barbaren über den Froschmenschen bis hin zum Oger, bietet »EverQuest 2« die größte Auswahl in dieser Disziplin. Das Klassensystem baut auf fünf Archetypen auf: Kämpfer, Magier, Priester, Kundschafter und Kunsthandwerker.
Ökonomie
Ein gelungenes Handwerkssystem macht die Produktion von Waren in EQ2 zum reinen Vergnügen. Güter herzustellen ist fast schon als Spiel im Spiel zu bezeichnen. Deshalb funktioniert auch die Ökonomie in »EverQuest 2« hervorragend. Zwar lässt sich in EQ2 vieles im Alleingang erledigen, doch auf höheren Levels kommt man nicht ohne andere Spieler oder eine große Gilde aus. Wer gern durch wunderschön gestaltete Landschaften wandert und obendrein die nötige Rechnerleistung dafür mitbringt, trifft mit »EverQuest 2« die richtige Wahl.