Content-Management-Systeme auf Open-Source-Basis
Site-Maschinen
Das Testfeld
Content-Management-Systeme auf Open-Source-Basis
Spätestens wenn mehrere Personen gemeinsam an einer Website mit Hunderten von Seiten arbeiten, ist es Zeit für ein Content-Management-System. Mit einem guten CMS muss der Autor nicht auf den Designer warten oder umgekehrt: Texte, Bilder und Layout können unabhängig voneinander bearbeitet werden. Zu diesem Zweck gibt es kostenlose und quelloffene Programme in Hülle und Fülle.
Wer auf der Open-Source-Plattform Sourceforge.net nach CMS sucht, findet über hundert Projekte, deren Aktivität mit mehr als 90 Prozentpunkten bewertet wird. Das sind besonders lebendige Projekte, die ständig weiterentwickelt werden. Aus dieser Fülle hat Internet Professionell die fünf interessantesten Produkte ausgewählt und auf Herz und Nieren geprüft. Neben den drei ausgereiften Produkten Typo3, Drupal und Mambo finden sich die Newcomer CMS Made Simple und Xaraya im Testfeld.
Alle fünf Produkte stehen unter der freien GPL-Lizenz, setzen als Programmiersprache PHP ein und funktionieren mit MySQL. CMS Made Simple, Drupal und Xaraya arbeiten auch mit PostgreSQL-Datenbanken zusammen. Die Programme sind online gut dokumentiert. Für Mambo und Typo3 gibt es außerdem Anleitungen im Buchhandel zu kaufen. Um in Mambo einzusteigen, ist ein Buch nicht unbedingt nötig, wer Typo3 nutzen will, sollte ein Buch dazu in der Liste der Systemvoraussetzungen notieren. Typo3 ist zwar mächtig, aber höllisch kompliziert.
Mambo nennt ausdrücklich Apache als Server-Plattform, bei den Drupal-Entwicklern gilt Microsofts Internet Information Server als Alternative. Die anderen Kandidaten legen sich nicht auf einen bestimmten Webserver fest, sondern fordern nur PHP-Unterstützung und eine der genannten Datenbanken. In der Praxis wird das meist doch wieder auf Apache auf Linux hinauslaufen, und so war auch die Testplattform beschaffen.
Shared Hosting
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Ein dedizierter Server dagegen ist nicht nötig, um die getesteten Content-Manager zu betreiben. Alle Systeme in diesem Test wurden auf Shared-Hosting-Accounts installiert. Die beiden Marktführer 1&1 und Strato haben für den Test jeweils einen Account zur Verfügung gestellt. Bei 1&1 wurde mit 1&1 Professional 5.0 getestet, bei Strato auf dem Hosting-Paket Premium M. Beide Accounts bieten mehrere MySQL-Datenbanken. Wer nur eines der hier vorgestellten Produkte installieren will, braucht nur eine Datenbank und kommt daher auch mit einem kleineren Hosting-Paket aus.
Kaum jemand wird ein CMS mit allen verfügbaren Modulen einsetzen. Völlig ohne Module kommt man aber auch nicht aus. Um nachvollziehbare Ergebnisse zu erhalten, werden die Basisversionen der Content-Management-Systeme, wie sie von den Entwicklern zum Download angeboten werden, auf Benutzerfreundlichkeit, Stabilität, validen Code sowie Geschwindigkeit geprüft. Zusätzlich werden die auf den Websites der Projekte angebotenen Module ausgewertet.
Im Test erweist sich der 1&1-Account als vorteilhaft: Er bietet Shell-Zugang. Damit kann man sich den zeitaufwendigen Upload der CMS-Pakete sparen. Stattdessen zieht man die Installationsdatei direkt per wget oder ftp auf den Server und packt sie auf der Kommandozeile aus. Bei Strato müssen Sie bei Typo3 die ZIP-Version benutzen, da es ansonsten zu Problemen kommen kann.
Wegen der Beschränkung auf Shared-Hosting-Accounts fallen zwei gute Kandidaten durch das Testraster: Ez-publish und das auf Zope basierende Plone laufen nur auf einem eigenen Server. PHPNuke, Postnuke und Xoom dagegen werden nicht berücksichtigt, weil sie eher Portale sind als Content-Management-Systeme. Apache Cocoon wiederum ist als XML-Publishing- Framework für den Einsatz als Web-CMS überdimensioniert. Es eignet sich eher für aufwendigere Projekte, bei denen Content parallel auf Papier und CD sowie im Web veröffentlicht werden soll.
Am anderen Ende der Skala stehen CMS-Programme, die ohne Datenbank auf der Basis von Flat Files arbeiten. Auch in diesem Bereich gibt es interessante Lösungen wie Sapid, Guppy oder CMSimple. Aber in diesem Test geht es darum, die Möglichkeiten der Shared-Hosting-Accounts voll auszureizen. Daher haben wir nur CMS-Kandidaten mit Datenbankanbindung ausgewählt. Deren Installation muss übrigens nicht unbedingt schwieriger sein als bei einem Flat-File-CMS.
Referenzen
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Alle Produkte eignen sich für den professionellen Einsatz. Mambo und Typo3 bieten eine beeindruckende Liste von Referenzinstallationen. Zu den Top-Sites gehören bei Mambo Porsche Brazil, bei Typo3 Jenoptik und Karstadt. Bei solchen Referenzen wundert man sich, dass die Systeme auf Shared-Hosting-Accounts laufen. Alle Systeme können an öffentlichen Testinstallationen ausprobiert werden.
Die Installation gestaltet sich bei allen Kandidaten ähnlich. Zunächst muss über das Admin-Interface des Providers eine Datenbank eingerichtet werden. Dann werden die entpackten Installationsdateien des CMS auf dem Server gespeichert und die Zugriffsrechte gesetzt. Welche das sind, steht im Install-Text. Schließlich wird per Browser ein Installations-Skript gestartet, welches das CMS in wenigen Schritten einrichtet. Lediglich bei Drupal muss noch eine Konfigurationsdatei per Hand geändert werden.
Bis auf CMS Made Simple und Drupal liefern die Installationspakete auch Beispiel-Content mit, der den Einstieg deutlich erleichtert. Bei Typo3 werden das Basis-System und der Beispiel-Content einzeln installiert. Die Verbindung zwischen Content und CMS-Skripts stellt Typo3 über Dateiverknüpfungen her (Symlinks). Das erschwert die Installation per FTP, ermöglicht es aber auf der anderen Seite, problemlos mehrere Sites mit den gleichen CMS-Skripts zu steuern.
Typo3 stellt als einziges Projekt im Test auch Installationspakete für lokale PCs zur Verfügung. Damit ist das CMS unter Windows oder Linux im Handumdrehen gebrauchsfertig. Die Installationspakete eignen sich für Tests, Einarbeitung, Intranets und dedizierte Server. Auf den Shared-Hosting-Accounts in diesem Test kamen sie naturgemäß nicht zum Einsatz.
Features
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Die wichtigste Funktion eines CMS ist die Trennung von Inhalt und Layout. Alle getesteten Kandidaten arbeiten zu diesem Zweck mit Templates, mit deren Hilfe vorhandenen Inhalten ein neues Aussehen zugewiesen werden kann. Am einfachsten gelingt der Template-Wechsel mit Xaraya. Es bringt schon in der Standard-Installation Buttons mit, mit denen der Benutzer das Farbschema und die Schriftgröße der Seiten mit einem Mausklick umschalten kann. Zudem glänzt Xaraya mit dem saubersten Code. Die Seiten durchlaufen die HTML- und CSS-Validierung des W3-Consortiums fehlerfrei. Außerdem kommt das Layout der Seiten ohne Tabellen aus. Es beruht ausschließlich auf CSS. Das schaffen die anderen Kandidaten wenn überhaupt nur mit nachinstallierten Templates.
Für alle CMS stehen Templates zum Download zur Verfügung, zudem können eigene Templates entwickelt werden. Einen eigenen Editor dafür bieten nur Drupal und Typo3, Online-Editoren für eigene Seiten sind in allen CMS enthalten.
Die Teamarbeit unterstützen alle Systeme mit Benutzer-, Rollen- und Rechteverwaltung, wobei statt Rollen teilweise Gruppen definiert werden, was in der Praxis auf das Gleiche hinausläuft. Inhalte können bei allen Kandidaten ins System eingegeben werden, ohne dass sie gleich auf der öffentlichen Website erscheinen. Das ermöglicht redaktionelle Workflows, die je nach System unterschiedlich komfortabel ausfallen.
Fazit
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Wer ein großes Webprojekt stemmen will, kommt an Typo3 kaum vorbei. Kein Progr
amm bietet so viele Erweiterungen und Funktionen. Es ist auch das anspruchsvollste Produkt in diesem Test, es fordert dem Server wie dem Administrator am meisten ab. Xaraya bietet als Newcomer nicht so viele Funktionen wie die anderen Programme. Es besticht aber durch sauberen Code und einfachen Template-Wechsel.
Wer ein größeres Webprojekt plant, sollte die Kriterien dieses Tests nur als Anhaltspunkt nehmen und die Features der CMS detailliert mit den eigenen Erfordernissen abgleichen.
Mambo 4.5.2
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Wer Mambo auf seinen Web-Account hochlädt, wird gleich beim ersten Aufruf von einem freundlichen Pre-Installation-Check empfangen. Das Installations-Skript prüft dabei, ob die nötige Software installiert und die Schreibberechtigungen gesetzt sind. Steht hier alles auf Grün, ist die Installation nach wenigen Minuten erledigt. Für die Arbeit im Team ist ein gutes Set an Benutzer-Rollen verfügbar. Weitere Rollen lassen sich mit detaillierten Zugriffsrechten frei definieren. Wer sich gründlich einarbeiten will, findet im deutschen Mamboportal sowie in vier deutschen und einem englischen Buch Unterstützung. Reicht das nicht, bieten Agenturen professionellen Support an.
Das mitgelieferte Standard-Template stellt auf jeder Seite Buttons zur Verfügung, mit denen man die Seite drucken, mailen oder als PDF ausgeben kann. Wer mit den nötigen Rechten angemeldet ist, kann die aktuelle Seite gleich im eingebauten Wysiwyg-Editor aufrufen und ändern. Ungeschlagen ist das freundliche und übersichtliche Backend, das Zusatzinformationen oft durch praktische Popups am Mauszeiger vermittelt.
Online-Versandhändler können ihren Shop direkt als Modul in Mambo integrieren. Auch für das Partnerprogramm von Amazon steht ein fertiges Modul zur Verfügung. Wer eine Community aufbauen will, kann mit Chats und Foren Kontakte unter den Benutzern stiften. Mit Shoutboxen und Gästebüchern können die Besucher einer Seite Kommentare hinterlassen. Mambo gibt mit dem Standard-Template gültiges HTML aus, der CSS-Validator meldet kleinere Fehler. Tabellenfreie Layouts sind nicht ohne weiteres möglich.
Für den Webmaster bietet Mambo Statistikfunktionen, wer will, kann die Liste der meistbesuchten Seiten auch den Nutzern anzeigen lassen. Ein Content-Baum verschafft Überblick über die vorhandenen Seiten, ein Scheduler lässt einzelne zu vorgegebenen Zeiten erscheinen und verschwinden. Die Community ist sehr aktiv und stellt eine Vielzahl von Modulen zur Verfügung, darunter auch Umfragen und Multimedia-Anwendungen, Blogs und RSS. Unter den vielen Templates ist von der seriösen Business-Site bis zum Gamer-Design für jeden etwas dabei.
Fazit. Mambo wird zwar bei den Funktionen von Typo3 und bei der Geschwindigkeit von Drupal und Xaraya überflügelt, ist dafür aber beispielhaft benutzerfreundlich. Daher zeigt das Programm in der Gesamtwertung die beste Rundum-Leistung über alle Etappen.
Ranking: 88%
Internet: mamboserver.com
Typo3 3.8.0
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Wer sich zunächst in Typo3 einarbeiten will, lädt am besten eines der lokalen Installationspakete für Windows oder Linux herunter. Damit lässt sich das CMS inklusive Apache, PHP und MySQL einfach installieren. Für die Remote-Installation auf dem Hosting-Account will das richtige Paket ausgewählt sein. Wer auf die Shell seines Servers zugreifen kann, kann die Sourcen und Beispielprojekte auf diesem Weg schnell und komfortabel von TAR.GZ-Paketen installieren. Steht nur FTP zur Verfügung, so muss eines der wesentlich umfangreicheren ZIP-Pakete installiert werden. Das kann Uploads von 40 MByte und mehr bedeuten Besitzer langsamer DSL-Anschlüsse müssen sich also in Geduld üben.
Im Buchladen sind für Typo3 neun Bücher zu finden. Eines davon sollten sich Typo3-Adepten auf den Wunschzettel schreiben, denn es ist nicht ganz einfach, sich in das Programm einzuarbeiten. Wer auch mit Hilfe der reichlich vorhandenen Foren nicht weiterkommt, kann auf professionelle Hilfe zurückgreifen zu den entsprechenden Preisen. Typo3 wird mit verschiedenen Beispielprojekten zum Download angeboten. Einsteiger sollten mit dem Quickstart-Paket anfangen. Fortgeschrittene lernen die Feinheiten mit dem Testsite-Paket. Und wer das gemeistert hat, geht zurück auf Los und baut mit dem Dummy-Paket sein Webprojekt von Null auf.
Steht man mit einem umfangreichen Pflichtenheft vor der Aufgabe, ein CMS auszuwählen, so hat man bei Typo3 die besten Chancen, dass alle Erfordernisse erfüllt werden. Wer sich von dem unübersichtlichen Backend nicht abschrecken lässt, kann jede Menge Funktionen und Module nutzen. Das Programm bietet einen ausgereiften Workflow. Benutzer, Benutzergruppen und Zugriffsrechte können feinkörnig abgestimmt werden. Die Module, Extensions genannt, umfassen unter anderem einen Shop und eine Schnittstelle zum Amazon-Partnerprogramm. Für Community-Builder stehen mitunter Foren und Wikis zur Verfügung. Zur Beschleunigung legt Typo3 bestimmte Datenbanktabellen und PHP-Skripts im Cache ab. Das ist nötig, denn Typo3 ist das langsamste Programm im Test.
Typo3 ist nicht immer kompliziert: Manche Module können das Leben leicht machen. So kann Typo3 Dokumente aus Microsoft Office importieren. Für nicht wenige Firmen gibt dieses Feature den Ausschlag.
Fazit. Wenn Funktionsumfang wichtiger ist als Benutzerfreundlichkeit, dann ist Typo3 das CMS der Wahl.
Ranking: 81%
Internet: typo3.com
Drupal 4.6.1
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Tröpfchen für Tröpfchen wächst das Informationsangebot einer Website nach der Vorstellung des Drupal-Vaters Dries Buytaert von der Universität Antwerpen. Drupal erfordert bei der Installation mehr Handarbeit als die anderen Kandidaten: Die Zugangsdaten zur Datenbank werden nicht in ein Formular eingetragen, sondern müssen direkt in eine Konfigurationsdatei geschrieben werden. Das Gleiche gilt für den Stamm-URL der Website. Nach dieser kleinen Komplikation ist der Rest der Installation im Handumdrehen erledigt. Mit Drupal lassen sich mittelgroße Projekte schnell und einfach realisieren. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass es häufiger eingesetzt wird als Mambo oder Typo3. Eine Referenz ist Spreadfirefox.com.
In vielen Bereichen braucht sich Drupal nicht hinter den größeren Systemen zu verstecken. Für kommerzielle Sites bietet es ein Shop-Modul und Wechselkurse sowie Schnittstellen zu Google Adsense und dem Amazon-Partnerprogramm. Wer eine Community aufbauen will, kann seine Benutzer in Gästebücher, Shoutboxen und Wikis schreiben lassen. Foren und Chats sorgen für den Austausch untereinander. Letztere lassen sich im Veranstaltungskalender ankündigen. Und wenn der Webmaster allen registrierten Benutzern etwas mitteilen will, kann er einen Newsletter verschicken. Ob den Benutzern das gefällt, lässt sich mit dem Umfrage-Modul ermitteln.
Für die Navigation steht neben Menü und Suchfunktion auch eine Sitemap zur Verfügung. Wenn Apaches mod_rewrite-Funktion bereitsteht, kann Drupal zudem statt kryptischer Index-PHP-Fragezeichen-Ungetüme sprechende URLs setzen. Praktisch für größere Projekte ist das »Buch«-Modul. Damit können längere Texte von mehreren Autoren und Lektoren im Team geschrieben, redigiert und freigegeben werden. Alle Texte lassen sich kommentieren und bei Bedarf in frühere Versionen zurückversetzen. Zu den Modulen gehört ein Schutz vor skriptgesteuerten Massenanmeldungen durch Spammer, basierend auf dem Captcha-Prinzip. Das Standard-Template ist laut Validator nicht fehlerfrei. Dafür stehen Komfortfunktionen wie der Wechsel der Schriftgröße per Mausklick als Modul zur Verfügung. Der Vorteil des schlanken Systems zeigt sich bei der Geschwindigkeitsmessung: Drupal ist dopp
elt so schnell wie Mambo.
Fazit. Wem Mambo zu überladen ist, der findet in Drupal ein solides CMS mit vielen klaren und übersichtlichen Templates, das zudem sehr schnell ist.
Ranking: 76%
Internet: drupal.org
Xaraya 1.0.0
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Ursprünglich basierte Xaraya auf Postnuke, hat aber inzwischen nicht mehr viel mit seinem Vorfahren gemeinsam. Als Newcomer kann das Programm nicht so viele Funktionen bieten wie die Kandidaten, die schon 3er- oder 4er-Versionen erreicht haben. Obwohl das Programm insgesamt auf dem vorletzten Platz landet, bietet es einige Funktionen, die sich so in keinem der anderen getesteten CMS-Programme finden. Wie Mambo prüft auch Xaraya bei der Installation zunächst die Systemvoraussetzungen. Aber schon das Setup-Skript liegt mehrsprachig vor und lässt sich mit einem Mausklick auf Deutsch schalten. Einmalig im Testfeld ist der hundertprozentig fehlerfreie Code sowohl im HTML- als auch im CSS-Bereich. Zudem kommt schon das mitgelieferte Standard-Template völlig ohne Tabellen aus. Das Template funktioniert im Internet Explorer genauso gut wie in Firefox. Es bietet zudem Layout-Schnellschalter, mit denen der Benutzer mit einem Klick Farben und Schriftgrößen umschalten kann.
Der mitgelieferte Beispiel-Content erleichtert die Einarbeitung, denn er enthält ausführliche Bedienhinweise. Ebenfalls einmalig im Testfeld ist der HTML-Import, der vor allem Besitzer statischer Homepages interessieren dürfte, die auf ein CMS umsteigen wollen. Diese Funktion versteckt sich in der Standard-Installation im Menü Content, Articles, Import Web Pages. Hier kann von einer Startadresse innerhalb des aktuellen Servers ein kompletter Seitenverbund in einem Arbeitsgang importiert werden. Beginn und Ende des Contents lassen sich durch reguläre Ausdrücke definieren, zudem kann das Import-Modul den HTML-Quelltext nach mehreren frei definierbaren Zeichenfolgen durchsuchen und ersetzen.
Wer wissen will, wie sein Webprojekt beim Publikum ankommt, kann Umfragen durchführen oder Seitenzugriffe zählen. An Letzterem kann man die Benutzer mit Hilfe von Toplisten teilhaben lassen. Artikel können in dem System von Autoren eingereicht und von Redakteuren angenommen oder abgelehnt werden. Die Letztgenannten erblicken das Licht der Web-Öffentlichkeit nie, Erstere nach Freischaltung und bei Bedarf nach Zeitplan. Als Medientypen stehen neben Artikeln unter anderem Dokumente, Reviews, FAQs und Bilder zur Verfügung.
Fazit. Obwohl noch relativ schwach bestückt, glänzt der Newcomer im Test mit einigen Highlights: Die Importfunktion zieht komplette Seitenverbünde ins CMS.
Ranking: 72%
Internet: xaraya.com
CMS Made Simple 0.9.2
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Nach dem Upload der CMS-Dateien lässt sich das Installationsskript problemlos starten. Es prüft die Berechtigungen, fragt die Zugangsdaten zur Datenbank ab, und nach fünf einfachen Schritten ist das CMS fertig eingerichtet. Das Programm verfügt über eine solide Benutzerverwaltung und einen Wysiwyg-Editor. Benutzern können Rollen und fein definierte Rechte zugewiesen werden. Inhalte können von Autoren eingereicht und von Redakteuren redigiert und freigegeben werden. Erst dann erscheinen sie im Web. Damit sind die wesentlichen Elemente für die Pflege statischer Webseiten im Team gegeben. CMS Made Simple erzeugt validen Code. Sowohl HTML als auch CSS durchlaufen die Prüfungen fehlerfrei. Da Programm kommt aber nicht ohne Tabellen aus. Es kann Webseiten für den Druck aufbereiten und RSS-Feeds verarbeiten. Neue Seiten werden automatisch ins Menü aufgenommen. Man muss lediglich definieren, an welcher Stelle im Dokumentenbaum der neue Inhalt eingefügt werden soll. Zur Navigation steht nur das Menü zur Verfügung, Suchfunktionen oder Sitemaps sucht man vergeblich.
Zur Weiterentwicklung seines Programms stellt der Autor eine API für neue Module zur Verfügung. Auf dieser Basis sind unter anderem Module für Besucherstatistiken, ein Veranstaltungskalender, ein Gästebuch und FAQ-Listen entstanden. Andere Module betten Fremdanwendungen in das CMS ein, verändern E-Mail-Adressen auf den Webseiten, um sie vor Spammern zu schützen, oder zeigen zufällige Bilder an. Kleine PHP-Skripts können einfach im Admin-Interface von CMS Made Simple in ein Formular eingetragen werden und sind daraufhin sofort ins CMS integriert. ICQ-Benutzer können ihren Online-Status auf der Webseite anzeigen lassen. Ein eingebauter Dateimanager sorgt für Up- und Downloads.
CMS Made Simple beruht auf der Template-Maschine Smarty (smarty.php.net), die für die Trennung von Inhalte und Layout zuständig ist. Jeder Inhalts-Seite wird ein eigenes Template zugewiesen. Zusätzlich zum Template kann ein Stylesheet zugewiesen werden. Wer Javascript verwenden will, muss es in spezielle Tags einschließen, damit die Smarty-Engine von CMS Made Simple es nicht ausfiltert.
Fazit. CMS Made Simple ist ein viel versprechender Ansatz für ein besonders einfaches Content-Management-System. In der vorliegenden Version ist das Programm aber noch nicht ganz ausgereift.
Ranking: 54%
Internet: cmsmadesimple.org
Empfehlung der Redaktion
Content-Management-Systeme auf Open-Source-Basis
Mambo 4.5.2
Der Testsieger lässt sich schnell, einfach und problemlos auf einem Shared-Hosting-Account mit PHP und MySQL installieren. Zudem bietet das Programm gute Templates und ausgereifte Redaktions-Funktionen. Als einziger Kandidat kann Mambo Webseiten ohne Aufwand in PDF-Dateien umwandeln. Für die Redaktionsarbeit ist ein gutes Set an vordefinierten Benutzer-Rollen vorhanden, weitere können beliebig definiert werden.