Musik-Verleger: Downloads sind nicht der Grund für fallende CD-Verkäufe

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Immer wieder werden Musikmanager zitiert, die über Downloads wehklagen – oder Nutzer, die über mangelnde Kundenfreundlichkeit der Musiklabels klagen. Wenn einer den Mund richtig aufmacht, ist es meist ein Australier: Phil Tripp, Herusgeber des Australasian Music Industry Directory” meint ganz einfach, es handele sich um die Nachwirkungen der zahlreichen Zusammenschlüsse und Restrukturierungen der Musikkonzerne.

Die vorliegenden Zahlen würden zeigen, dass die Verkäufe von CDs, Vinyl-Platten, Kassetten und Musik-DVDs um 7,54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fielen. “In den letzten fünf Jahren sank die Zahl der großen Musiklabels von 6 auf 4, seit 2000 ist die Hälfte des Personals entlassen worden, die Hälfte der Künstler bekam keine Verträge mehr und die Veröffentlichungen sind um ganze 450 Prozent gesunken”, erklärt Tripp. Außerdem hätten die verbliebenen Unternehmenm 40 Prozent weniger für Anzeigen und Marketing-Aktionen ausgegeben und ihre Produkte durch Kopierschütze und fehlende Online-Angebote vom Kunden selbst ferngehalten.

“In vielen Ländern verklagen sie sogar ihre Kunden”, beklagt der Industrie-Isinder gegenüber der Tageszeitung Sidney Morning Herald. “Welche anderen Geschäftsmodelle kennen Sie, bei denen Sie durch Konsolidierung nach Fusionen und derartige ‘Strategien’ den Verkauf noch ankurbeln können – und so die Fusionskosten wieder hereinbekommen?”, fragt Tripp verächtlich.

Zu guter letzt verachtet er seine eigene Industrie dafür, dass sie die Downloads der Stücke verantwortlich macht, wo doch der eigentliche Grund schlichtweg die Konsolidierung der Branche sei. (mk)

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