AVDC-Aktion: Pimp My Comp
AVDC rüstet PCs auf

KomponentenWorkspace

Pimp My Comp

AVDC-Aktion: Pimp My Comp

AVDC recherchiert, fotografiert und schreibt nicht nur für seine Leser, sondern schuftet auch für sie. Pimp My Comp heißt die Aktion, bei der die Redaktion jeden Monat einen ausgedienten PC in einen flüsterleisen, bärenstarken und fernbedienbaren Mediacomputer umbaut. Voraussetzung ist eine Bewerbung mit Beweisfoto und das gewisse Etwas, damit ein Kandidat wie der alte 19-Zoll-Rechner im Bild unsere Werkstatt erreicht.
Bereits bei der Auswahl aus den zahlreichen Einsendungen wurde klar: Von den vorhandenen Komponenten würde nicht viel übrig bleiben. Um den Anforderungen eines wohnzimmertauglichen PCs mit EAF (Ehefrauen-Akzeptanz-Faktor) gerecht zu werden, braucht es neue Komponenten und eine bessere Optik. Leser Michael Stahl aus Köln freute sich riesig, als er den verheißungsvollen Anruf bekam, und verpackte sein gutes Stück sicher in einer monströsen Kiste. In der Zwischenzeit liefen in der Redaktion die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Paketdienst wurde beauftragt, den Rechner in Köln abzuholen, die Hardware bestellt und erste Überlegungen bezüglich der optischen Veränderungen wurden angestellt.

Vorraussetzungen

AVDC-Aktion: Pimp My Comp

Als dann ein paar Tage später das große Paket eintraf, waren alle schnell der Meinung, mit einer einfachen Lackierung sei es hier nicht getan. Man müsste schon etwas Besonderes mit dem schweren und großen Gehäuse im Netzwerkschrankformat anstellen. Nachdem Michael uns hier absolut freie Hand lassen wollte, kam die Idee auf, das Gehäuse vollkommen zu verspiegeln. Da der Rechner zusätzlich zur Fernbedienung ein Display zur Steuerung bekommen sollte, wollten wir noch einen Schritt weiter gehen und einen Spiegel einsetzen, der durchscheinend ist.

Die Altlasten
Also alte Hardware wie Mainboard mit 900er-Celeron, GeForce-2-AGP-Grafikkarte, 40er-IDE-Platte, 24fach-CD-Brenner und 300-Watt-Netzteil ausgebaut. DVD-Brenner, Frontpanel und Display provisorisch eingesetzt und das Gehäuse ausführlich vermessen. Weitere Überlegungen führten dazu, die vorhandenen Schalter, Taster und LEDs für Power und Harddisk durch Elemente zu ersetzen, die zur Spiegeloberfläche passen. Bei Conrad gibts dazu passende Taster aus Edelstahl. Die LEDs wandern hinter die Frontblende (der Spiegel ist ja durchscheinend). Mit einer technischen Zeichnung unterm Arm ging es dann ab zum Glaser, um die benötigten Teile (zum Schluss waren insgesamt 16 nötig) aus 3 Millimeter starkem so genanntem Spionspiegel zuschneiden zu lassen.

Bild: Passend zum Media-PC liefert Logitech die schöne Funktastatur- und -Lasermaus-Kombi im Wert von 100 Euro. Fernbedienung und Betriebssystem im Wert von 150 Euro kommen von Microsoft. Den Surround-Kopfhörer im Wert von 40 Euro stiftet der E-Commerce-Spezialist Alternate. Die Webcam hat einen Wert von 80 Euro und kommt vom Software- und Zubehör-Versandhändler Pearl.

Spycomp

AVDC-Aktion: Pimp My Comp

Nun hatte das Projekt auch endlich seinen Namen: Spycomp. Redakteur Daniel Schräder, der mit seinen Elektronikkenntnissen dafür sorgt, dass eine kleine Schaltung mit Optokoppler für die extrem hellen LEDs (Ersatz für Power- und Harddiskanzeige) das Mainboard nicht zerstört, hatte auch gleich noch eine coole Idee: Als Spycomp braucht das Gerät eine eingebaute Webcam. Ralph hatte aus einem früheren Test noch eine per Software dreh- und schwenkbare USB-Kamera im Schrank. Also schnell den Anbieter angerufen und die Sache klar gemacht. Die Kamera sitzt nun direkt hinter der Frontblende, da wo vorher zwei lärmende 80-mm-Gehäuselüfter ihren Dienst verrichteten. Deren Job übernimmt nun ein mit 1200 Umdrehungen pro Minute unhörbar laufender Lüfter.
Damit der Lüfter an der linken Seitenwand platziert werden konnte und die Kamera ein ungestörtes Sichtfeld nach vorn hat, musste das Gehäuse bearbeitet werden.

Das PMC-Team
Mit einem Dremel ausgerüstet, entfernte die PC-Creativ-Gruppe des Moosacher Gymnasiums unter Zuhilfenahme zahlreicher Trennscheiben die störenden Metallteile. Kurzzeitig hörte es sich in unserem Testlabor an wie in einer Autowerkstatt. Nachdem er sauber entgratet, von Metallspänen und Staub befreit war, ging es an die Inneneinrichtung des Spycomp. Das Mainboard bekam seinen Prozessor und der seinen riesigen passiven Kühler. Nach dessen Einbau ins Gehäuse strömt die Kühlluft nun direkt über den Chipsatz zum passiven Heatpipe-Kühler der CPU.

Platz im PC

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Aufgrund der guten Platzverhältnisse im geräumigen Gehäuse ist für ausreichend Luftfluss gesorgt. Das 450-Watt-Netzteil verrichtet seinen Dienst ebenfalls passiv. Wenn es trotzdem mal wirklich heiß hergeht, lässt sich der im Netzteil eingebaute Lüfter per Hand oder Automatik hinzuschalten. Die Grafikkarte kommt trotz guter Leistungswerte ebenfalls ohne Lüfter aus.
Die alten Leitungen der Original-Schaltelemente wurden entfernt und an die neuen Edelstahltaster angelötet. Die hellen LEDs für Power und Harddisk wanderten in neu gebohrte Löcher hinter die Frontblende, damit sie von außen nur sichtbar sind, wenn sie angesteuert werden. Zur Sicherheit bekamen sie die bereits erwähnte Optokoppler-Zusatzschaltung. Der DVD-Brenner, die 300er-S-ATA-Festplatte, das Display und das Frontpanel mit Audio-, USB-, Firewire- und S-ATA-Anschlüssen sowie Kartenleser kamen in den Laufwerkskäfig und wurden verkabelt. Frontpanel und Webcam benötigen eine ganze Reihe interner USB-Anschlüsse. Deshalb musste zusätzlich eine Karte mit USB-Hub eingebaut werden, da die vorhandene Zahl der Mainboardanschüsse beziehungsweise deren Art nicht ausreicht.

Bild: Semi-Fanless 450 von silent systems

Arbeitsaufwand

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Kaum waren diese Arbeiten erledigt, trafen die zugeschnittenen, gebohrten und geschliffenen Spiegelteile ein. Erstes »Probeliegen« endete erschreckend: Die Teile der Frontblende mit den Löchern für Lautstärkeregler, der Auswurftaste für die CD-Schublade sowie dem Taster passten nicht. Auch das Bohrloch für die Gehäuseschraube zum Verschließen des Deckels fehlt. Zeichnungen hervorgekramt und nachgemessen: Bis auf einen vergessenen kleinen Ausschnitt am oberen Rand der linken Blende o.k. Das anschließende Nachmessen der zugeschnittenen Spiegelteile ergab Ungereimtheiten. Also ab mit dem Rechner zum Glaser. In Zusammenarbeit entstanden dort am nächsten Morgen die Teile noch einmal neu. Sorgfältig verpackt, ging es anschließend wieder zurück ins AVDC-Labor. In einer insgesamt 14-stündigen Aktion wurden nun die Spiegelteile mit dem Gehäuse mittels eines klar trocknenden Spezialklebers verklebt. Zwischendrin mussten immer wieder Trockenpausen eingelegt werden, bevor das Gehäuse gedreht oder gekippt werden konnte, um die anderen Seiten zu verspiegeln.

Cooles Design
Nach einer Nacht Trockenzeit dann der spannende Moment: Trotz noch vorhandener zahlreicher Fingerabdrücke und Schlieren ist die einhellige Meinung der Redaktion: Der Spycomp sieht einfach geil aus. Selbst unsere weiblichen Redaktionsmitglieder sind hingerissen. Also Software installiert und einen 24-Stunden-Burn-in-Test durchgeführt.
Alles bestens: Der Rechner hat eine Superpower und ist nahezu unhörbar sieht man einmal vom Klassesound des 7.1-Lautsprechersystems ab. Ganze zwei Stunden benötigt das abschließende Putzen und Polieren, bevor das kostbare Stück zu unserem Fotografen geht.< br/>Zwei sorgfältig verpackte Riesenpakete machen sich nun auf den Weg nach Köln. Wir wünschen Michael und seiner kleinen Familie viel Spaß mit ihrem »neuen« Media-PC.

Hardware & Sponsoren

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1 Mainboard + Prozessor + Kühler + Speicher:
Intel D925XCV + Pentium 4 3,4 GHz + Scythe NCU-2005 + Samsung DDR2 PC533/4200 Den 3,4 GHz schnellen Pentium-4-Prozessor sowie das dazu passende Mainboard im Gesamtwert von 450 Euro stellt Intel (www.intel.de) zur Verfügung. Den passiven Prozessorkühler im Wert von 80 Euro liefert die Firma Scythe (www.scythe.co.jp/de/). Die beiden 533 MHz schnellen DDR2 Speichermodule mit insgesamt 2 GByte haben einen Gesamtwert von 300 Euro. Sie kommen direkt von Samsung Electronics (www.samsung.com/eu/).

2 Soundsystem: Teufel Concept G THX 7.1
Kraftvollen THX-zertifizierten Surroundsound aus acht Lautsprechern bietet das 400 Euro teure Soundsystem vom Lautsprecherspezialisten Teufel (www.teufel.de).

3 Festplatte: WD3200JD
Die 320 GByte fassende S-ATA Festplatte im Wert von 170 Euro kommt von
Western Digital (www.westerndigital.de).

4 Grafikkarte + TV-Karte: MSI NX6600 + Hauppauge WinTV-HVR 1100
Die PCI-Express-Grafikkarte mit GeForce 6600 Chipsatz und 256 MByte Video-RAM unterstützt DirectX 9, bietet VGA-, DVI- und TV-out-Anschluss. Trotz hoher Performance ist sie bereits herstellerseitig passiv gekühlt. MSI (www.msi-computer.de) stellt die Karte im Wert von 140 Euro zur Verfügung. Die für die MCE 2005 geeignete Hybrid-Fernsehkarte im Wert von 100 Euro stammt von Hauppauge (www.hauppauge.de). Sie ist sowohl für Analog-TV via Antenne oder Kabel als auch für DVB-T geeignet.

5 DVD-Brenner + Frontpanel mit Kartenleser + Display mit Lautstärkeregler:
Pioneer DVR-109XL + ICY BOX IB-851 + iMON VFD Der 80 Euro teure Double-Layer-Brenner ist auch für die neuen Minus-DL-Medien geeignet. Er wird von Pioneer (www.pioneer.de) bereitgestellt. Das Frontpanel im Wert von 35 Euro bringt S-ATA-, USB-, Firewire- und Soundanschluss nach vorn. Der 16-in-1-Kartenleser springt auf Knopfdruck heraus und wird so zum mobilen Lesegerät. Das Panel stellt die Firma Raidsonic (www.raidsonic.de) zur Verfügung. Das 90 Euro teure Display kommt von Soundgraph (www.soundgraph.com). Es zeigt monitorunabhängig den Systemstatus, einen grafischen Equalizer, Medieninfos und andere Informationen.

6 Netzteil:
Semi-Fanless 450 Das 450-Watt-Netzteil liefert lautlose Power. Wirds ein wenig zu warm, schaltet sich einfach der Lüfter manuell oder im Automatikmodus hinzu. Das Netzteil im Wert von 220 Euro kommt von silent systems (www.silentmaxx.de).

7 Tastatur/Maus + Fernbedienung/Mediacenter + Kopfhörer + Webcam:
Logitech Cordless Desktop MX3100 + IR-Fernbedienung MCE2005/Windows XP Media Center Edition 2005 + Zalman ZM-RS6F 5.1 + C6nnectec Robocam Passend zum Media-PC liefert Logitech (www.logitech.de) die schöne Funktastatur- und -Lasermaus-Kombi im Wert von 100 Euro. Fernbedienung und Betriebssystem im Wert von 150 Euro kommen von Microsoft (www.microsoft .de). Den Surround-Kopfhörer im Wert von 40 Euro stiftet der E-Commerce-Spezialist Alternate (www.alternate .de). Die Webcam hat einen Wert von 80 Euro und kommt vom Software- und Zubehör-Versandhändler Pearl (www.pearl.de).

Schrott her!

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Nur wer mitmacht, hat die Chance, seine ausgediente Kiste in einen flüsterleisen, bärenstarken und fernbedienbaren Media-PC verwandeln zu lassen.

Ralph Novak ist der wohl einzige Schrauber auf der Welt, der in Anzug und Krawatte schrottreife Computer in Einzelteile zerlegt, um sie zusammen mit einer Gruppe Münchner Gymnasiasten in beneidenswerter Ruhe endgültig salonfähig zu machen. Die Gruppe belegte vor Kurzem im bundesweiten Prjekt JUNIOR unter dem Leitsatz »Schüler als Manager« mit ihrer Firma Creative-PC in Bayern den dritten Platz. Alles, was Sie tun müssen: sie überzeugen. Sobald die Schrauber Gefallen an Ihrer Bewerbung finden und das beigefügte Bild vom hoffnungslosen Zustand Ihres nachweislich noch funktionierenden PCs sie zu Tränen rührt, haben Sie gute Chancen auf den Telefonanruf des Jahres, und das Unglaubliche geschieht. Ihr antiker Stromfresser wird abgeholt, nach allen Regeln der Kunst umgebaut, von innen, außen oben und unten fotografiert, bis in alle Einzelteile beschrieben und in unserem einzigartigen Computer-magazin für digitale Unterhaltung veröffentlicht. Anschließend erhalten Sie ihn zurück und erzählen allen Freunden, was AVDC für Sie geleistet hat.
Schicken Sie uns dazu einfach eine E-Mail an avdc@vnu.de mit Ihrem Namen und einer Kurzbeschreibung zu Ihrer Person. Um uns die Vorbereitungen zu erleichtern, bitten wir Sie um Infos zu Ihrem Computer: Gehäusetyp (Tower, Big, Midi, Mini, Desktop oder Barebone), Prozessor (Typ, Speed), Grafiksystem (PCI, AGP, PCIe), CD oder DVD-Brenner, Festplattentyp und -größe. Zudem brauchen wir ein Foto Ihres PCs und die Angabe, welche Farbe Sie sich für ihn wünschen. Damit wir einen Abholtermin vereinbaren können, benötigen wir auch Ihre Telefonnummer. Alternativ zur E-Mail können Sie uns auch einen Brief an folgende Anschrift schicken:

VNU Business Publications Deutschland GmbH
Redaktion AVDC
Stichwort »Pimp My Comp«
Riesstraße 25, Haus C
80992 München

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