AMD: Sockel-754-Sempron
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Produktbezeichnung ändert sich nicht

AMD: Sockel-754-Sempron

Bei Einführung der ersten Athlon-64-Prozessoren mit 64-Bit-Erweiterungen im Herbst 2003 hat AMD noch laut die Werbetrommel geschlagen. Fast heimlich dagegen bringt AMD die AMD64-Technik nun auch bei den günstigen Sempron-CPUs für Einsteiger- und Büro-PCs. Nicht einmal die Produktbezeichnung ändert sich bei den
neuen Sempron-Modellen, die neben 32-Bit-Code jetzt auch mit zukünftigen 64-Bit-Programmen zusammenarbeiten.

Da alle Sockel-754-Sempron-Modelle zunächst in beiden Versionen verfügbar sind, ist für den Käufer nicht sofort erkennbar, ob er noch ein älteres Modell ohne AMD64-Technik oder eines der neuen 64-Bit-Modelle kauft. Doch selbst wer eine Investition in einen günstigen Rechner plant, will doch sicherstellen, dass seine Hardware auch Ende nächsten Jahres noch mit der 64-Bit-Variante des kommenden Windows Vista zusammenarbeitet.

Zudem kommen neben der 64-Bit-Technik bei den neueren Modellen auch die SSE3-Befehlsatzerweiterungen hinzu und Verbesserungen an der Leistung und Kompatibilität des in der CPU integrierten Speichercontrollers. Damit lassen sich jetzt beispielsweise im selben Speicherkanal RAM-Module unterschiedlicher Größe einsetzen. Es lohnt also der Blick auf die Spezifikationen. Und das nicht nur beim Sempron, sondern auch beim Athlon 64: Mit dem Wechsel vom Winchester- (D-Stepping) zum Venice-Kern (E-Stepping) gibt es bei den 64-Bit-CPUs ebenfalls SSE3-Support und den optimierten Speichercontroller.

Stepping selbst erkennen

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Entscheidend für die 64-Bit-Funktionen ist das Stepping der CPU: Damit wird der Entwicklungsstand des Produktionsprozesses angegeben. Erst die Semprons, die auf dem E-Stepping (Palermo-Kern) beruhen, bieten 64-Bit- und SSE3-Support. Die CG- und D0-Modelle sind noch reine 32-Bit-Rechner.

Über die OPN (Ordering Part Number) lässt sich das Stepping einer AMD-CPU ermitteln. Diese ist auf dem Heatspreader des Prozessors eingestanzt (siehe Bild oben) und findet sich auch auf der Verpackung. Wichtig sind die letzten zwei Ziffern: Die Endung BO steht bei den Semprons für das neue E3-, BX für das E6-Stepping (siehe Tabelle unten). Die Endung BA weist auf das D0-Stepping ohne 64-Bit-Unterstützung hin.

Ist der Prozessor bereits im PC eingebaut, lässt sich die Revisionsnummer auch per Software auslesen. Dazu dienen beispielsweise die Tools CPU-Z 1.3 (www.cpuid.org) und WCPUID 3.3 (www.h-oda.com).

Dual Core mit halbem Cache

AMD: Sockel-754-Sempron

Einen neuen Prozessor-Kern gibt es auch beim Dual-Core-Athlon-64: Erstmals steht der Athlon 64 X2 3800+ mit dem neuen Manchester-Kern zum Test bereit. Gegenüber den bereits bekannten Toledo-Modellen Athlon 64 X2 4800+ und 4400+ verfügt der 3800+ über einen kleineren L2-Cache von 512 anstatt 1024 KByte pro Core. Im direkten Vergleich mit einem auf die gleiche Taktrate von 2,0 GHz herabgetakteten Athlon 64 X2 4800+ verliert der 3800+ damit etwa drei bis acht Prozent an Leistung.

Das kann sich durchaus bemerkbar machen, dafür ist der Preis attraktiv: Mit rund 380 Euro kostet der Athlon 64 X2 3800+ etwa gleich viel wie die Dual-Core-CPU Pentium D 830 von Intel bietet aber höhere Leistung (siehe Benchmarks Seite 31).

64 Bit auch bei Intel Celerons

AMD: Sockel-754-Sempron

Auch Intel gibt seinen Budget-Prozessoren der Celeron-Linie und den Pentium-4-CPUs der 500er-Serie jetzt 64-Bit-Technik mit. Anders als AMD wird das in der Produktbezeichnung klar deutlich. Bei den 64-Bit-CPUs zeigt die Modellnummer die nächsthöhere Zahl zur identischen 32-Bit-Ausführung. Aus dem Pentium 4 520 wird damit etwa der Pentium 4 521 und aus dem Celeron 345 der Celeron 346. Eine komplette Liste der Modelle findet sich auf dem Poster, das dieser Ausgabe von PCpro beiliegt. Der Preisaufschlag für die 64-Bit-Ausführung liegt bei rund 10 bis 15 Euro.

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