Hardware-Lexikon
Intel-Plattform: Der Wegweiser
Der Sockel 775
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Intel bietet verschiedenste CPUs an, aber wenigstens beim Sockel ist die Wahl einfach: Der 478er-Sockel ist ein Auslaufmodell und daher nicht mehr interessant. Systeme auf dieser Basis sollten nur aufgebaut werden, wenn man einen Pentium 4 für Sockel 478 unbedingt weiter benutzen will oder für einen neuen PC ein extrem knappes Budget zur Verfügung steht.
Denn sogar die neuen Celeron-Prozessoren mit der 64-Bit-Unterstützung EM64T bringt Intel nur noch für den Sockel 775 auf den Markt. Kompliziert wird das Ganze durch die verschiedenen Intel-Prozessoren, die zwar alle für den Sockel 775 ausgelegt sind, aber je nach Baureihe sehr spezielle Anforderungen an den Mainboard-Chipsatz haben.
Nicht mit jedem!
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Besonders anspruchsvoll in Sachen Chipsatz ist der 1100-Euro-Prozessor Pentium Extreme Edition 840. Die Dual-Core-CPU mit Hyperthreading läuft derzeit nur auf Mainboards mit Intel-955X-Chipsatz und der Intel Edition von Nvidias Nforce 4 SLI. Auch der »kleine« Dual-Core-Prozessor Pentium D läuft nicht auf älteren Intel-Chipsätzen aus der 915er-Familie. Für ihn hat Intel den 945P oder den 945G mit integrierter Grafik als Plattform vorgesehen. Die im 945G integrierte Grafik reicht zwar für Spiele kaum aus, wird aber im Gegensatz zu der des Vorgängers 915G die Transparenzeffekte der Windows-Vista-Oberfläche unterstützen.
Für Upgrade-Aktionen von älteren Plattformen eignen sich Boards auf Basis aktueller Intel-Chipsätze nur bedingt: Sie benötigen DDR2-Speicher und verfügen nur über einen IDE-Anschluss für optische Laufwerke. Die anderen vier Laufwerksanschlüsse sind für Serial-ATA-Platten ausgelegt. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Mainboards mit Intel-Chipsätzen der 9er-Serien, die mit zusätzlichen IDE-Chips bestückt sind. Im Gegensatz zum Intel 945 unterstützt der 915er neben DDR2-Speichern auch DDR-SDRAM. Daher findet man einige Boards, die beide Speichertypen aufnehmen oder sogar nur mit DDR400-Speichern bestückt werden können. Der Preis für 915er-Boards liegt im Schnitt etwa 30 Euro unter dem der Platinen mit Intels 945er-Chipsätzen.
SLI und Extreme Edition
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Mit der Intel Edition des Nforce 4 SLI von Nvidia können auch auf Mainboards für Intel-CPUs zwei Grafikkarten gemeinsam für eine schnelle 3D-Grafik sorgen. Mit dem brandneuen Nforce SLI X16 stehen für beide Karten sogar je 16 PCI-Express-Lanes zur Verfügung, da die zweite Karte über die Southbridge angebunden ist. Der Nvidia-Chip unterstützt durch seinen 1066-MHz-FSB auch den Pentium 4 Extreme Edition mit einem Prozessorkern.
Mit dem 945 und dem 955X stehen zwei weitere Chipsätze für den Extreme Edition bereit, der als Spiele-CPU mit AMDs FX-57 konkurriert und mit 1000 Euro ähnlich teuer ist. Bisher kam nur der auf wenigen Boards verwendete 925XE-Chipsatz mit dem schnellen FSB des Pentium 4 EE zurecht.
Verwirrspiel beim Pentium 4
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Klärung verdient die Namensgebung der Pentium-4-Prozessoren für den Sockel 775: Derzeit gibt es die 600er-Serie mit 2 MByte Level-2-Cache und die 500er-Serie mit 1 MByte des schnellen Pufferspeichers. Während alle 600er-CPUs 64-Bit-fähig sind, ist das nur bei 500er-CPUs der Fall, deren Typenbezeichnung mit der Ziffer »1« endet. Die Ziffer davor gibt nach einer Intel-eigenen Nomenklatur die Taktrate an. Die Ziffer »6« steht etwa für 3,6 GHz. Ein Pentium 4 561 arbeitet also mit 3,6 GHz, verfügt über 1 MByte Level-2-Cache und beherrscht Intels 64-Bit-Implementierung EM64T. Beim Celeron D steht eine »6« am Ende der Typenbezeichnung für die 64-Bit-Fähigkeit. Die 600er-Serie wird gegen Ende des Jahres auf den neuen 65-Nanometer-Core »Cedar Mill« umgestellt. Die Namensgebung der Serie wird dann ebenfalls auf »1« enden.
Eine »2« am Ende der Typenbezeichnung wird Intels Virtualisierungstechnologie bezeichnen, die auch in den Startlöchern steht. Diese Technologie ermöglicht das gleichzeitige Ausführen mehrerer Betriebssysteme mit Unterstützung des Prozessors.