Banken verschweigen echte Zahl der Phishing-Opfer

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Wie das Fernsehmagazin Plusminus auf Basis von Polizeiberichten herausgefunden hat, ist die Zahl der Betrugsopfer durch Phishing-Mails in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Alleine die Polizei in Berlin bearbeitet seit Jahresbeginn rund 250 Fälle, in denen den Online-Banking-Kunden die Konten geplündert wurden. Der Frankfurter Kriminalhauptkommissar Gerhard Götz nennt die Entwicklung eine Lawine. Man bekomme mittlerweile fast täglich eine Anzeige, die Ermittlungen seien jedoch durch das Verschleiern der Identität der Absender extrem schwierig. Eine neue Masche, mit der seit Juni Jobsuchende als Finanzagenten missbraucht würden, bereite ihm besondere Sorge.

Die Masche ist einfach: Arbeitslose werden gezielt mit Stellenangeboten angelockt, etwa als “Finanzagent”. Dies heißt für die Betrüger jedoch, dass der Arbeitslose quasi als Geldwäscher agiert. Er muss Geld von “abgephishten” Konten an “Agenten” überweisen. Diese Nutznießer des Phishing-Raubzugs bleiben so unerkannt und leiten die Beträge als Bar-Anweisung zumeist an osteuropäische Adressaten weiter. Die ahnungslosen Geldüberweiser müssen jedoch für den entstandenen Schaden aufkommen, denn sie sind immerhin als Empfänger des gestohlenen Geldes ausfindig zu machen.

Die Staatsanwaltschaften klagen über das abwiegelnde Verhalten der Banken. Der Zentrale Kreditausschuss will auch auf Anfragen von Journalisten keine Zahlen nennen. In offiziellen Statements heißt es nur: “Das Online-Banking ist sicher, wenn man seinen Computer richtig schützt.”

Ausführliche Informationen sendet das Magazin am heutigen Dienstag.Abend um 21:55 in der ARD. (mk)

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