Der Profi-Tiip für ein kaputtes Bios
Defektes Bios retten

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Bios-Update läuft schief

Der Profi-Tiip für ein kaputtes Bios

Selbst ausgemachte PC-Profis beschleicht bei einem Bios-Update immer wieder ein flaues Gefühl. Denn wenn man auf das Bios-EEPROM ein fehlerhaftes Update geflasht hat oder der Schreibvorgang unterbrochen wurde, dann geht erst mal gar nichts mehr. Aber manchmal kommt man trotz des Risikos um ein Bios-Update nicht herum, etwa vor einem Prozessor-Upgrade oder weil das aktuelle Bios gravierende Fehler aufweist, die in einer neuen Bios-Version behoben sind.

Läuft ein Bios-Update tatsächlich schief, dann hat man mehrere Möglichkeiten, sein Mainboard trotzdem wieder in Gang zu bringen. Besitzer eines Mainboards mit einem Dual-Bios oder einer Bios-Wiederherstellungsfunktion haben Glück. Denn damit lässt sich das System ohne viel Aufwand und innerhalb kürzester Zeit wieder zum Laufen bringen. Mainboards mit zwei Bios-Chips gibt es beispielsweise von Gigabyte und Albatron.

Daneben besteht noch die Alternative, den Speicherbaustein auszubauen und an einen Brennservice wie www.bios-info.de oder www.jumperz.de zu schicken. Dieser beschreibt ihn dann für rund 10 Euro mit einem funktionsfähigen Bios. Der Vorteil solcher Dienstleister ist, dass sie auch mit dem Mainboard fest verdrahtete Speicherbausteine auslöten und beschreiben sowie im Fall eines defekten Bausteins gleich Ersatz liefern. Daneben gibt es noch die dritte Möglichkeit, in einen EEPROM-Brenner zu investieren und damit den Chip mit dem richtigen Bios zu beschreiben.

Rettung mit zweitem Mainboard

Der Profi-Tiip für ein kaputtes Bios

Wer eine ruhige Hand und gute Nerven hat, kann das »defekte« Bios in ein anderes Mainboard einsetzen und dort aktualisieren. Sinnvoll ist es, für die Rettungsaktion einfach einen zweiten Rechner zu nutzen. Das andere Mainboard muss den gleichen EEPROM-Sockel aufweisen, außerdem benötigen Sie ein IC-Ausziehwerkzeug. Achtung: Sichern Sie vorher alle wichtigen Daten.

Schalten Sie den als EEPROM-Brenner dienenden Zweitrechner ein und bauen Sie dessen Bios-Chip im laufenden Betrieb mit dem IC-Ausziehwerkzeug aus. Jetzt setzen Sie den totgeflashten Chip ein und beschreiben ihn mit den richtigen Bios-Informationen. Zuvor müssen Sie den Bios-Schreibschutz entweder eine Steckbrücke auf der Platine oder eine Option im Setup deaktivieren. Als Update-Programm empfiehlt sich das kostenlose DOS-Programm Uniflash.

Bricht das Bios-Update mit der Fehlermeldung »Chipset/Flash part isnt available« ab, hat Uniflash den Speicherbaustein nicht erkannt. Kein Grund zur Panik: In diesem Fall können Hersteller und Typnummer vom EEPROM abgelesen werden. Starten Sie Uniflash mit dem Parameter -chiplist und suchen Sie den entsprechenden vierstelligen Hexadezimalcode in der Liste der unterstützten Speicherbausteine. Anschließend geben Sie den Befehlsstring für das Bios-Update erneut ein und ergänzen ihn um den Parameter -force xxxx die x-Zeichen stehen für den zuvor ermittelten vierstellige Code.

Ist der Flash-Vorgang beendet, wird der als EEPROM-Brenner dienende Rechner ausgeschaltet. Bauen Sie jetzt das frisch geflashte Bios wieder aus und setzen Sie den eigentlich zum Board des Rechners gehörenden Baustein ein. Das vorher nicht mehr funktionsfähige Board sollte nun mit dem neu beschriebenen Bios-Chip problemlos starten.

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