UN, EU und USA rangeln um Internet-Kontrolle

Netzwerke

Natürlich wurde das System in den USA entwickelt, gebaut und wird nach wie vor von dort überwacht (von ICANN), wenn auch einige der Server in der Welt verteilt sind. Offensichtlich gefällt es aber immer weniger Staaten, das sie davon abhängig sind – und fordern deshalb Mitbestimmung ein. Das sieht die Bush-Regierung ganz anders und ließ verkünden: “Die Root-Server gehören uns! Und wir behalten sie auch!”.

Postwendend haben die Vereinten Nationen das Thema auf die Tagesordnung ihrer Internationalen Gespräche nächsten Monat in Tunesien gesetzt. Das Ziel: Die UN soll die kritische Internet-Infrastruktur kontrollieren.

EU-Bürokraten denken derweil laut darüber nach, ob man sich nicht einen rein europäischen Ableger des Internets leisten könne und wolle – um die europäische Kommunikation auch bei einem Totalausfall der US-Infrastruktur aufrecht zu erhalten.

Ausgelöst wurde das internationale bedenken wohl vom amerikanischen Commerce Department. Die Regierungsbehörde bat ICANN neulich in eindringlicher Form, doch bitteschön den Plan für eine Porno-Domain nochmals gründlich zu überdenken. ICANN hat noch nicht entschieden, aber diesen ersten Sündenfall der Einflussname gleich öffentlich gemacht. (rm)

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