HDTV startet in Deutschland ohne Settop-Boxen zum Empfang
Es fehle an tauglichen Settop-Boxen, um das Programm anschauen zu können, so Spiegel Online. “Die Boxen sind nicht pünktlich zum Start der Sender verfügbar”, sagte Christian Garres, Sprecher der ProSieben-Sat.1-Gruppe zu Spiegel online. “Uns wurde aber von den Decoderherstellern versichert: Ja, ja, wir kriegen das schon hin.”
Offenbar hätten die Hersteller der Boxen, so das Magazin, die technischen Probleme nicht rechtzeitig in den Griff bekommen. Denn die Chips in den Decodern müssten deutlich mehr Rechenarbeit leisten als in aktuellen Satellitenboxen. Die HD-Videodaten sind wesentlich stärker komprimiert – statt MPEG-2 kommt H.264 zum Einsatz. Weil die beiden HD-Sender zudem das neuartige Modulationsverfahren DVB-S2 nutzen, scheiterten selbst hochgerüstete PC am neuen Fernsehzeitalter. Satellitenkarten für DVB-S2 seien im Handel noch nicht erhältlich.
Der für heute geplante Programmstart sei aber auch aus einem anderen Grund eine Mogelpackung. Inhalte in hoher Auflösung – beide Kanäle arbeiten mit 1920 mal 1080 Bildpunkten -, werde es zumindest heute nicht geben. Stattdessen nehmen die Sender ihr herkömmliches Material in PAL-Auflösung (720 mal 576) und skalieren es auf HD hoch. Sat.1 HD und ProSieben HD entsprechen inhaltlich dem Programm von Sat.1 und ProSieben. Wenn Filme auch als HD-Version verfügbar sind, sollen sie in hoher Auflösung gesendet werden – so das vage Versprechen.
Den Durchbruch für HDTV erhoffen sich die Verantwortlichen spätestens bei der Fußball-WM 2006, die Premiere komplett in HD zeigen will. Zum Anfüttern sollen ab November auch Bundesliga-Spiele in hoher Auflösung über den Sender gehen. (ds)