Studenten als Öffner für Business-Betriebssysteme
Junge Entwickler stehen bei Windows vor verschlossener Tür
MS öffnet sich – zu spät?
Studenten als Öffner für Business-Betriebssysteme
Bemerkungen, die leitende Angestellte bei Microsoft kürzlich von sich gaben und Updates für Visual Basic lassen erkennen, dass die Firma durchaus die Notwendigkeit sieht, Entwickler für ihre Produkte anzuwerben. Für diese Einsicht jedoch könnte es ein kleines bisschen zu spät sein.
Der Niedergang nahm seinen Lauf, als Microsoft dem Windows-Betriebssystem den Aktivierungsmechanismus für seine Produkte aufgepfropft hatte. Dies zielt eindeutig darauf ab, Menschen daran zu hindern, unbefugt Kopien von Windows-Software zu nutzen – und dafür gibt es gute Gründe.
Aber Leben und Geschäft sind selten schwarz-weiß. Und obwohl Software-Piraten verfolgt und bestraft werden sollten, werfe ich die Studenten nicht in den gleichen Topf. Für mich befinden sie sich in einer Grauzone. Man sollte von ihnen nicht verlangen, für Software den gleichen Preis zu zahlen wie die Unternehmen. Um jedoch einen angemessenen Rabatt für Microsoft-Produkte zu bekommen, bleibt ihnen so gut wie nichts anderes übrig, als nach China zu gehen. Obwohl Microsoft versucht, für seine Software weltweit einheitliche Preise aufrecht zu erhalten, macht das Unternehmen in einigen Ländern dennoch Ausnahmen.
Wozu “aktivieren” wenn es auch umsonst geht?
Diese Produktaktivierung hat die Studenten und andere finanzschwache Leute in die Arme von Linux getrieben. Das ist für Microsoft ein echtes Problem. Schließlich ist Linux für Software-Entwickler ein äußerst fruchtbarer Acker.
Es verfügt über einen ausgezeichneten Compiler für C- und C++Projekte und stellt eine großartige Plattform für die Entwicklung von Software dar, wobei Skriptsprachen wie PHP für serverseitige Web-Anwendungen und Python für alles andere verwendet werden.
Freundliche Linux-Umarmung ist schwer zu lösen
Studenten als Öffner für Business-Betriebssysteme
Natürlich benötigen viele Anwendungen eine Back-End-Datenbank – beispielsweise zum Speichern der Nutzernamen und Passwörter für ein E-Mail-System. Hierbei ist OpenSource-Software wie MySQL und PostgreSQL sehr populär. Abgesehen davon, dass dies ausgezeichnete Tools sind, die einen langjährigen Reifeprozess hinter sich haben, ist der OpenSource-Aspekt auch ein Segen für die Studenten.
Die meisten von uns lernen nach Vorbildern und bei der Software-Entwicklung tauscht der Großteil der Leute gern etwas Code aus, der häufig gebrauchte Funktionen ausführt, anstatt das ganze Zeug jedes Mal von Grund auf neu zu schreiben.
Ganz offensichtlich ist das Open-Source Modell des frei zugänglichen und anpassbaren Codes in dieser Hinsicht ganz besonders nützlich.
Obwohl Microsoft massenweise solcherart Code zur kostenlosen Nutzung herstellt, ist mir dennoch klar, warum die einfache “All-You-Can-Eat-Methode” für den Austausch von OpenSource-Code so attraktiv ist. Das OpenSource-Modell kann auch für diejenigen funktionieren, die ihre Arbeit verkaufen oder weiterverbreiten wollen, da es keine Laufzeitgebühren dafür gibt.
Ohne Studenten keine Zukunft?
In der letzten Zeit hat Microsoft viele seiner Tools zur Software-Entwicklung und die SQL-Datenbank-Maschine zur Verwendung in bestimmten Projekttypen für Entwickler kostenlos zugänglich gemacht. Wenn das Unternehmen aber Entwickler aus der freundlichen Umarmung durch Linux zurückgewinnen möchte, sollte es den Studenten auch die kostenlose Nutzung von Windows ermöglichen.