Linotype wirft Microsoft Diebstahl vor
Die Schrift-Experten von Linotype aus Bad Homburg werfen laut Süddeutscher Zeitung dem Redmonder Software-Riesen Microsoft vor, die in Windows Vista genutzte Standardschrift “Segoe” von Linotypes “Frutiger Next” abgekupfert zu haben. Weil sich Micerosoft bei seiner Schrift “Arial” schon vorwerfen lassen musste, beim Vorbild “Helvetica” abgeschaut zu haben, stört der neue Vorwurf die Softwarefirma umso. Denn bei Segoe sind die Ähnlichkeiten angeblich noch frappierender.
Dem Zeitungsbericht der Süddeutschen zufolge hat Linotype schon Einspruch bei der Behörde für Marken und Geschmacksmuster im spanischen Alicante eingelegt. Die Unterschiede zur eigenen Schrift ließen sich nur bei genauerer Betrachtung ansehen. In Online-Diskussionen zerbrechen sich nun Profi- und Hobby-Typografen den Kopf übe jeden einzelnen Buchstaben – und ob Schriften ähnlich sein können oder nicht.
Weil sich Schriftarten bisher nur auf Papier als Kunst schützen lassen, aber noch nicht im Computer, ist Microsofts Versuch, seine Schrift nun schützen zu lassen, umso pikanter. Microsoft will aber die Art, wie seine Schrift gespeichert ist, nicht zum Vergleich herausrücken – denn genau diese Daten sollen geschützt werden. (mk)