Technologie-Einfluss auf Business-PC-Kauf
Was findet sich als Nächstes auf Intel-Business-Desktops?
Ist die Technik das Geld wert?
Technologie-Einfluss auf Business-PC-Kauf
Intel wirbt für seine nächste Generation von Technologien für Business-Desktop PCs, die im nächsten Sommer auf den Markt kommen werden und zwar in der Form von Chips mit dem Codenamen Avril. Die Hauptkomponenten bestehen aus zweikernigen Prozessoren, Hardware Support mittels Virtualisierungstechnologie (VT) und Active Management Technology (AMT).
Die Tatsache, dass Intel mehr als sechs Monate hinter AMD bezüglich der Markteinführung zurückliegt, ist recht belanglos.
Wenn man davon ausgeht, dass VMware wahrlich sehr gute Virtualization Tools anzubieten scheint, die auch ohne VT funktionieren, scheint es, dass es zwar nett sein mag, wenn man VT hat, es sich aber nicht lohnt, extra dafür Geld auszugeben.
VMware meint, dass es mit Hardware-Virtualisierung gelingen könnte, knapp ein Prozent des Quellcodes von seinen Produkten zu entfernen. Natürlich wird VMware das in den allernächsten Jahren nicht tun, denn das würde die Leistung seiner Tools beeinträchtigen, wenn sie auf Anlagen laufen, die nicht über VT verfügen. Es scheint mir also, dass VT es für Microsoft und den OpenSource-Konkurrenten Xen einfach nur leichter macht, den Anschluss an VMware zu schaffen.
Der einzige Grund für Intels Avril-Chips
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Der Virtual Server von Microsoft läuft beispielsweise auf einem Windows-Betriebssystem. Für viele Leute bedeutet dies, dass er unmöglich zum Hosten von Produktions-Anwendungen verwendet werden kann, denn der Host-Server und alle seine virtuellen Maschinen müssen wohl alle paar Wochen neu gebootet werden, wenn neue Patches auf das Host-Betriebssystem aufgespielt werden.
VT wird Microsoft helfen, ein Angebot für eine Virtualisierung zu erzeugen, die nicht von dieser architektonischen Schwäche befallen ist. Aber wir müssen auf die nächste Version von VT warten, die es in ca. 2 Jahren geben wird. Und das alles, bevor dann damit der Problemkreis um die Leistungsverbesserung der I/O Geräte (wie Netzwerkkarten und Speichersysteme) angegangen werden kann.
In ähnlicher Weise – ohne die Hilfe von Dingen wie VT – kann Xen nur modifizierte Betriebssysteme virtualisieren, vor allem Linux.
Damit bleibt AMT so ziemlich der einzige Grund, weshalb man sich in die neue Avril-Plattform einkaufen sollte. Wenn Sie nicht schon selbst darauf gestoßen sind – der Gedanke bei AMT ist, ein Management-Tool mit seinem eigenen Betriebssystem in einem virtuellen Gerät laufen zu lassen, auf das der Nutzer keinen Zugriff hat.
Im Gegenzug ist das Betriebssystem des Nutzers vollständig durch eine Firewall vom Netzwerk mittels des Management-Teils getrennt – und kann nur Zugang zum LAN erhalten, wenn es all die Checks durchläuft, die die IT-Abteilung durchführt. Diese Art Firewall wäre wesentlich sicherer als die Personal Firewalls. Letztere schützen vor allem diejenigen Desktop-Rechner, bei denen typischerweise nur eine Teilmenge des Betriebssystem-relevanten Netzwerkverkehrs geprüft wird. Die Windows-Firewall zum Beispiel betrachtet nur die eingehenden Netzwerk-Pakete, die von winsock.dll abgearbeitet werden.
Gute aber proprietäre Technik
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AMT geht einen Schritt weiter als die Managementsysteme, die auf Wake-On-LAN basieren. Denn es kann über das Internet genutzt werden, verlässt sich nicht auf das Betriebssystem des Nutzer-Desktops und benötigt keine Netzwerk-Boot Infrastruktur.
Aber wenn auch diese Firewall-VM-Architektur vernünftig ist, so wäre es sehr schade, wenn Intel AMT verwendet, um die Konkurrenz auszuschalten. Hoffen wir, dass die enttäuschenden Verkaufszahlen von Itanium-Systemen und die schlechte Annahme anderer proprietärer Verbesserungen Intel gezeigt haben, dass die meisten Firmen nicht auf die Chips eines einzigen Anbieters festgenagelt werden wollen.