Flash Media Server 2
Multimedia
Testbericht
Flash Media Server 2
Das Grundprinzip des Flash Media Servers hat sich auch nach dem Namenswechsel nicht geändert: Videos werden per Realtime Messaging Protocol als Stream geliefert, so dass ein Knopfdruck auf Play reicht, um das Video zu starten. Warum aber benötigt man den Media Server, wenn Flash bereits progressives Streaming mit dem Flash Video Format (FLV) bietet? Für den normalen Videoeinsatz als Informationsmedium reicht das FLV-Format von Flash MX 2004 und Flash 8 sicher aus. Komplexere Multimedia-Anwendungen benötigen allerdings echtes Streaming. Echt bedeutet, dass der Datenstrom an sich gestreamt wird damit lassen sich also Live-Bilder übertragen, bevor das Video selbst existiert. Außerdem ist es für den Nutzer jederzeit möglich, an eine beliebige Stelle im Video zu springen, bevor das Video geladen ist. Auch für Videokonferenzen und Ähnliches benötigt man einen Media-Server als Mittler, der Daten aus der Kamera und dem Mikrofon in Echtzeit überträgt.
Die Administration erfolgt über eine Browser-Oberfläche, die komplett in Flash gehalten ist. Über eine bunte, aber aufgeräumte Konsole lassen sich Anwendungen, Nutzer und verschiedene Media-Server verwalten. Im Hintergrund werkelt der Flash Media Server und sorgt für den reibungslosen Ablauf. Im Frontend kommt Flash zum Einsatz. Clientseitig und serverseitig wird mit Actionscript programmiert. Über eigene Objekte entsteht so in Flash die Multimedia-Anwendung. Hat man sich durch die Dokumentation gewühlt, ist das für erfahrene Flash-Entwickler sehr angenehm, da sie mit gewohnter Technik arbeiten können.
Für Entwickler gibt es eine kostenfreie Arbeitsversion, die auf zehn Verbindungen und den reinen Testeinsatz beschränkt ist. Im Produktiveinsatz wird es dann deutlich teurer. Die Serverlizenz beginnt bei über 5000 Euro. Dabei ist allerdings die Zahl der gleichzeitigen Nutzer auf 100 beschränkt. Für weitere 100 Nutzer wird erneut dieselbe Summe fällig.
Fazit
Flash Media Server 2
Videokonferenzen und Live-Streaming, die beim Nutzer nur einen Flash-Player erfordern, sind den saftigen Preis des Flash Media Servers wert.
Plus
– gute Integration in die Flash-Plattform
– neuer VP6-Codec für bessere Videoqualität
Minus
– VP6-Codec nicht für Live-Streaming
– Hilfe teilweise nur online, nur Englisch
Info
Vertrieb: Macromedia
Preis: ab 5520 Euro; Update ab 2435 Euro
Plattform: Windows 2000 Server/2003 Server, Red Hat Enterprise Version 3.0/4.0