Microsoft in ZugzwangFirefox lässt Internet Explorer vor Neid erblassen

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Erstmals seit Netscape 9 Prozent Marktanteil

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Vom auf Webstatistiken spezialisierten Unternehmen WebSideStory war zu hören, dass Anfang dieses Monats Firefox einen Anteil am Browser-Markt von 8,88 Prozent erreichte – doppelt so viel wie zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2005. Das sieht vielleicht nach wenig aus, doch immerhin sind es fast sechs Jahre her, dass ein Nicht-Microsoft-Browser in die Nähe eines 9-Prozent-Anteils rückte. Es war Netscape, im April 2002. Bis heute dominiert der Internet Explorer klar den Markt.

Das Wachstum der Nicht-IE-Browser hält Microsoft auf Trab, hastig werden Angebote zusammengeschustert. Aber der Erfolg von Firefox sollte auch Webdesigner dazu ermutigen, Websites zu bauen, die auf Firefox und anderen Nicht-IE-Browsern genauso aussehen wie im IE.

Wird Firefox-Usern der Zugriff auf speziell für den IE entwickelte Sites verwehrt, müssen diese sich so ähnlich fühlen, wie wenn ihnen die Tür vor der Nase zugeknallt wird, weil sie die falsche Krawatte tragen oder die Nase zu lang ist. Das macht keinen Sinn – und ist kurzsichtig und zudem teuer.

Website-Betreiber haben noch nicht begiffen

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Doch viele Sites beweisen, dass man dies noch nicht begriffen hat. Nach Angaben von SciVisum, einem Unternehmen, das Websites testet, gibt es genauso viele für Firefox unzugängliche Sites wie es überhaupt Firefox-Nutzer gibt.

Bei UB40 heißt es so schön in einem Song: “There is a rat in my kitchen”. Gemeint ist: Ich bin der Etwas Andere unter 10 Normalen – nur eine statistische Figur, aber auch eine Erinnerung daran, dass die Welt sich nicht um Außenseiter schert.” Ich selbst bin stolzer Firefox-Benutzer – und Verfechter der Explorer-Konkurrenz.

Kaum starte ich einmal den Rechner eines Freundes oder Kollegen, heißt meine erste Frage: Hast du kein Firefox? Und wenn nicht – was oft der Fall ist – hebe ich zu einer Lobrede auf die vielen Vorteile von Firefox an. Auch wenn sich diese derzeit noch auf ein Hauptmerkmal reduzieren lassen, das “tabbed browsing” heißt.

Für alle, die noch im Dunkeln tappen und sich darunter nichts vorstellen können: Mit Tabbed Browsing lässt sich eine neue Seite im selben Browser öffnen, ohne eine neue Programm-Instanz starten zu müssen. Die unüberschaubare Latte von Fenstern auf der Taskleiste ist damit verschwunden. Nein, dieses Feature möchte ich nicht mehr missen.

Mehr als nur “tabbed browsing”

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Allmählich lernte ich auch viele der anderen Features kennen: das eingebaute Suchmaschinen-Angebot als Dropdown, das es ermöglicht, aus jeder beliebigen Website heraus eine Suchmaschine aufzurufen. Für mich habe ich diese Listbox um Internet Movie Database, Yahoo, Amazon, Creative Commons, eBay und weitere einschlägige Datenbanken ergänzt.

I spiele das Xbox-Live-Spiel Halo 2 und checke meinen Punktestand, Statistiken und Ratings mit Hilfe des automatisch aktualisierten RSS Feeds – auf den ich über den Browser Zugriff habe. Ebenso verwende ich Lesezeichen, um nachzusehen, welche Bilder meine Freunde aus meinem Online-Fotoalbum heruntergeladen haben, und lese die Top-Neuigkeiten von Nachrichtensendern oder Internet-Informationsdiensten (Hinweis: Die gemeinsamen News von PC Professionell, ActiveHome und Testticker erhalten Sie als RSS hier). Auch auf das Blockieren von Pop-Ups versteht sich Firefox ausgezeichnet, ebenso auf die Abwehr von Spyware, Würmern und Viren – bis jetzt jedenfalls.

Unauffällige Details sind wichtig

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Nun, es gibt zugegebenermaßen Fälle, in denen ich notgedrungen den IE verwende, und dann vermisse ich die Shortcuts, die mir mein Standard-Browser bietet, und werde mir einmal mehr klar darüber, dass dieser Browser gravierende Mängel aufweist.

Die nächste Generation von Browsern muss einiges bieten, um sich interessant zu machen – wobei ihre Stärke möglicherweise in den eher unauffälligen Details liegen könnte. Kommt, Ihr neuen Sterne am Browser-Himmel, bringt uns den Allround-Zugriff und Sicherheitsfeatures im Hintergrund! Proprietäre Technologien könnt ihr zu Hause lassen. Auf solche Browser wartet die Welt.

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