Polizei beschlagnahmt Filesharing-Server Razorback 2.0

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Der Filesharing-Server mit den weltweit meisten Dateien und Nutzern ist beschlagnahmt. Gleichzeitig soll der Betreiber in der Schweiz verhaftet worden sein, wie der Filmindustrie-Lobbyverband MPAA (Motion Picture Association of America) mitgeteilt hat.

Razorback 2 hat demnach über einen Index verfügt, der 170 Millionen Dateien umfasst. Auf den eMule-Server sollen zu Stoßzeiten bis zu 1,3 Millionen User zugegriffen haben. Über Razorback wurden laut MPAA Software, Spiele, Musik und Filme illegal verbreitet. Der Server wurde unter anderem durch Spenden von Anwendern finanziert.

Die US-Filmindustrie feiert damit einen großen Sieg gegen die P2P-Netzwerke. Mit der Schließung von Razorback 2 seien nun alle wichtigen eDonkey-Server in Europa und den USA vom Netz abgekoppelt worden. Die Vertreter der Filmindustrie werfen dem Betreiber finanziell motivierte Absichten vor. Nicht nur Spenden seien gesammelt, sondern auch Anzeigen von Porno-Websites geschaltet worden.

Auf dem Server hätten sich aber keine IP-Adressen von Nutzern befunden, berichtet das französischsprachige Online-Magazin Ratatium. Die Logfiles seien nicht auf der Festplatte abgelegt worden, sondern im 16 Gigabyte großen Arbeitspeicher des Servers gesichert. Beim Abschalten wurden diese Daten daher vollständig gelöscht.

Die Razorback-Trennung vom Netz führte kurzzeitig zu einem Einbruch der eDonkey-Nutzerzahlen. Langfristig dürfte die Abschaltung jedoch kaum Konsequenzen für die eDonkey-Nutzer haben. Der eMule-Client setzt bereits seit Version 0.40 auf ein dezentrales P2P-Netzwerk. (mk)

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