F-Secure warnt vor Software zum Ausspionieren von Handy-Gesprächsdaten
Eine neue Software der Firma Vervata aus Hongkong kann von Anwendern zum Ausspionieren von Handy-Gesprächen eingesetzt werden. Die gespeicherten Daten werden auf einen Server übertragen und liegen dort für den Überwachenden zur Einsicht bereit.
Vervata bietet die Software mit dem Argument an, so könne untreuen Partnern das Handwerk gelegt werden, Kinder ließen sich vor teurem SMS- und Telefonverhalten schützen. Zudem könne das Programm zur Archivierung eigener SMS- und Anruflisten verwendet werden und so die laufenden Telefongebühren auflisten. Der für 50 Dollar angebotene Service soll landes- und netzunabhängig funktionieren.
Das Sicherheitsunternehmen F-Secure hat die Software allerdings als “bösartigen Trojaner” klassifiziert. “Abgesehen davon, dass das Ausspionieren von privater Kommunikation in den meisten Ländern grundsätzlich illegal ist, wirft die Speicherung dieser Daten auf dem FlexiSpy-Server ein äußerst seltsames Licht auf das Unternehmen”, heißt es im Sicherheits-Blog von F-Secure.
Die Sicherheitsexperten kritisieren, dass sich die Anwendung anonym sowie ohne Hinweise installiert. Auch nach der Installation sei sie für den Handybenutzer unsichtbar – und könne ohne das Originalprogramm kaum mehr aufgefunden oder deinstalliert werden.
F-Secure hat Flexispy deshalb in seine Anti-Spyware-Liste aufegnommen. Ab sofort werde es vom mobilen Anti-Virenschutz des Unternehmens erkannt. (ds)