Ist der ganze Technik-Zirkus wirklich nötig?
RFID lebt von sauberen Daten

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Daten sammeln – und dann?

Ist der ganze Technik-Zirkus wirklich nötig?

Die Chancen für Unternehmen durch Radio Frequency Identification Technology (RFID) sind vielfältig – aber es gilt auch, einige handfeste Probleme zu knacken.

Viele Organisationen haben seit ein paar Jahren schon RFID im Visier oder arbeiten bereits damit, darunter Schwergewichte wie Wal-Mart, Gillette, Tesco und Marks & Spencer. Im Wesentlichen geht es darum, einen Reader dazu zu bringen, Daten von Tags zu lesen. Das Ganze spielt sich meist in düsteren Umgebungen wie Warenlagern oder Ähnlichem ab.

Doch sobald die Hardware-Infrastruktur eingerichtet ist, besteht das Problem darin, die gelesenen Daten zu speichern, zu transportieren und sie in die Software-Landschaft des Unternehmens zu integrieren. Hier sind die IT-Spezialisten gefordert: Sie müssen die Daten für RFID verwalten.

An drei Stellen ist eine Verwaltung der RFID-Daten erforderlich. Die wichtigste Stelle ist dort, wo die rohen RFID-Daten vom Reader erfasst und dann in Geschäftsvorgänge umgesetzt werden sollen. Diese Daten fallen in riesigen Mengen an. Bei Geschäftsvorgängen kommt es dagegen darauf an, wie man diese definiert. Würde man zum Beispiel bei der Teileverfolgung in einem Betrieb die einzelnen Bewegungen zwischen den Positionen als Geschäftsvorgänge beschreiben, dann würden RFID-Reader die Position eines Teils viele Male pro Sekunde lesen können.

Unverständliche Datenmassen aufbereiten

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Wie Daten aus jeder anderen Anwendung auch, müssen RFID-Daten, die aus einem Geschäftsvorgang gewonnen werden, transformiert und in eine verständliche Form gebracht werden, einerseits zur lokalen Nutzung in einzelnen Abteilungen, zum Beispiel um Lagerpositionen innerhalb des Warenlagers zu bestimmen, und zentral für eine firmenübergreifende Auswertung.

Geschäftsergebnisse müssen eng mit dem jeweiligen Technologie-Programm integriert sein, das gilt für RFID ebenso wie für andere Projekte. Je mehr bekannt ist über das Ergebnis, das ein Unternehmen erreichen will, desto effektiver lässt sich RFID, eng integriert mit IT-Komponenten, nutzen.

Unternehmensmanager sollten dafür verantwortlich sein, klar zu definieren, was Geschäftsvorgänge sind, welche Kombinationen von Reads einen Geschäftsvorgang ausmachen und welche der Read-Informationen bis zu dem Geschäftsvorgang gelangen soll.

Das Unternehmen muss auch die Datenmenge definieren und festlegen, in welchem Maße sie für Analyse- und Reportzwecke aufbereitet werden müssen. Je mehr Daten zentral aufbereitet werden, desto mehr Sorgfalt ist bei der Größenbestimmung der Datenvolumen notwendig.

Mehr Software und Personal nötig

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Lokale Analysen, etwa bezüglich der Lagerkapazität, machen eventuell zusätzliche Software und auch Personal erforderlich, um die Berichte anzuschauen und dann entsprechend zu agieren. Dabei können Performance-Management-Tools helfen, und durch Integration mit Systemen, die Geschäftsprozesse verwalten, lassen sich einige dieser Aktionen automatisieren.

Der Analysebedarf sollte im Zusammenhang mit den existierenden zentralen BI-Systemen betrachtet werden, um sicherzustellen, dass Daten aus RFID-Quellen mit vorhandenen Anwendungen integriert werden können – auch wenn dies selbstverständlich erscheint. Der Versuchung, RFID-Daten isoliert zu behandeln, sollte auf jeden Fall standgehalten werden.

Geschäftsvorgänge und die aufbereiteten Datenbestände sollten nicht nur definiert, sondern auch verändert werden können. BI-Kenner sind sich der Tatsache bewusst, dass Benutzer so lange nicht wissen, was sie analysieren wollen, bis sie etwas sehen, das sie nicht haben wollen. Mehr, weniger oder andere Daten zusammenzutragen, sollte innerhalb gewisser Grenzen möglich sein.

Datenqualität ist wichtig

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Wenn RFID einmal mit anderen Anwendungen integriert ist, kommt als nächstes Problem die Datenqualität ins Spiel. Datenqualität ist auch für Firmen ohne RFID entscheidend und durchaus eine Herausforderung.

Die erste Hürde ist die Schwierigkeit, das Problem der Datenqualität zu quantifizieren, vor allem wenn man keine Lust hat, Zeit und Geld damit zu verschwenden, am Ende womöglich ein schlechtes Ergebnis zu sehen.

Im besten Fall führt schlechte Datenqualität zu unwirtschaftlichem Arbeiten, weil die Anwender inkorrekte Informationen manuell anpassen und wieder eingliedern müssen, im schlechtesten Fall führt sie zu Fehlern bei der Buchhaltung, wenn Einnahmen falsch gebucht werden was heutzutage eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen kann.

Um effizient mit dem Problem Datenqualität umzugehen, muss ein Unternehmen ein paar Dinge tun: Es muss unbedingt wissen, dass mangelhafte Daten hohe Kosten verursachen und die Entwicklung eines Datenprofil- und Aufräum-Plans erforderlich machen.

Wenn die Daten einmal so korrekt wie möglich oder wie nötig sind, muss das Unternehmen sie in die Hand nehmen, ihre Bedeutung verstehen – und etwas daraus machen. Sonst ist der ganze Zirkus mit RFID nur Geldverschwendung.

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