Energie sparende Prozessoren
Intel zeigt Muskeln

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Core-Mikroarchitektur

Energie sparende Prozessoren

Wahre Fabelwerte für die kommende Prozessorgeneration verkündete Intels-Technik-Chef (CTO, Chief Technical Officer) Justin Rattner auf dem Intel Developer Forum Anfang März in San Francisco: 20 Prozent mehr Performance bei gleicher Leistungsaufnahme bringt der Mobilprozessor Merom im Vergleich zu einem Core Duo. Der Desktop-Chip Conroe soll sogar 40 Prozent höhere Leistung und gleichzeitig 40 Prozent niedrigeren Energieverbrauch gegenüber einem Pentium D 950 bringen. Und der Serverprozessor Woodcrest ist laut Intel sogar um 80 Prozent schneller als ein aktueller Paxville-Xeon und benötigt trotzdem 35 Prozent weniger Energie.

Der Schlüssel für diese Werte ist die kommende Mikroarchitektur, der Intel den Namen Core gegeben hat.

Neue Plattformen bei Intel

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Trotz der neuen CPUs, die in der zweiten Hälfte dieses Jahres auf den Markt kommen sollen, wird sich am Unterbau erst einmal wenig ändern. Merom läuft sogar auf allen Plattformen, die für den Mobilprozessor Core Duo ausgelegt sind. Auch die Desktop-CPU Conroe wird auf Mainboards mit Intel-975X-Chipsatz laufen, die allerdings über angepasste Spannungsregler verfügen müssen. Sie werden in Kürze lieferbar sein. Die Taktrate für den Front-Side-Bus liegt bei 1066 MHz.

Trotzdem hat Intel für die kommenden Prozessoren auch neue Plattformen in petto. Santa Rosa für Notebooks kommt Anfang 2007 und besteht aus dem Crestline-Chipsatz mit verbesserter integrierter Grafik sowie dem Kedron-WLAN-Chip, der dem 802.11n-Standard mit MIMO-Technik folgen wird. Eine Besonderheit von Santa Rosa läuft dabei unter der Codebezeichnung Robson: ein separater Flash-Speicher, der als Puffer für die Festplatte arbeitet. Da NAND-Speicher verwendet werden, bleibt der Speicherinhalt auch bei ausgeschaltetem Notebook erhalten. Das verhilft dem Betriebssystem zu einem sehr schnellen Start.

Für Desktop-Rechner kommen gemeinsam mit Conroe zwei neue Chipsätze in verschiedenen Versionen mit und ohne integrierte Grafik: der 963 für DDR2-667- und der 965 für DDR2-800-Speicher.

AMD: Umstieg auf DDR2

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Mit einer neuen Mikroarchitektur kann AMD nicht aufwarten, aber mit Hardware-Virtualisierung, einem neuen Speicherinterface und neuen Prozessorsockeln. Die angekündigten Desktop-CPUs mit einem und zwei Kernen kommen mit einen Speichercontroller für DDR2-800-Speicher und werden auf dem Sockel AM2 mit 940 Pins sitzen. Die neuen Opterons werden über den Sockel F mit 1207 Pins mit dem Mainboard verbunden. Die Namen der in 90-Nanometer-Technik hergestellten Prozessoren ändern sich nicht. Die Mehrleistung durch den schnelleren Speicher dürfte in etwa bei 5 Prozent liegen.

Mit herkömmlichem DDR-Speicher wird dagegen der Dual-Core-Turion arbeiten, mit dem AMD Intels Mobil-CPUs mit zwei Kernen Konkurrenz machen will.

2007: Quad-Core bei Intel und AMD

Energie sparende Prozessoren

Intel plant in der ersten Hälfte 2007 die ersten Prozessoren mit vier Kernen zu bringen: die auf dem IDF gezeigte Desktop-CPU Kentsfield und den Server-Prozessor Clovertown. Neue Prozessorkerne sind für die Intel-CPUs nicht nötig: Intel packt einfach zwei Conroe- oder Woodcrest-Dies auf eine CPU. Die Kommunikation läuft allerdings über den Front-Side-Bus. AMD hat ebenso Prozessoren mit vier Kernen geplant, auf dem Quad-Core-Opteron wird auch ein Level-3-Cache integriert.

Die Rückkehr des Coprozessors?

Eventuell wird AMD dem Quad-Core-Opteron auch einen Coprozessor zur Seite stellen. Dessen rasante Fließkommaberechnungen sollen den Opteron für den wissenschaftlichen Bereich attraktiver machen. So könnte der AMD-Chip mit dem Cell-Prozessor von IBM konkurrieren. Allerdings ist angepasste Software nötig, um vom Coprozessor zu profitieren.

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