Plattformstrategien für nix
Vista löst Depressionen in Microsofts Server-Sparte aus

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Verzögerungen zur Fehlervermeidung?

Plattformstrategien für nix

Verschwörungstheorien kann man mit Sicherheit außer Acht lassen, wenn es darum geht, dass Microsoft seine neue Version von Windows Vista erst 2007 auf den Markt bringen will. Sucht man nach den Leuten auf unserem Planeten, die darüber die größte Wut im Bauch haben, wird man ausgerechnet unter Microsoft-Mitarbeitern fündig.

Die Verteidiger von Microsoft (man weiß schließlich, wer man ist!) sprechen sogar gern von Weiterentwicklung, wenn jemand weniger Fachkundiges über die Schwachstellen in den Microsoft-Produkten murrt. Ihre Antwort ist dann: “Wir wussten das nicht nur, sondern wird haben es sogar in Ordnung gebracht! Ist das neue superschnelle und super-clevere Windows nicht einfach wunderbar?” – was nun wirklich schon sehr ärgerlich ist.

Beispiel: Wenn ich dieser Tage die Maus bewege, dann stolpert und zuckt sie, bis sie sich gar nicht mehr bewegt. Ich weiß warum: Sie läuft über ein Bild, das im Grafikkartenspeicher liegt – wofür aber die Basisdaten nicht mehr im Arbeitsspeicher des PCs existieren. Der Desktop ist jetzt eine so riesige Anwendung, dass er auf die Festplatte ausgelagert wird; selbst wenn das Gerät über ein halbes Gigabyte RAM verfügt, aber gleichzeitig etwa Word läuft. Bevor die Bewegung der Maus sichtbar gemacht werden kann, muss die Anwendung neu geladen werden, dann muss sie das Bild finden und erzeugen?.

Ungeduldige Entwickler

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Aber meine Wut über die in den letzten Jahren immer stärkere Aufblähung des Windows Desktops ist noch das kleinere Übel, verglichen mit dem rasenden Zorn, dem die Jungs von der Microsoft Serversparte Luft machen, wenn sie an ihren Cornflakes fast ersticken.

Sie hatten wirklich eine scheußliche Zeit. Sechs Monate lang haben sie unermüdlich ihre Missionsarbeit zu Gunsten der neuen segensreichen Entwicklungen geleistet, nur am dann gesagt zu bekommen: “Wir machen das zwar, aber sollten wahrscheinlich doch lieber damit warten, bis wir wissen, was es mit Vista auf sich hat, bevor wir uns darauf einlassen”.

Die Frage ist also: ” Wie viele Verzögerer werden zu der Ansicht gelangen, dass sie nicht so lange warten können und jetzt schon ein Server-Upgrade vornehmen?” Ganz schön viele, meiner Meinung nach. Sie müssen mit einer ganzen Menge Dinge fertig werden, nicht zuletzt mit BizTalk, das nächsten Monat auf den Markt kommen soll – eine sehr ehrgeizige Integration von Workflow- und Business Process Management (BPM – das Management von Arbeitsabläufen und Unternehmensprozessen) in Visual Studio. Es ist nicht etwas, von dem man einfach sagt: “Tja, davon nehmen wir mal sechs Stück” – und dann einfach weitermacht.

Auf Microsoft-Stillstand spekulieren?

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Die Ironie der ganzen Sache ist: Keiner dieser Leute, die auf Vista warten, werden darauf tatsächlich upgraden, bevor nicht ein Jahr nach der Markteinführung vergangen ist. Und es macht auch nicht einen Bruchteil eines Unterschieds bezüglich ihrer Serverstrategie, ob sie bei XP bleiben oder auf die neue Plattform umsteigen.

Aber darin liegt eben das Business Process Management für Sie als Verantwortlichem: Komitees, Verantwortlichkeiten, Sündenbocksuche und die ganze haarsträubende Logik der Einführung neuer Serverstrategien im Unternehmen.

Letztendlich wird dies alles Microsoft ein Heidengeld einbringen – nächstes Jahr. Für dieses Jahr ist es wahrscheinlich kein Verlustgeschäft, wenn man mit Microsoft-Aktien auf eine Baisse spekuliert.

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