Windows-Vista-Build 5308
XP-Nachfolger fast fertig
Im Genuss von Windows Vista
Windows-Vista-Build 5308
Wer das neue Windows live erleben will, muss Beta-Tester bei Microsoft sein oder sich in Filesharing-Netzen auskennen. Kurios: Das aktuelle Windows-Vista-Build 5308 landet sogar schneller über Bit Torrent auf dem heimischen PC als von Microsofts Beta-Servern.
Einschränkungen bei der Nutzung gibt es keine. Im Gegenteil, die verteilten Seriennummern legen bei der Installation die jeweilige Version von Windows Vista fest, darunter sogar die umfassende Ultimate-Version. Mit dem Key funktioniert auch die Aktivierung des XP-Nachfolgers.
Gadget-Verwirrung
Windows-Vista-Build 5308
Einige coole Neuheiten hat Microsoft in das neueste Build eingebaut. Endlich haben sich die Microsoft-Entwickler einen Ruck gegeben und die neue Sidebar in Vista integriert. Sie dient als Umgebung für winzige Programme (Gadgets), die meist im Hintergrund Webdienste anzapfen. Nur magere fünf Gadgets liefert Microsoft mit: Diashow, RSS-Feed-Anzeige, Papierkorb, Uhr und ein Schnellstartprogramm, das per Drag and Drop mit Software gefüllt werden kann.
Praktisch ist, dass die Gadgets auch außerhalb der Sidebar funktionieren: einfach mit gedrückter Maustaste ein Minitool auf den Desktop ziehen. Über das Kontextmenü blenden die Gadgets ihre Einstellungsmöglichkeiten ein. Zusatzfunktionen sollen Entwickler über microsoft gadgets.com bereitstellen.
Etwas verwirrend ist, dass auf der Webseite derzeit lediglich Gadgets für Microsofts Web-2.0-Projekt Live.com zu finden sind. Diese laufen aber nicht in der Sidebar. Es gibt also Gadgets für Live.com und Gadgets für die Sidebar. Ob Microsoft die beiden Gadget-Typen in Kürze vereint, steht noch nicht fest. Nach Auskunft eines Entwicklers sei das aber nicht allzu aufwändig.
Hallo Begrüßungscenter
Windows-Vista-Build 5308
Neu in Vista 5308 ist das Begrüßungscenter. Es springt nach der Installation an und soll dem Nutzer eine erste Hilfestellung bei der Konfiguration seines Betriebssystems bieten. Unter anderem können Sie damit nicht automatisch erkannte Hardware einrichten, neue Benutzeraccounts anlegen oder Dateien von einem PC umziehen. Damit versucht Microsoft offenbar, einige Schwächen des Installers zu übertünchen.
Denn so clever der Vista-Installer auch geplant ist, so hakelig präsentiert er sich in der Praxis. Gut ist, dass gleich am Anfang alle Daten gesammelt werden. Nach wenigen Minuten läuft dann die eigentliche Installation ohne Zutun des Nutzers durch; anschließend ein Neustart, fertig.
Probleme gibt es momentan noch mit zahlreichen S-ATA- und RAID-Controllern, die Vista einfach wegen fehlender Treiber nicht einbinden kann. Alte Treiber von XP funktionieren in der Regel nicht. Systemadmins werden aufatmen, denn mit Vista kehrt man endlich der Diskette den Rücken. Zumindest die Nachladefunktion für Treiber unterstützt jetzt USB-Sticks und CD/DVD-Medien. Unter XP benötigt man dafür heute noch ein Floppy-Laufwerk, um über [F6] einen Treiber nachzuladen.
Tückisches Partitionierungs-Tool
Windows-Vista-Build 5308
Probleme macht immer wieder das eingebaute Partitionierungs-Tool. Zwar legt es scheinbar fehlerfrei Partitionen an und formatiert diese. Das Aufspielen von Vista scheitert dann aber mit einer kryptischen Fehlermeldung. Dagegen funktioniert die Installation ohne weiteres auf Partitionen, die mit XP oder einem Programm wie Partition Magic vorformatiert sind.
Bestehende Partitionen, etwa mit einer XP-Installation, kann auch Vista nicht verkleinern. Wer das Betriebssystem auf seinem Rechner ausprobieren will, muss also vorher schon mit einer 10-GByte-Partition den entsprechenden Platz schaffen.
Sprach-Barriere
Windows-Vista-Build 5308
Erstmals gibt es neben der englischen und japanischen Vista-Version auch eine deutsche Preview des XP-Nachfolgers. Die Übersetzung ist noch nicht perfekt, auf zwei Testsystemen treten zusätzliche Fehler auf. Die Spracheinstellung schaltet sich hin und wieder selbstständig auf Englisch um. Lästig, wenn man etwa eine längere Web-Adresse im Internet Explorer eintippt und dann nur eine Fehlermeldung präsentiert bekommt.
Antispyware eingebaut
Windows-Vista-Build 5308
Vista bietet mehr beigepackte Sicherheits-Software als XP, allen voran das Antispyware-Tool Windows-Defender. In der Standardeinstellung springt es einmal pro Tag an und prüft den PC auf Spionageprogramme. Nützlich ist vor allem die eingebaute Komponente Software-Explorer (im Menü unter Extras), die laufende Prozesse, Autostarts, übers Netzwerk verbundene Programme und Winsock-Dienstanbieter übersichtlich auflistet.
Jede angezeigte Komponente wird mit den wichtigsten Infos kurz vorgestellt. Aussagekräftige Beschreibungen fehlen aber. So hilft der Hinweis “Host Process for Windows Services” bei svchost. exe wohl nur Nutzern weiter, die bereits wissen, dass hinter dem Namen ein Windows-Systemdienst steckt.
Erweiterte Firewall
Windows-Vista-Build 5308
Die Firewall in Vista hat endlich mehr Funktionen bekommen. Der Anwender kann auf Wunsch jetzt auch ausgehende Verbindungen kontrollieren lassen. Einen grafischen Dialog dafür muss sich der Nutzer aber selbst über die Management-Konsole zusammenklicken. Das geht über ein Snap-in namens “Windows-Firewall für erweiterte Sicherheit”.
Einladung für Cracker
Windows-Vista-Build 5308
Microsoft plant, nur eine DVD mit allen Vista-Versionen auszuliefern. Je nach Produkt-Schlüssel soll sich dann lediglich die gekaufte Version aufspielen lassen. Mutig, denn das dürfte, ähnlich wie bei der Aktivierung bei Windows XP, die nächste Einladung an Programmierer von Key-Generatoren sein. Eine offizielle Vista-Preview für alle interessierten Nutzer will Microsoft ab Mai kostenlos zum Download anbieten.