Prozess gegen deutsche Dialer-Bande gestartet
Die Staatsanwaltschaft unterstellt der Bande, sich mehr als 12 Millionen Euro zwischen Juli 2002 und Ende September 2003 von zigtausenden Telekom-Kunden erschlichen zu haben. Die Anklage lautet auf Betrug, Computerbetrug und Datenveränderung an Computern.
Der Hauptangeklagte, ein 31 Jahre alter in Lettland geborener Deutscher, räumte in einer ersten Stellungnahme die Vorwürfe zwar grundsätzlich ein. Sein Anwalt bezeichnete aber die genannte Summe als zu hoch und viele der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft im Detail als nicht stimmig. Unklar sei zum Beispiel die Frage, ab wann ein Autodialer illegal sei.
Der Anwalt eines weiteren Angeklagten kündigte für eine der nächsten Sitzungstage eine ausführliche Stellungnahme an. Die beiden anderen Männer — alle wohnhaft in Nordrhein-Westfalen — räumten die Vorwürfe bereits zu Beginn der Verhandlung im Wesentlichen ein.
Die Opfer – womöglich mehr als 100.000 – erhielten von der Telekom überhöhte Abrechnungen. Die Dialer kassierten zwischen 1,83 Euro und 45 Euro pro Minute. An 12 Verhandlungstagen sollen nun 19 Zeugen und drei Sachverständige gehört werden. [rm/fe]