Geheimnis IT-Budget
IT-Kosten: Selbst die IT-Chefs tappen im Dunkeln
Schwarzes Loch IT-Abteilung
Geheimnis IT-Budget
Den IT-Direktoren fällt es schwer, die richtigen Investitions-Entscheidungen zu treffen – weil Ihnen einfach die Details darüber fehlen, wie ihre Budgets ausgegeben werden. Zu dieser Ansicht kamen jedenfalls Experten in einem internationalen Roundtable-Meeting, das vor kurzem in London stattfand.
Die Redner auf dieser Veranstaltung, die von Managed Objects, einem Anbieter für Business Service Management Software (BSM) ausgerichtet wurde, behaupteten, dass die IT-Abteilung in den Bilanzen vieler Firmen noch immer ein “schwarzes Loch” ist.
Jim White, Technologe für das Europageschäft von Managed Objects, sagte dass die Unternehmen derzeitig einen recht guten Überblick über die Gehälter im IT-Bereich sowie über die Kosten für Hardware und Software-Lizenzgebühren haben. Allerdings seien sie nicht in der Lage, in die Tiefen der Zahlengebilde vorzudringen und zu verstehen, was es kostet, spezielle IT-Dienste bereitzustellen, zum Beispiel E-Mail oder andere Anwendungen.
Informationsdefizite der Entscheider
Geheimnis IT-Budget
White fügte hinzu, dass den Firmen die notwendigen Informationen fehlen, um nötige Investitionen zu tätigen oder kostensenkende Entscheidungen zu treffen. “Wenn die Unternehmen die Kosten in der IT-Abteilung weiter senken wollen, ohne die Qualität der Dienstleistungen zu beeinträchtigen, brauchen sie detailliertere Informationen darüber, wofür genau ihr Budget ausgegeben wird”, war sein Argument. “Wie soll man die Ausgaben um 10 Prozent senken, wenn man nicht weiß, was die Dienstleistungen, die man zurzeit bietet, wirklich kosten?”
Das Problem wird sich wahrscheinlich noch verschärfen, wenn die Unternehmen immer mehr dazu übergehen, Shared Service Center und SOA (Service Oriented Architectures) einzurichten, die es laut Will Cappelli von der Analystenfirma Gartner noch schwerer machen, die Kosten für laufende Anwendungen herauszufiltern.
Diese Bemerkungen fußen auf einer Studie, die vor kurzem von Managed Objects durchgeführt wurde und bei der fast 300 IT- und Unternehmens-Manager befragt wurden. Dabei zeigte sich, dass mehr als die Hälfte derjenigen, die auf die Umfrage reagierten, über keine genauen Daten verfügen, um die Kosten für IT-Anwendungen zu messen.
Dorfzauberer will Licht in IT-Investitionen hexen
Geheimnis IT-Budget
Sean Larner, Europachef bei Managed Objects, sagte, dass sein Unternehmen sich im Laufe des Jahres mit diesem Problem eingehender beschäftigen werde. Dazu wird es ein neues Paket für das Steuern von Finanzierungsmodellen der IT-Dienste auf den Markt bringen. Dessen Funktionalität wird so erweitert, dass sowohl Informationen über die Kosten als auch die Leistung der einzelnen Komponenten innerhalb der IT-Dienstleistungen abgerufen werden können. Denn das ist, worüber die Branche schon seit längerem diskutiert – was ist die Arbeit der IT eigentlich wert? Ob das eine Software steuern kann?
Ein Kommentar eines IT-Angestellten zum Thema im Blog IT Frontal liest sich jedenfalls amüsant: “Die IT ähnelte schon immer einer Geschichte mit Dorfzauberen, kleinen dicken Häuptlingen, Römern und lustigen Schlägereien. Und da kommt jemand um die Ecke und will plötzlich wissen, warum das alles so teuer ist.”
Soweit so gut – trotz seiner neuen Steuerungs-Software wies Capelli von Managed Objects (vermutlich der Dorfzauberer , um es mit den Worten des IT-Angestellten zu sagen) darauf hin, dass Tools für die Kostenrechnung der IT zwar willkommen sind, die IT-Chefs schließlich und endlich aber auch in der Lage sein müssen, den Wert der IT-Dienste ständig zu überwachen – eine Fähigkeit von Menschen und Software, die noch in weiter Ferne liegt. Es fehlt letztendlich an einem allgemein anerkannten Schema für die Quantifizierung des finanziellen Wertes weitreichender IT-Dienstleistungen, wie z.B. E-Mail oder Buchhaltungs-Anwendungen.
Wieviel Wert hat es, wenn eine gehostete ERP-Anwendung bereitsteht? Spart sie Kosten? Und wieviel Kosten spart ein gutes CRM-System bzw. wieviel verursacht eine schlecht geplante Einführung von SAP-Software? Viele Fragen – aber wenigstens werden sie jetzt einmal diskutiert.