Audio-Botschaften im WebPodcasting ist auf dem Vormarsch in die Unternehmenswelt

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Podcasts heben ab

Audio-Botschaften im Web

Wenn Sie diese Website regelmäßig lesen, wird Ihnen aufgefallen sein, dass sie sich jetzt auch der Welt des Podcasting geöffnet hat. Schon im August widmeten wir uns dem Rätsel des Erfolgs von Podcasts, doch nun heben sie wirklich ab, wie aktuelle Meldungen zeigen.

Das Verlagswesen – so wie andere Unternehmensfelder auch – sucht nach neuen Wegen, sein Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen. In unserem Falle sind es IT-Hintergründe und Stellungnahmen. Auch die Tagezeitungen beginnen, ihre Nachrichten zu Podcasts umzubauen und sogar zu streamen – wie zum Beispiel neuerdings die WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung).

Neue Medien bewirken anfangs selten was

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Das alles ist Teil des Kampfes um die Kommunikations-Plattformen, von denen die meisten Industriezweige betroffen sind. Statt die Konsumenten an andere Medien zu verlieren, führt man diese am Besten selbst ein. Allerdings sieht es bei jeder neuen Kommunikationsplattform so aus, dass sie anfangs nur selten viel bewirken kann. Sogar die E-Mail, die Anfang der 80er Jahre erstmals kommerzielle Anwendung fand, ist von den meisten als eher nutzlos abgetan worden, als sie ihre Markteinführung erlebte. Ein Langweiler eben.

Deshalb ist es nicht überraschend, dass viele Unternehmen das Podcasting ignorieren. Sie glauben, dass dieser Technologie keine Bedeutung zukommt, solange sie nicht leichter anwendbar ist und einen größeren Nutzerkreis hat. Auch hier gibt es einen Vorgänger. In den späten 80er und den 90er Jahren gab es viele Versuche, Fernsehspots von Unternehmen als Webcastings fürs eigene Personal zu produzieren. Dies geschah in dem Glauben, dass es an der Zeit sei, das Nischenfernsehen in Tausende von Unternehmen einzuführen. Diese Vorhaben schlugen größtenteils deshalb fehl, weil Fernsehen in der Arbeit meist tabu ist.

Lebendigkeit ohne viel Aufwand

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Podcasting könnte all das ändern. Man braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, dass die Kunden die Sendungen nicht empfangen (sie werden ihnen automatisch übermittelt) und sie können sie sowohl über den PC als auch den MP3-Player hören.

Das Web hat bereits Hinweise auf die Macht des Podcasting gegeben, und wir haben schon Firmen erlebt, die ihre Webseiten dazu verwenden, unglaubwürdige Nachrichten zu dementieren. Gleiches könnte jetzt mit dem Podcasting passieren, wenn den PR-Abteilungen bewusst wird, dass Kunden diese direktere und bequeme Kontaktmöglichkeit zu schätzen wissen.

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen wollen, schauen Sie sich doch mal die Webseite für die Portable Media Expo an, die vergangenen November in Kalifornien stattfand. Auf der Seite fand man alle wesentlichen Präsentationen als Audiodateien. Sie verliehen der Konferenz eine Lebendigkeit, die in Textform nie möglich gewesen wäre. Auch zur nächsten Podcast&Portable Media Show im September 2006 sollen die aktuellen Keynotes im Audioformat gepostet werden.

Politische Probleme verhindern Fortschritt

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Firmen wie IBM, Oracle, Virgin Atlantic und General Motors sind nur einige der großen Namen, die ihren Kunden bereits jetzt Podcasts anbieten.

Aber bei vielen Firmen wird es hierbei nur langsame Fortschritte geben. Das liegt an den politischen Barrieren: Das Podcasting verknüpft die IT mit PR und dem Marketing, wie das beim Web bereits geschehen ist – und zwar manchmal mit schmerzhaften Folgen. Es besteht ein deutliches Potential dafür, Kosten zu senken, wenn die IT-Manager ihre Geschäftsführer und leitenden Mitarbeiter beschwatzen können, regelmäßige Podcasts zu produzieren. Jedoch braucht es dafür Unterstützung aus anderen Unternehmensbereichen, die vielleicht dafür den Preis zahlen müssen.

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Aber glücklicherweise sind meiner Meinung nach Geschäftsführer Podcaster in Wartestellung. Ken Bates, ehemaliger Vorsitzender des Chelsea Football Clubs und berühmt für seine Kosten senkenden Maßnahmen, hat in der Vergangenheit die Beiträge, welche wohl am meisten zitiert werden würden, für seine Kolumne in den Spielprogrammen reserviert, die bei Heimspielen verkauft wurden. Seine Kommentare wurden oft von den Medien aufgegriffen und führten regelmäßig zu einer recht umfangreichen Berichterstattung.

Klar, es war kein Podcast oder eine Audiodatei, aber ich wäre nicht überrascht, wenn er (jetzt Chef von Leeds United) einer der ersten Vorsitzenden wäre, dem Podcasting ein Versuch wert ist. Auch die Großen des deutschen Fußballs könnten ihren Launen freies Gehör verschaffen – ohne gleich von der Bild-Zeitung dafür verunglimpft zu werden.

Also: Warum über die Medien schimpfen, wenn man seine Botschaft direkt zu Gehör bringen kann?

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