RFID steht vor dem Durchbruch – schon wieder?

Allgemein

“2006 ist das Jahr des Durchbruchs von RFID in Deutschland. Die Markteinführung berge große Chancen für Wirtschaft, Verbraucher und Mittelstand”, lautet die jüngste Botschaft, ausgeknobelt auf der gemeinsamen Branchentagung von Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Branchenverband BITKOM, dem Bundeswirtschaftsministerium und der Messe Cebit. Warum biete die Technologie solche Vorteile in Logistik, Handel und Verbraucher? Die reichlich schwammige Begründung lautet auch diesmal wieder, dass wichtige Sendungen, Pakete, Gegenstände, Karten und Medikamente jederzeit sicher identifiziert werden könnten. Ach, das sind die ganzen schwarzen Klötzchen in meiner Wohnung, die ich nicht identifizieren konnte?

Begleitend zur Tagung in Berlin wurden auch wieder die Stimmen der Kritiker laut. Sie befürchten, dass die neue Technologie in den falschen Händen zu massiven Datenschutz-Problemen führen kann. Werden etwa Hintergrundanwendungen eingesetzt, könnten personenbezogene Daten gespeichert und abgefragt werden. Die Branchenvertreter teilen diese Befürchtungen nicht und bekämpfen strengere Regulierung vor dem Hintergrund verschärfter Verbraucher- und Datenschutzbestimmungen. Und rufen nach der EU-Kommission, die Rahmenbedingungen für RFID setzten soll. So will man natürlich den in Deutschland starken Datenschutz unterlaufen. Der Vorsitzende der Deutschen Vereinigung für Datenschutz, Sönke Hilbrans, rät den Konsumenten weiterhin, keine Produkte mit RFID-Chips zu kaufen.
Glauben Sie den Kritikern? Meinen Sie auch, dass die Argumentation der Industrie eher nach Pfeifen im Wald (aus der Abteilung: Tschakaa! Wir schaffen das!!!) klingt? Oder sind Sie dafür: RFID muss mit? Los, Kommentare her! (rm)

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