Symantec kriegt den heiligen Zorn der Church of England zu spüren
Hat Symantec etwa die Existenz Jesus geleugnet, den Stammbaum seiner Familie offengelegt oder die 27 Millionen Übersetzungsfehler der Bibel aufgelistet? Mitnichten, die Jungs haben im Juli wie jeden Monat einfach nur ein Update ihrer Scanner geliefert. Die neue Version war aber wohl vom Geiste Dan Browns beseelt, denn sie identifizierte einen Teil des anglikanischen Kirchenprogramms “Visual Liturgy” als Spyware: vlutils.dll wäre Teil des Keyloggers SniperSpy, meldete Antivirus. Und da die meisten Norton-Programme im Automatikmodus laufen, wurde der betroffene Code pflichtgemäß eliminiert. Kleiner Nebeneffekt: Die für den englischen Gottesdienst verwendete Software wurde für angeblich über 4.000 englischen Kirchen nutzlos – also nutzloser als sonst. Über eine halbe Million Kirchengänger seien von dem “Unfall” betroffen gewesen, denn plötzlich mussten sich die Vikare ihren Sermon aus den eigenen Fingern saugen, was sie sehr erboste. Hach Gottchen, eine schlechte Predigt mehr oder weniger…
Symantec bekam den heiligen Zorn der Vikare zu spüren. Das heißt, erst bekam der Kirchenverlag Church House Publishing den Ärger ab, denn als Publisher von Visual Liturgy erhielten sie die vielen Anrufe der plötzlich hilflosen Kirchenmänner. CHP reichte das Problem an Symantec weiter, erhielt aber keine Antwort (typisch!). Wobei Symantec im Nachhinein behauptete, das Problem bereits am 11. Juli gefixt und es auch per Mail kundgetan zu haben, was CHP wiederum klar bestreitet. Auch waren die Kirchenmänner schockiert, dass plötzlich ein solches Problem mit einer so alten Software auftreten kann. Ob sich jetzt die anglikanische Kirche von Symantec abwendet oder der Aktienkurs des Unternehmens aufgrund tausender englischer Gebete abstürzen wird, weiß nur der Himmel… (Jane Hoskyn/rm)
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