IBM sagt der Silizium-Ära Goodbye
Die Forscher des schweizerischen IBM Rüschlikon Labors haben es geschafft, Daten auf einzelnen Molekülen zu speichern. Mit Hilfe einer speziell entwickelten Mechanik konnte das Forschungslabor einen elektronischen Kontakt zu einem einzelnen Molekül aufbauen und zwischen den zwei Ladungszuständen hin- und herschalten.
“Der Hauptvorteil der Ausnutzung von Transporteigenschaften auf molekularem Maßstab ist, dass diese fundamentalen Bausteine wesentlich kleiner als heutige Halbleiter-Bauelemente sind”, erläutert die leitende Forscherin Heike Riel vom IBM Rüschlikon-Labor gegenüber Pressetext.
Bei der aktuellen Silizium-Technologie bewege man sich mittlerweile im Bereich von 45 bis 60 nm, was ungefähr einem Tausendstel eines menschlichen Haars entspricht. Durch den Einsatz von Molekularelektronik könne man den Miniaturisierungsprozess noch einmal um das Fünfzigfache auf einen Nanometer – ein Millionstel eines Millimeters – verbessern.
Im Versuch seien die Ladungszustände stabil und ermöglichen ein zerstörungsfreies Auslesen des Bit-Status – eine Voraussetzung für nicht-flüchtige Speicher. Laut IBM konnte dies durch wiederholte Schreib-Lese-Lösch-Lese-Zyklen nachgewiesen werden. Mit dem aus einem Schalter und einem Speicherelement bestehenden Einzelmolekül seien mehr als 500 Schaltzyklen im Mikrosekundenbereich machbar. (rm)